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GastroGuide-User: carpe.diem
carpe.diem hat Staigers Essbar · Restaurant in 73249 Wernau bewertet.
vor 10 Jahren
"Neue Besen kehren gut - doch Staiger bürgt für Qualität"
Verifiziert

Geschrieben am 03.11.2015
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Besucht am 03.11.2015
Lage, Anfahrt

Staigers Essbar liegt genau auf der Grenze der beiden früheren Dörfer Steinbach und Pfauhausen, die 1938 zusammengelegt wurden und die Grundlage der heutigen Stadt Wernau bildeten. Das Lokal ist Teil des sog. Quadrium, das Stadtverwaltung, Stadthalle, Wellnesszentrum und Gastronomie vereint (daher auch der Name Quadrium). Es ist sehr leicht zu finden, sowohl mit dem Kfz (Parkplätze und Tiefgarage sind vorhanden) wie auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln (S 1, Bus Haltestelle Quadrium).
Die Wiedereröffnung nach eineinhalb jährigem Umbau fand am 31.10. statt.
Nach der grandiosen Küchenralley anlässlich des Tages der offenen Tür zur Wiedereröffnung hat mich heute der Hafer gestochen. Ich wollte wissen, wie das Angebot zu normalen Zeiten ausfällt und beschloss daher kurzfristig heute mein Mittagessen dort einzunehmen.

Ambiente 4*
Der Eingangsbereich wurde im Zuge der Renovierung verlegt und so umgestaltet, dass das Lokal jetzt barrierefrei zu erreichen ist (sanft ansteigende lange Rampe für Rollstuhlfahrer und Kinderwagen). Auf diesem Weg kann man auch die die Behinderten-Toilette der angrenzenden Stadthalle barrierefrei erreichen.
Gleich nach dem Eingang wird man von einem Brett vor einem künstlichen „Kaminfeuer“ begrüßt, in das „Willkommen“ geschnitzt ist.
Die Wand zur rechten ist in voller Länge mit Holzriemchen verkleidet, eine sehr wirksame Schalldämpfung, wie man beim Tag der offenen Tür feststellen konnte. Auch der Holzriemenboden (vermutlich Eiche?) tut ein Übriges dazu.
Die helle Decke und die übrigen Wände sind in einem gedeckten Weiß gehalten, was eine sehr angenehme Helligkeit im Raum schafft. Die 2-er bzw. 4-er Tische, schwarzer Fuß mit einer 4-5 cm starken Eichen-Vollholz-Platte, runden das Bild perfekt ab. Es ist dem Architekten gelungen eine gewisse wohlige Atmosphäre zu schaffen.
Die Tische waren mit türkisfarbenen Servietten, Messer und Gabel (elegantes Edelstahlbesteck) eingedeckt. Auf jedem Tisch ein Schieferplättchen mit Pfeffer und Salz (Wastelstreuer!), Kerzenleuchter und Pflanzengesteck im Schiefertopf.
In der Küche gibt es einen Cheftable, den man ab 6 Personen mit passendem Menue und Chefservice buchen kann.

Service 3,5*
Für die Größe des Lokals (ca. 50 Sitzplätze) waren immerhin 3 Bedienungen eingesetzt, eine so freundlich wie die andere. Alles lief wie am Schnürchen. Es fiel mir auf, dass hier keine strikte Arbeitstrennung bestand. Die Bestellung, das Auftragen der Speisen und das Wegräumen des gebrauchten Geschirrs besorgte die, die grad eine Hand frei hatte. Nie lief eine leer von den Tischen zurück. Da kann man doch den kleinen Fauxpas nachsehen, dass der Suppenlöffel links neben der Gabel, statt rechts neben dem Messer aufgelegt wurde. Für Linkshänder zwar besser, aber ich bin nun mal von der anderen Fraktion. Mein Mineralwasser wurde beim Servieren zwar eingeschenkt, aber ans Nachschenken des geleerten Glases dachte niemand.
Die Abrechnung und Verabschiedung dagegen waren wieder in Ordnung.

Das Essen 4,5*
Die Wochenkarte (Di-Fr 12:00 – 17:00 Uhr) enthält ein vegetarisches, zwei Fleisch- und ein Fischgericht (6,50 – 8,50 €). Ich entschied mich für die goldene Mitte, Staigers hausgemachte, echt schwäbische Maultaschen (7,50 €), die sogar schon Frau Merkel geschmeckt haben sollen.
Vorab wurde dazu eine Griesklöschensuppe serviert (gehörte früher zu jedem Sonntagsessen). Die Brühe war sehr fein abgeschmeckt und ich konnte beim besten Willen keine Geschmacksverstärker erkennen. Das Griesklöschen fluffig und sehr schmackhaft.
Die drei Maultaschen – schon der erste Eindruck beim Servieren löste im Gaumen Hochwasseralarm aus - dem Aussehen nach handgewickelt, sehr dünner Teigmantel, max. 2 mm, gefüllt mit Brät und Spinat, der die typische grüne Farbe der sog. „Herrgottsbscheisserle“ verursacht. Das Ganze mit Zwiebeln und Speckwürfelchen geschmälzt, dezent gewürzt, wie ich es mag. Und keine der üblichen Bratensoßen, sondern nur die helle Soße der Zwiebel-Speckschmälze.
Der Salatteller dazu bestand aus feuchtem Kartoffelsalat (dem Geschmack nach mit Brühe angemacht, wie es die Schwaben lieben) und verschiedenen Blattsalaten.
Alles in Allem ein köstlicher Mittagstisch zum einem hervorragenden PLV. Komme gerne wieder.

Zur Sauberkeit kann man noch nicht viel sagen, weil alles noch brandneu ist. 
DETAILBEWERTUNG
Service
Sauberkeit
keine Wertung
Essen
Ambiente
Preis/Leistung


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