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Bedienung
Meine Frau und ich waren diesmal die ersten unserer Truppe und so bekamen wir von einem jungen Mädel umgehend die Karten, gleich sechs Stück für die ganze Mannschaft. Wir bestellten, wie könnte es anders sein, zwei mal Riesling trocken und eine große Flasche Mineralwasser. Kurz darauf trafen auch unsere vier Freunde ein, die sinnvollerweise eine Fahrgemeinschaft gebildet hatten. Auch ihnen wurden die gewählten Getränke prompt serviert und die Essensbestellungen entgegengenommen. Das Essen wurde nach angenehmer Wartezeit vom Chef persönlich serviert und das Mädel fragte immer mal wieder nach, ob wir mit Allem zufrieden und versorgt wären.
Essen & Trinken
Die Speisekarte bietet gutbürgerliche, regionale Gerichte an, so wie sie bei uns Standard sind: Hausmacher Wurst, Spundekäs', Handkäs' und auch warme Gerichte wie Bratwurst, Schnitzelvariationen und Rumpsteak. Auch Russenei und Hawaiitoast feiern hier noch fröhliche Urständ. Zudem gibt es eine saisonal wechselnde Karte, die aktuell verschiedene Spargelgerichte anbot. Daneben die üblichen Beilagen: Pommes frites, Bratkartoffeln und Salate.
Wir entschieden uns, pfeifend auf die "political correctnes" für das immer seltener zu findende Zigeunerschnitzel, anderenorts auch jetzt verschämt Paprikaschnitzel genannt. Vorweg als Vorspeise ein Beilagensalat und zum Schnitzel Pommes frites. Mein Schnitzel wurde "extra scharf" bestellt und unterschied sich deshalb von dem meiner Frau durch übergestreutes Chillipulver. Die Zigeunersauce war pikant-süß und wenn ihr ein etwas höherer Paprikaanteil zu Eigen gewesen wäre, hätte sie mich vollkommen überzeugt. Die Pommes waren in Ordnung, ebenso das Schnitzel, das hier kein Convenience-Produkt ist und der Salat sehr lecker, großzügig portioniert und mit einer hausgemachten, dezenten Kräutervinaigrette gekrönt. Es gab Lollo rosso, Feldsalat und Kraut- und Karottensalat, on Top ein Tomatenviertel, alles aus dem Garten und nix aus dem Glas. Alles in Allem war das Essen jetzt nicht die Offenbarung, aber lecker und so, wie man es in Lokalen dieser Art erwartet. Auch der Riesling, natürlich eigenes Erzeugnis, war so, daß es nicht bei einem Glas blieb. Unsere Freunde entschieden sich einmal für Strammen Max und dreimal für ein Spargelschnitzel. Auch sie waren mit ihre Auswahl zufrieden und auch ihre diversen Weine haben ihnen gemundet.
Die Preise für die einzelnen Speisen bewegen sich zwischen € 5,- und € 18,- Die Schnitzel um die 10,-€ und Beilagen, Salat und Pommes jeweils € 2,50 Einen Riesling trocken, 0,2l bekommt man ebenfalls für € 2,50
Ambiente
In Rheinhessen werden oft alte Gemäuer liebevoll hergerichtet und zu Weinlokalen ausgebaut. Wo diese nicht zur Verfügung stehen, findet man in zunehmendem Maß Neubauten, die dann im mediterranen Stil eingerichtet werden. So auch hier. (Es gibt hier eine Werbegemeinschaft, die sich, der Teufel weiß warum, "Rheinhessische Toskana" nennt). Weiche Braun- und Ockertöne und Naturholzmöbel (Nußbaum?) ohne viel Schnickschnack. Hier fielen mir die strengen geometrischen Formen, bewußt oder unbewußt gewählt, in Auge: der Gastraum streng rechteckig ohne Nischen, Winkel oder Sonstiges. Der Ausschank quadratisch, begrenzt von einem Tresen im 90°-Winkel. Die Tische rechteckig oder qudadratisch, kantig ohne jegliche Abrundungen, ebenso die Stühle und Bänke, ohne jedoch unbequem zu sein. Quadratische Fußbodenfliesen in braun, insgesamt eine stimmiges Ambiente.
Auch das gehört zum Ambiente:
Im Laufe des Abends leere sich das Lokal bis auf unsere Gruppe. Das nahm die Seniorchefin zum Anlass, sich einen Stuhl zu greifen und an unseren Tisch zu schieben. "Ich setz mich e bißche bei eich, daß ehr nett so alleen seid." Daraufhin entspann sich ein angeregtes Gespräch über Gott und die Welt, die Familie und den Weinbau und dieses und jenes. Dazwischen immer mal wieder die Frage: "Wollener noch ebbes?"(Habt ihr noch einen Wunsch?) Als wir uns dann noch einmal rundum mit Getränken versorgen ließen, bat sie, das Mädel vom Service eine Zwischenrechnung erstellen zu lassen, damit dieses dann nach Hause könne, den Rest wolle sie dann schon machen. Ein Blick über die Schulter zeigte und den Grund: der Freund wartete schon vor der Tür. Wir stimmten zu, schließlich waren wir ja auch mal jung. Den Absacker ließen wir uns dann noch von der Seniorchefin servieren, bevor wir uns verabschiedeten und noch den Hinweis auf die Außenterrasse erhielten, die bei schönem Wetter für ca. 30 Peronen zur Verfügung steht. Eine Rechnung gibt's hier nicht. Hier wird der Gesamtumsatz pro Gruppe oder Tisch auf einem Zettel notiert und beim Bezahlen auseinander klamüsert. Es war ein wunderschöner Abend!
Sauberkeit
Nichts zu kritisieren! Toiletten wurden nicht aufgesucht.