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Das Stuttgarter Manufactum Brot & Butter existiert erst seit ein paar Jahren und ist räumlich-architektonisch an das schon ewig bestehende Magazin-Geschäft in der Lautenschlagerstrasse vorgebaut. Im Magazin bekommt man Möbelklassiker, Produkte mit hohem Gebrauchswert und zeitgenössischer Formgebung. Nicht billig. Das meiste ist aber für die Ewigkeit gedacht. Genauso hochwertig und grundehrlich zeigt sich Brot & Butter. Die Basis der Speisekarte bildet das vor Ort frisch gebackene Steinofenbrot in verschiedenen Variationen. Wer jemals davon gekostet hat, will nie wieder die Aufbackware vom Discounter oder von Bäckereiketten probieren. Das Brot hat eine knackige Kruste und ein reichhaltiges Innenleben. Es ist in all seinen Variationen die Basis für zahlreiche Speisenangebote. Vormittags kann man aus einer reichhaltigen Frühstückskarte wählen, nachmittags eher süsse Leckereien – und am frühen Abend bin ich persönlich im Lokal gewesen und kann berichten.
Mein erster Besuch fand an einem x-beliebigen Wochentag gegen 18 Uhr statt. Wider Erwarten hat das Lokal leider nur bis 19 Uhr geöffnet, um 18 Uhr 30 beendet die Küche ihre Arbeit. Ausser mir und meiner Begleitung waren noch ein halbes Dutzend weiterer Gäste vor Ort, darunter ein über die Landesgrenzen hinaus bekannter Sommelier, der hier seine Zeitung las und einen Cappuccino schlürfte. Ganz in Ruhe. Die Servicedame wirkte leider etwas unaufgeräumt und unkonzentriert, vielleicht hoffte sie einfach nur schon auf den Feierabend. Die bestellte vegetarische Brotzeit für 1 Person (12,90) war ungewohnt üppig und vielseitig und reichte glatt, um zwei hungrige Menschen satt zu machen. Am Ende haben wir sogar noch ein Stück Brot eingepackt. Drei verschiedene Sorten und seeeehhr dicke Scheiben befanden sich in einem Brotkorb, nett arrangiert, daneben eine Papiertüte für eventuelle Reste. Wunderbar! Das Brot zum Reinlegen lecker und natürlich nichts für Low-Carb-Fans. Dazu dreierlei verschiedene Aufstriche: einen luftig-leichten Kräuterquark mit Radieschenscheiben herrlichster Knackigkeit, eine orientalische Variante mit Kurkuma-Geschmack und eine deftige mit rustikaler Paprikanote. Dazwischen frische Gurken- und Paprikastreifen allererster Güte: beim Reinbeissen spritzte noch die Feuchtigkeit raus. Schienen eben erst geerntet worden zu sein. Achja, zwei dicke Scheiben von einem sahnig-cremigen Weichkäse, der geradezu auf der Zunge zerschmolz, waren auch noch dabei. Anstandslos wurden zu diesem 1-Personenteller zwei Bestecke gestellt. Eine mir unbekannte Premium Cola für 3,90 Euro wurde in der Flasche serviert. Das Weinschorle befand sich zwar nicht auf der Karte, wurde aber ohne Umstände gebracht. Allerdings finde ich 5,90 Euro für ein 0,2-Liter-Schorle (dessen verwendete Weinsorte nicht bekannt war) ziemlich happig. Vielleicht musste man den Ausblick auf den anwesenden bekannten Sommelier mitbezahlen?
Im Lokal liegen etliche Zeitungen und Magazine aus – was der Kaffeehausatmosphäre recht nahe kommt. Der freundlich gestaltete lange Gastraum wird durch einen Service-Mittelblock und zusätzlichen Verkaufstheken mit Brot, Käse, Wurst gut strukturiert. Helles Holz und reinweisses Geschirr ergeben eine lichte Atmosphäre und ein Gefühl von Reinheit, Ehrlichkeit. Schade, dass das Lokal um 19 Uhr schliesst. Man könnte es noch wunderbar als Tapas-Bar am Abend nutzen. Immerhin liegt es mitten in der Stadt und nur wenige Gehminuten vom Bahnhof entfernt. Ich komme ganz sicher wieder.