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GastroGuide-User: DaueresserGK0712
DaueresserGK0712 hat Clubhaus Alexandra · SC Blumenau in 68307 Mannheim bewertet.
vor 9 Jahren
"Man sitzt schön draußen ...."
Verifiziert

Geschrieben am 31.08.2016 | Aktualisiert am 31.01.2024
Besucht am 28.08.2016 Besuchszeit: Mittagessen 4 Personen Rechnungsbetrag: 50 EUR
Letzten Sonntag waren wir das erste Mal im SC Blumenau Clubhaus "Alexandra", der Vater meiner Frau war vor ein paar Wochen bei uns und hat uns berichtet, dass er während einer Fahrradtour diese Lokalität entdeckt hätte. Zu unserem Erstaunen zog er sogar noch einen Flyer hervor: Rumpsteaks alle 300 Gramm vom argent. Rind, oder Ochsenspieße allesamt 250 Gramm sind keine Holzfällerportionen, für den durschnittlichen Hunger sollte es aber allemal reichen.

Blumenau gehört zum Stadteil Sandhofen, dem nördlichsten Bezirk Mannheims. 1934-38 entstanden mehr als 50 Siedlungshäuser, die den Kern der Blumenau bildeten. Der Name geht zurück auf eine Gärtnerei mit einem Ausflugsrestaurant, das bereits 1911 eröffnet hatte. Das Angebot in Sandhofen ist in allen Bedarfsbereichen lückenlos. Entlang der Schönauer Straße sind viele kleine Läden. Auch schöne Restaurants finden sich vor Ort. Außerdem gibt es ein reges Vereinsleben. Kulturell besonders hervorzuheben ist die „Lange Nacht der Kunst und Genüsse“ und das Mundart-Theater.

Wir hatten im Vorfeld reserviert, der Parkplatz war zur Hälfte gefüllt, auf dem benachbarten Fussballplatz kickte die 2. Herrenmanschaft des SC Blumenau. Wir wurden vom Inhaber und Chef etwas zögerlich begrüßt, wir nahmen den schönsten Platz im linken Bereich der Außenterasse. Man sitzt schön hier, Zur linken hatte ich Blick auf ein Schild "... und Tschüß" nicht gerade einladend dachte ich, zur rechten sah ich auf das amerikanische Gefängnisses. 

Wir schauen in die Karte:


Das Clubhaus Alexandra hat keine eigene Homepage. man kann sich auf der SC Blumenau Homepage informieren. Da steht: Komplettrenovierung der Vereinsgaststätte inklusive Küche sowie der verbundenen Wohnung im Dachgeschoss. Die Wiedereröffnung der Gaststätte unter dem neuen Pächter Evangelos Pashalis fand Mitte Juli 2011 statt. Wir bestellen die Getränke, es sollten Heferadler, Hefe, alkoholfreies Hefe sowie kleiner Apdelsaftschorle sein. Die gut gekühlten Getränke wurden wortlos von der schüchtern und unsicher wirkenden weiblichen Bedienung serviert. " Wenn sie nichts versteht kann sich auch kein Gast beschweren, höh höh", dachte sich wohl der Inhaber.

Und wieder zurück der Blick auf das ehemalig größte europäische amerikanische Gefängnis. Der Stern hatte 2006 berichtet: "Es ist das größte Gefängnis der US-Armee in ganz Europa, und es steht in Mannheim-Sandhofen. Weit hinter den Toren der US-Kaserne "Coleman Barracks" ragt ein Maschendrahtzaun zweieinhalb Meter in die Höhe, gekrönt von Stacheldraht. Hinter diesen Zäunen soll sich im Sommer 2006 eine unglaublich klingende Geschichte abgespielt haben. Drei Arabisch sprechende Männer Anfang 30, angeblich Terroristen, seien von April bis Anfang September festgehalten worden. Nicht nur dies: Man habe sie auch mit Elektroschocks an ihren Genitalien traktiert. Dafür seien extra Spezialisten eingeflogen, die die lokalen Soldaten für CIA-Leute hielten." Mittlerweile ist da glaube ich niemand mehr stationiert, dennoch lief es mir kalt den Rücken runter als ich den Sternbericht auf dem Stuhl des Clubhauses sah, mit direktem Blick zu den Folterräumen. Es werden die gegrillten Peperoni serviert:


Die hatten schöne Röstaromen, allerdings hatten mir die Schoten zu viel Kerne drin. Einige waren zu hart, einige al dente. Überzeugt haben mich die Pep nicht. Der servierte Tsatsiki fehlte es am Geschmack. Ich vermisste Salz und Knobi. Die Knoblauch/Kräuterbutter auf den Peperoni fand ich zusammen mit dem gerösteten Brot aber gut. Elektroschocks in den Genitalien, bähh ....

Wir bekommen unsere Hauptgerichte serviert. Vorab gab es noch jeweils für uns einen gemischten Beilagensalat, grüner, Karotte und Krautsalat. 

Angemacht mit einer rötlichen Sauce. ich behalte mir immer gerne den Salat zur Hauptspeise auf, er heißt ja nicht umsonst Beilagensalat ... Meine Frau bekommt die frischen Calamari, sahen optisch ganz gut aus. Der Schwiegervater bekam sein Teufel-Spieß, die Schwiegermutter eine Seniorenportion Leber mit Zwiebeln. Ich entschied mich für das 300 Gramm Rumpsteak argent. Herkunft, mit Bratkartoffeln und Pfeffersauce. 

Unsere Biologie-Lehrerin hatte einmal gesagt " Tintenfische sind keine Fische sondern im Wasser lebende Wirbeltiere". Mir war das nie bewusst, bis ich am Sonntag die Calamari im Mund hatte. Messerscharf bohrte sich ein Wirbel in das innere von meiner Backe. Gleich 4 spitze Wirbelknochen waren in meinem Mund. Ich bin kein Experte, aber das ist doch nicht normal ? Normal war damals, dass sich die letzte Reihe im Biologiesaal heimlich Dr. Sommer von der Bravo angeschaut hat. Aber das ?
Spitze Wirbelknochen vom Tintenfisch, "kein Problem, das essen andere Gäste gerne mit :-)"
Der Teufelspieß sah optisch ansprechend aus, ich probierte ihn, das Fleisch war fürchterlich tot gebraten, außerdem viel zu fest. Ruhezeit vor und nach dem Grillen ? Wohl Fehlanzeige. Ob man das wohl 2006 den Arabern als weitere Folter (Schweinefleisch) verabreicht hat ? Es wäre durch gegangen. Unsere Servicekraft fragte nicht einmal nach ob es uns schmeckte, verstanden hätte sie es wohl eh nicht. Die Leber von meiner Schwiegermutter fand aber Gefallen. Was auch gut war, die Pommes bei dem Teufelgericht. Schön fluffig ausgebacken, dezent gesalzen.

Was aber gar nicht geht das servierte Rumpsteak.Schon beim Anschnitt floss fast der gesamt Fleischsaft in die Sauce.
beim Anschnitt lief leider der ganze Saft in die Sauce
Ich weiß auch nicht wie viel Jahre mein Rind auf dem Buckel hatte, das Fleisch viel zu fest, das hatte wohl auch keine Chance bei Zimmertemperatur die Muskeln zu entspannen. Gleich auf den Grill und zack zack raus zum Gast. Ich schnitt es in der Mitte durch und mich störten sofort 3 gummiartige Sehnen-Fäden. Einer war etwas dicker, zwei recht dünn. Also schnitt ich drumherum und versuchte so das Steak zu Essen. Bis ich zur zweiten Hälfte kam, das war kein Knorpel, das war eine Frechheit. 
Kein Hundefutter, fetter Knorpel im Rumpsteak
Ich zeigte das Bild meinen Kollegen auf Arbeit, einige sagten ich solle das ruhig hier einstellen. Das hatte ich so stark vorher noch nie erlebt. Über die Hälfte de Fleisches ging zurück, beim Abräumen erklärten wir der Dame den Grund. Sie würde es weiter geben.

Beim Bezahlen wusste der Chef von nichts, er wusste nicht mal was Knorpel im Fleisch überhaupt ist. Auch meinte er dass Wirbelknochen im Tintenfisch ganz normal wäre, andere Gäste würden das mitessen.Als wir erklärten, dass wir uns bereits beschwert hatten,gab er uns 50 % Nachlass auf die Rechnung, war aber ziemlich angefressen.

Fazit:
Unweit der amerikanischen Folterkammer lässt es sich angenehm sitzen, ein paar Bierchen trinken. Allerdings wurden heute zu viele einfache Fehler beim Zubereiten der Speisen gemacht. Außerdem hätten wir uns eine Servicekraft gewünscht, die nicht eine halbe Stunde die halbvollen Teller vor den Gästen stehen lässt und vielleicht ein paar Worte deutsch kann. Oder vielleicht hatten wir einfach nur Pech ?
DETAILBEWERTUNG
Service
Sauberkeit
Essen
Ambiente
Preis/Leistung


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