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Ziemlich schade finde ich es, dass Chez Slimane an Wochentagen erst ab 17Uhr39 geöffnet hat, an Wochenende gottseidank ab 11Uhr30 – so konnte ich beim ersten Antesten noch das schöne Sonnenwetter geniessen. Ansonsten herrscht bei Slimane herrlich entspanntes, maghrebinisches Klima, sehr gastfreundlich, mit großer Offenheit und Aufgeschlossenheit. Ich weiss nicht, was sich zuvor in diesen Räumen befunden hat, aber Slimane hat einen wärmenden Kachelofen und rustikale, offenliegende Deckenbalken und manches gutbürgerliche Interieur sehr geschickt innenarchitektonisch in sein liebevolles Ambiente integriert und mit eigener Handschrift versehen. So entstand eine gelungene Melange zwischen Ost und West, zwischen Maghreb und Europa. Ich habe mich sofort beim ersten Betreten des Lokals sehr inspiriert und zugleich wohlig zuhause gefühlt.
Cafe – Bar- Restaurant nennt der Patron sein Lokal und von allem ist etwas vorhanden. Auf braungestreiften Bänken sitzt man sehr entspannt bei einem schwarzen Tee mit Kardamom (ca. 2,50 Euro) oder einem lokalen Wein. Ich habe ein Viertele vom Trollinger/Lemberger der Marbacher Winzergenossenschaft getrunken (4,80 Euro). Es war grosszügig eingeschenkt und exakt temperiert. Die fruchtige Komponente des Weines überzeugte mich und er harmonierte ausgesprochen gut zum herzhaften nordafrikanischen Essen. Da ich diese Winzergenossenschaft bislang nicht kannte, werde ich demnächst mehr davon probieren.
Meine gemischte Vorspeisen Platte bot einen schönen Querschnitt durch die hiesige Küche: Hummus, Börek, Falafel. Alles stilvoll und liebevoll angerichtet und für 6,90 Euro so günstig, dass man eigentlich gar nicht mehr zu den Hauptspeisen übergehen möchte. Ich war allerdings begeistert von dem Angebot an verschiedenen Variationen von Couscous und Tajine-Gerichten, die ich zuletzt vor geschätzten 20 Jahren in Marokko und Tunesien geniessen durfte. Slimane bietet eine grosse Auswahl davon sehr authentisch an, in blau lasiertem, bunt bemaltem Geschirr serviert. Fast bin ich wehmütig geworden… Meine letztendlich gewählten Merguez waren ganz comme il faut: würzig, knofelig, kreuzkümmelig – natürlich vom Lamm. Für 8,90 Euro schwelgte ich in nordafrikanischen Aromen und Gefühlen. Mein Begleiter schwärmte von seinen Lammkoteletts, die sehr scharf angebraten waren (vielleicht überm Grill?). Leider haben wir kein Dessert mehr geschafft. Neugierig gemacht hat mich aber das Dessert mit Pflaumen, Honig und Nüssen, das ich am Nebentisch gesehen habe. Es würde auch ganz hervorragend geschmacklich in den Spätherbst passen.
Chez Slimane war an einem Samstagnachmittag /-abend sehr gut besucht mit bunt gemischtem Publikum aller Altersklassen und jeglicher Couleur. Das Ambiente hat Stil und Klasse. Jederzeit würde ich hier auch als Frau alleine problemlos zu Gast sein können. Aber beim nächsten Mal möchte ich gerne meinen Freunden dieses fantastische Lokal näherbringen.