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Also hier unser Abschlussabend und Nacht der Herbstwanderung 2019 von Moselkern (Moselsteig) nach Kamp-Bornhofen (Rheinsteig). Eingebucht hatten wir uns im, wie schon gesagt, bekannten Hotel Restaurant Becker.
Das Hotel liegt hinter dem Kloster wohltuend weit ab von der Bahnlinie durch das Rheintal und somit stören die in zehnminütigem Intervall Tag und Nacht durchrollenden Güterzüge nicht. Die Etappe von Braubach nach Kamp-Bornhofen ist ca. 22 Kilometer lang, landschaftlich wunderschön, mit grandiosen Blicken über den Rhein zwischen Lahnstein und Bornhofen, wenn man die sehr anstrengenden Steigungen überwunden hat. Somit standen wir reichlich abgekämpft am späten Nachmittag am finalen Ziel unserer Wanderung. Junior Chef Christoph Becker nahm uns in Empfang und wies uns mit den Worten "wer so weit wandert, kriegt die Präsidenten Suite" den Weg bis unters Dach. Er führte uns in ein wunderschönes Appartment direkt unter dem Dach mit zwei Schlafzimmern, Dachterrasse und herrlich viel Platz. Einzig die steile Treppe dahin fanden meine Wadenmusklen nicht so spaßig. Aber als meine Frau das hier sah
war klar, dass Zimmer wird nicht mehr gewechselt. Wir breiteten uns über die etlichen Quadratmeter aus, machten uns wieder ausgehfein, und tranken ein schönes Glas Bier auf der Terrasse. Die Sonne schien, wir hatten noch etwas Zeit bis zum Abendessen, die wir auch mit einer kleinen Tour durch Bornhofen füllten.
Irgendwann knurrten dann die Mägen und im Gegensatz zum Frühjahr 2018 hatte das Wetter diesmal Mitleid mit uns und wir konnten einen Platz auf der Terrasse mit Kloster und Rheinblick in Anspruch nehmen. Das ist ein wirklich schöner Platz um angenehm den Abend mit einem Essen zu verbringen.
die Tische stehen direkt zum Rhein hin, ca. 4 Meter über der Straße.
Unser Tisch wartete schon auf uns.
Christoph Becker hat keine Sterneambitionen in seiner Küche, aber er richtet sein Angebot konsequent regional, saisonal und gehoben aus. Es gibt ein Dreigangmenü, sowie eine zweiseitige, wechselnde Karte, die sich beim angebotenen nicht wirklich festlegt auf eine bestimmte Speisenart. Bürgerliche Klassiker, mediterranes, asiatisch angehauchtes, alles findet seinen Platz. Aber immer zubereitet mit saisonalen und regionalen Zutaten. Auch der Vegetarier wird glücklich hier. Besonderen Spaß macht die Weinkarte, die natürlich einen Schwerpunkt auf Winzer vom Rheingau bis zum Ahrtal den Rhein entlang legt. Es war der letzte Abend, und den zelebrieren wir immer ein wenig. In der Karte fand ich einen Riesling aus Bacharach, den ich mit großer Zustimmung meiner Frau orderte.
Von VDP Weingut Hahnenhof Toni Jost, ein 2013 GG Riesling aus der Lage Walkenberg, Rheingau. Großartig und mit unter 50 EUR in der Weinkarte, ich fing an zu überlegen, den Restbestand gleich mit zu ordern, leider war ich mit einem Rucksack da und nicht mit einem Transporter.
Mit dem Wein servierte der Service Brot und eine Frischkäsecreme mit Paprika gewürzt. Bei Wein und Brot warteten wir auf unsere Vorspeise. Der Service brachte dann in schöner Keramik serviert eine Suppe.
Süppchen vom roten Thai Curry hatten wir uns beide bestellt. Zitronengras, Ingwer und Kokosmilch hatte die Karte verkündet, und das fand sich wieder. Ebenso auch die am Spies befestigte Jakobsmuschel. Das Ganze war dann eine wirklich gute asiatisch-thailändische Suppe im Stil einer Tom Kha Gai, ob Hühnerfond mit in der Suppe war, konnte ich nicht heraus schmecken. Trotzdem, wozu passt ein reifer Riesling besser als zu einer asiatischen Suppe. Herr und Frau Carsten1972 waren äußerst glücklich mit der Vorspeise. Bei den Hauptspeisen war es wesentlich schwieriger, sich zu entscheiden. Beide hatten wir die Nachbartisch servierten Kalbsschnitzel ins Auge gefasst, aber auch die am anderen Tisch zu erblickenden Spinatknödel als vegetarisches Gericht sahen sehr gut aus. Was nun? Wir fanden eine Lösung, aber erst mal der Beilagensalat.
Frisch, knackig, gute Senfvinaigrette, so muss ein Salatteller sein. Schon nach der Vorspeise hatten wir Abstimmung betrieben in Sachen Dessert oder ein schönes Glas Wein, wir gingen d'accord, ein schönes Glas Wein sagte uns mehr zu als was Süßes. Es wurde kühler und dunkler, also ein Rotwein. Die gemeinsame Konsultation der Weinkarte führte uns wieder zu Toni Jost und der Service brachte diese Flasche mit dem Salat an den Tisch.
Spätburgunder 2014, aus der großen Lage im Hahn, 18 Monate im neuen Barrique ausgebaut. Die Bitte, den zu dekantieren wurde prompt erfüllt und so konnte der Wein bis zum leeren des Rieslings optimal atmen. Irgendwann kamen dann auch unsere Hauptspeise an den Tisch.
Wir hatten ja noch dieses Malfatti-Kalbsschnitzel-Dilemma zu lösen. Und wir lösten das ganz elegant mit der Frage an die Küche: gehen Spinatknödel auch als Beilage zum Wiener Schnitzel? Christoph Becker lies sich nicht aus der Bahn werfen und servierte uns da so. Flüssige Butter kam separat. Ich liebe Malfatti, mache die bei mir zu Hause aber nur mit Mehl, wie es aus Italien bekannt ist. Christoph Becker hatte einen Semmelknödel uminterpretiert und auch das schmeckte ausnehmend gut. Lecker auch die tadellos gut panierten und ausgebackenen Kalbsschnitzel. Herzensküche war das! Unkompliziert und Freude bereitend. Und irgendwann gesellte sich auch der Spätburgunder dazu. Mit dem Wein als Dessert saßen wir auf der Terrasse und blickten auf den Rhein.
Ein schöner Abend und ein schöner Ausgleich zum nicht so schönen Vorabend, der in etwa über alles den gleichen finanziellen Aufwand aufwies!
Großes Dankeschön an die Küche und Service im Hotel Restauant Becker für einen wunderschönen Abend, Nacht und Morgen mit leckerem Frühstück, der uns viel Freude bereitete. Wir kommen ganz sicher wieder, wenn wir in der Gegend sind!