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GastroGuide-User: DaueresserGK0712
DaueresserGK0712 hat Engelhorn · Restaurant Dachgarten in 68161 Mannheim bewertet.
vor 7 Jahren
"Friss oder stirb !! Vom ehemaligen Favoriten mittlerweile zu einem „no go“ Restaurant – vorbei der Charme der „Samstagmittag, hier bleib ich mal für 70,80 Minuten“ Zeit – oder „Gewinnmaximierung auf Teufel komm raus!!"
Verifiziert

Geschrieben am 02.12.2017 | Aktualisiert am 02.12.2017
Besucht am 25.11.2017 Besuchszeit: Mittagessen 2 Personen Rechnungsbetrag: 36 EUR
Wir gehen Samstagmittags gerne in den Dachgarten. So war das bisher in den letzten 24 Monaten, aber nicht dass wir jeden Samstagmittag im obersten Stock des Engelhorn Kontraktes unseren Mittagstisch einnehmen, aber im letzten Jahr waren wir bestimmt ein Dutzend mal hier. Leider, ist ein starker Abwärtstrend zu sehen. Quasi als letzter Besuch wohl der vor genau einer Woche.


Gute 12 Monate ist es her, als ich hier bei GG das letzte Mal über den Dachgarten berichtete. Der Dachgarten liegt quasi neben dem Sterne Restaurant Opus V von Tristan Brand. Man teilt sich mit dem Sterne Restaurant sogar die Toiletten.
2013/ 2014 stockte Engelhorn das Haupthaus um zwei Etagen auf. Dadurch konnte des Unternehmen seine Designabteilung vergrößern. Zudem eröffnete 2013 das Gourmetrestaurant OPUS V unter der Führung von Küchenchef Tristan Brandt, allerdings war der letzte Besuch dort für uns keine kulinarische Offenbarung (siehe hier die Bewertung bei GG), umso mehr erstaunte mich der neue Michelin Führer. Das Opus V hat zwei Michelin Sterne, das Le Corange einen (ich glaub`s nicht). Teuer war das Opus schon immer, auch das Le Corange hat da ordentlich Schotter drauf gepackt. Im Dachgarten bekommt man dafür nur hier und da gelegentlich eine Preiserhöhung mit. Wobei? Mittlerweile bekommt der Kunde auch hier„nichts mehr geschenkt" - nicht mal Wasser.


Von Montag bis Samstag gibt es im Dachgarten „je nach Verfügbarkeit“ von 11-15 Uhr Tagesessen für 6,90. In letzter Zeit hat die Qualität der Speisen leider etwas nach gelassen, dafür waren bis jetzt die Bedienungen meist aufmerksam. Das Ambiente angenehm. Wir hatten nicht reserviert, das geht im Dachgarten erst ab einer Mindestanzahl von 8 Personen und so frech sind wir einfach nicht. Kommt man in den Dachgarten rein, stehen rechts an der Bar sogenannte "Not" Euro Paletten, diese sind zusammen genagelt, an diesen waren wir auch schon einmal, bequem sitzen tut man dort aber nicht. Da aber aktuell vor dem Dachgarten Aktionswochen „Elsäßer Fest“ war, kamen wir hinten rein. Zu unserem erschrecken alle Tische bis auf den letzten Platz besetzt. Auch draußen, der Wintergarten war geschlossen, auch nix frei. Wir liefen einmal herum, da auf einmal eine 4 er Gruppe an zwei zusammen gezogenen zweier Tischen gingen. Begeistert sahen die vielköpfige Gruppe nicht aus, der Mann sichtlich angefressen (wir hatten die teure Geisterstunde noch vor uns). Wir schnappen uns also zeitgleich mit einem etwas älteren Ehepaar, ich denke die waren so Mitte 40 :-), den zweier Tisch. Eine blonde Servicekraft „ Moment, so geht’s nicht am Tresen warten seit 30 Minuten 2 Pärchen“ - Wow, tolle Begrüßung. Da am Tresen aber niemand war und die Servicekraft wohl nicht die haus eigenen Spielregeln kannte, saßen wir uns und warteten. 
Von den Gesichtern leider alles Unbekannte im Service, auch in der offenen Küche habe ich niemand Bekannten gesehen, bis auf den 2** Sternekoch, er holte mit einem weiteren Hilfskoch Convenience Salat (schon gewaschen und zerrupft in Folie). Wir und die beiden am Nachbartisch, wir warteten, bis dann eine Blonde Kraft kam.Hochgesteckte Haare, Brüste raus gestreckt. Ein Blondchen  „was darfs sein?“ wir wollten die Karten. „Ah so, die Karten“ und weg war sie. Nein, nicht die Spielkarten und auch nicht die Postkarten. Meine Frau holte uns und dem Pärchen am Nachbartisch 4 Speisekarten, sie lagen gefühlte 2,50 Meter weiter auf der Theke.

Ah, die Speisekarten. Das Tagesgericht lachte mich nicht so richtig an, hausgemachte Tortellini mit Waldpilzen und Rahmsauce oder Hähnchen-Keule (ich mag kein Geflügel). Also nahm ich für den Kreislauf einen Sekt, für den Durst ein Hefe von Paulaner (vom Fass 0,50 4,20), meine Frau ein kleines stilles Wasser (0,2 für 2,50 in der Flasche) . Am Nachbartisch bestellte der Mann ein Pils, die Frau hatte wohl eine Allergie und bat um ein Glas heißes Wasser. Die prompte Antwort“ dann muss ich ihnen aber einen Tee abziehen,auch wenn sie nur heißes Wasser wollen. Denn das gibt’s bei uns nicht“. Guter Service sieht anders aus. Sie nahm dann die Hähnchen-Keule, der Mann einen Wagyu Beef Burger 200 Gramm für 21,90. Keine Frage wie der Burger sein soll. Gut, meine Frau nahm einen Salat mit Curry-Hähnchen Geschnetzeltes, ich nahm das Schweine-Schnitzel „Wiener Art“ mit Pommes und Salat für sage und schreibe 12,90 (kein Kalb).
Keine 45 Minuten später kamen dann auch schon unsere Essen. Das Schnitzel sah so schlecht nicht aus.

Panade schön kross und bräunlich ausgebacken. Die Pommes einigermaßen in Ordnung, der Salat gut angemacht. Meine Frau war einigermaßen des Lobes für ihren Salat. 

15 Minuten später kamen dann auch schon das Tagesessen und der Wagyu Beef Burger am Nachbartisch. In der Zwischenzeit orderte die Frau erneut ein heißes Glas Wasser (3,80). Heute war der Dachgarten voll, die Geräuschkulisse so leise wie am Hamburger Bahnhof zur "Rush Hour", Ambiente wie in der Bahnhofskneipe - es fehlte nur die Dame mit den rosa Radlerhosen "Na Süßer, für 30 Euro mache ich alles"- die Letzte übrigens hat bei uns im Keller die Fliesen verlegt, als mein Nachbar ihr begegnete :-) 


Ich schnitt das Schnitzel an, schön saftig, ich schob das Fleisch in den Mund und war enttäuscht. Ich salzte nach, das half nix. Also nochmal zum Salzstreuer gelangt. Wieder eine Niete. Das Fleisch wurde zwar paniert, aber es war überhaupt nicht gewürzt, das konnte man maximal auf der Mannheimer Messe bei der Losbude als Niete platzieren. Kein Salz auf dem Fleisch, kein Pfeffer in der Panade. 0,0. Ich ging mit dem Teller zur Theke und fragte nach ob ich ein neues Schnitzel bekommen würde. Es wurde vergessen zu würzen. „Kein Problem“, ich sollte ein neues bekommen. Nach 5 Minuten bekam ich dann diesen Teller hingestellt:


In 5 Minuten ein neues Gericht hin gezaubert, ala Coperfield. Es war natürlich mein alter Teller. Blondchen sollte mir einen Gruß ausrichten vom Chef"Führer" äähhh "Rührer" „er habe probiert. Das sei ein ganz normales Schnitzel. Ich würde kein neues bekommen“. (Friss oder stirb, neee, iss klar). Mir verschlug es die Sprache. Ich machte die Panade weg und zeigte das der Bedienung. 

Das Fleisch, so nackt wie ein frischer Babypopo (und mittlerweile kalt). Da würde sie sich nicht auskennen, ich solle mich nicht so anstellen. Kein Entschuldigen, gar nix. Ich ließ dann ¾ zurückgehen, musste aber den vollen Preis bezahlen.
Der Wagyu Beef Burger am Nachbartisch war übrigens schön medium aber Begeisterung sieht beim Gast dann doch anders aus. Es fehlte wohl der Geschmack. Und 7,60 für zwei kleine Gläser heißes Leitungswasser ? Da kommen Erinnerungen hoch als Opa-Engelhorn Massengräber als teures Fabrikgelände verkauft hat.


Zu guter letzt sahen wir nochmals in die Küche. Sahen wir wenigstens etwas positives ? Da, der Pizzabäcker zog eine dann doch arg verkohlte Pizza aus dem Ofen, die war ziemlich schwarz und verbrannt. Luigi sah den Chefkoch an und zog mit den Achsel, der Oberchefkoch zuckte ebenfalls,schüttelte mit dem Kopf und zeigte mit dem Finger nach draußen. Servieren, und zwar "dalli".


Fazit:
Der Laden brummt, aber so schnell sieht uns der Dachgarten nicht mehr. Es kann ja mal was schiefgehen, aber dann sollte man wenigstens den Fehler erkennen und es versuchen dem Gast es Recht zu machen. Als Gast sich als Gast und König fühlen ? Eher als bezahlender Kunde ohne Umtauschrecht. Ich habe das Gefühl, das man hier auf Gewinnmaximierung aus ist. Der Rubel muss rollen. Für Snob`s, die keine Auster öffnen ohne vorher anzuklopfen. Diese waren leider an dem Tag schon alle (ein Stockwerk tiefer) ...  Keine Empfehlung !! 
DETAILBEWERTUNG
Service
Sauberkeit
Essen
Ambiente
Preis/Leistung


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