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Wir hatten das Glück, am letzten diesjährigen Öffnungstag bei Michels zu Gast sein zu dürfen. Eher zufällig, denn die Termine und Orte werden oftmals nur mündlich tradiert oder ist nur einer kleinen begrenzten Klientel bekannt. In unserem Falle stammte die Empfehlung von unserer Land Lady aus dem Haus am Weinberg.
Das Weingut Michel liegt im Ortsteil Achkarren der Kaiserstühler Weinbaugmeinede Vogtsburg. Hier trifft man Grauburgunder und Ruländer (weiss), sowie Spätburgunder an. Das Weingut liegt sehr ruhig am Ortsausgang und bei besonders guter Sicht kann man bis nach Frankreich sehen. Gäste der Straussenwirtschaft finden eine Handvoll Parkplätze auf dem Hof vor (wo man bei sonnigem Wetter auch sitzen kann – wir fanden es dann allerdings doch zu schattig), sowie im angrenzenden Wohngebiet. Am Wochenende kann es jedoch schon mal schwierig werden, noch einen Platz zu finden. Alternativ kann man zu Fuss von einer Nachbargemeinde herwandern oder mit dem Fahrrad kommen. Die Straussenwirtschaft befindet sich in einem schlichten hinteren Anbau des Hauptgebäudes. Der Gastraum ist annähernd quadratisch und sehr schlicht und einfach möbliert mit sehr schmalen Holzbänken und –tischen. Wer Rückenprobleme hat, wird es nicht so mögen, dass die Bänke allesamt keine Rückenlehne haben. Sehr sympathisch ist dafür, dass man eng beieinander sitzt und so zwangsläufig schon mal mit dem Nachbar ins Gespräch kommen kann.
In Michel´s Straußwirschaft wird man bedient, es herrscht keine Selbstbedienung. Allerdings sind die bei unserem Besuch vornehmlich jungen Servicekräfte allesamt nicht vom Fach, sondern stammen aus der Familie oder aus dem Freundeskreis. Professionalität kann also nicht unbedingt erwartet werden. Man wird jedoch zügig und ehrlich bedient, auf Wunsch gibt es auch kurze Erläuterungen zu den Speisen oder den Weinen. Das kulinarische Angebot umfasst hauptsächlich Vesper und kalte Küche: Käse, Käseplatte, Schwartenmagen, Wurstsalat, Bibeleskäse etc. Dazu badisches Schäufele mit Kartoffelsalat und verschiedene vegetarische und carnivore Flammkuchen aus hauseigener Produktion. Alles in allem regionale und saisonale Spezialitäten.
Wir waren am letzten noch offenen Tag in diesem Jahr gleich zwei Mal zu Gast: einmal am frühen Nachmittag und einmal später abends. Mein Bibeleskäse entpuppte sich als grosse Portion Kräuterquark, an dem ich allerdings gehackte Zwiebeln vermisste. Dazu wurden schmackhafte Pellkartoffeln in einem kleinen länglichen Korb (wie für Baguette) serviert. Ein einfaches Essen, zu dem ich einen trockenen Grauburgunder aus eigenem Weinberg trank, der fruchtig, aber im Abgang etwas rustikal schmeckte. Mein Begleiter wählte zum ersten Mal ein Schäufele, das ihm jedoch zu fettig erschien. Auch die Zubereitungsart (im Wassersud langsam gegart) entspricht nicht jedermanns Erwartung. Die Portion war jedoch recht gross, mit Gürkchen und Zwiebelringen garniert und mit Senf gut zu bewältigen. Der trockene Weissburgunder dazu schmeckte blumig und frisch, den könnte ich mir gut an einem warmen Sommertag vorstellen. Beim Mineralwasser haben wir eine ganze 0,7 Liter Flasche bestellt, aus irgendeinem Grunde erschien uns das Wasser im Zusammenspiel mit Speisen und Weinen allerdings nur natriumhaltig.
Bei beiden Besuchen war der Gastraum gut besetzt, man hat jedoch immer noch freie Plätze bekommen. Der Raum war relativ kühl, wenn man jedoch das Glück hatte, nahe beim Kachelofen zu sitzen, konnte man sich gut aufwärmen. Die Toiletten waren ebenerdig und bequem zu erreichen – als besonderer Gag kann man von der Urinalen der Herren sehr malerisch auf die Hänge des gegenüberliegenden Weinanbaugebietes Achkarrer Schlossberg blicken, was jetzt im Herbst wunderschön war.