La Squadra
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Hauptstr. 151, 71384 Weinstadt
Restaurant Vereinsheim
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GastroGuide-User: AndiHa
AndiHa hat La Squadra in 71384 Weinstadt bewertet.
vor 8 Jahren
"Das war mal besser"
Verifiziert

Geschrieben am 21.07.2016 | Aktualisiert am 21.07.2016
Besucht am 17.07.2016 Besuchszeit: Mittagessen 2 Personen Rechnungsbetrag: 33 EUR
„Ristorante La Squadra…“
„Hallo *ICH* hier, wie lange haben Sie heute Mittag offen?“
„…?..“
„Ich meine haben sie durchgehend offen?“
„ja sonntags durchgehend offen“
„Ok, denn bei uns kann es etwas später werden und ich wollte mich vergewissern“
„Heute Grillfest. Mit Fleisch und Fisch“
„Ok, aber was anderes wie z.B. Pizza oder so gibt es auch noch, oder?“
„Ja“
 
So lief eine telefonische Anfrage meinerseits ab mit der ich ausloten wollte ob es das Restaurant, in dem wir vor Jahren mal mit nicht schlechten Erinnerungen waren, so noch existiert und ob die Öffnungszeiten noch aktuell waren.
 
Im Nachhinein und beim Schreiben dieser Bewertung stelle ich meine Instinkte nun etwas infrage. Spürte ich etwas seither recht schnell war es diesmal irgendwie anders. Vielleicht war es ja auch dem ordentlichen Eindruck geschuldet, den ich damals hatte.
Grundsätzlich aber ein Hoch auf die nachträgliche Niederschreibung des Erlebten. Man erinnert sich zielsicher wieder. Und das obwohl ich den Text damals auf einem anderen Portal eingestellt und nicht lokal gespeichert hatte um ihn irgendwann nachzulesen.
 
Auch Grundsätzliches war erst mal noch wie gehabt:
Das Restaurant ist das Vereinsheim des TSV Strümpfelbach. Mehr als ausreichend Parkplätze gibt es vor und neben dem Haus.
Eine nette und großzügige Terrasse gibt es ebenfalls noch und diesmal war sie sogar anständig beschirmt. Nahezu vollständig.
Die Gegend war und ist sehr schön und lauschig. Ein kleines Seitental einer Weinbaugegend mit im Tal liegenden Obstbaumwiesen.
Die Voraussetzungen waren also schon mal gut, denn auch der Großraum Stuttgart mit dem dicht besiedelten Remstal ist nicht weit.
 
Weit ist es allerdings für motorisch eingeschränkte Mitmenschen. Die Stufen vom Parkplatz und dann letztlich in’s Ristorante sind deren einige. Man kann oben parken aber dennoch bleiben ein paar wenige zu erklimmen. Um das Ganze dann für diesen Personenkreis nicht zum Spaß werden zu lassen liegen die sauberen aber etwas in die Jahre gekommenen Toiletten natürlich wieder im UG.
 
Wir erklommen die Stufen mehr oder weniger leichtfüßig und traten in den Hauptraum ein in dem gerade eine junge Dame (Tochter des Hauses?) mit Ohrstöpseln und angeschlossenem Häändie ein paar lockere Tanzschritte durch den Raum machte bevor sie uns erst erschrocken und dann lachend entdeckte.
Wir waren derweil zum Lachen auch nicht in den Keller gegangen und erbaten einen Platz für zwei Personen welcher uns auf der großläufigen Terrasse zur freien Wahl angeboten wurde.
 
Die Terrasse war, naja, nett, irgendwie, oder auch doch nicht. Für diesen sonnigen und warmen Tag tat sie was sie sollte. Zweckmäßig ist vielleicht der bessere Ausdruck. Aber die Schirme und die Gegend machten es dann doch angenehm.
 
Um meine verschwurbelte Schreibe etwas zu erklären: die Tische waren in Sechser- und Achtergruppen zusammengestellt. Die Tischdecken waren Kunststoffplanen in  …. naja… einer etwas anstrengenden Farbe. Dafür waren aber die Korbgeflechtstühle mit ihren Stahlrohrrahmen sehr bequem.
 
Die Platzwahl war dann von einer Diskussion zwischen meiner Lieben und mir bestimmt. Ich wollte Sonne meine Herzallerliebste bevorzugte Schatten. So kamen wir an einen Tisch am Rande an dem Beide zufrieden gestellt werden konnten.
Hach der Diplomat in mir.
 
Ein zu Beginn redseliger, zu Späßen aufgelegter und freundlicher Kellner in weißem Hemd, Jeans und Turnschuhen der Herzogenauracher Fraktion brachte uns die Karten und nahm auch gleich die Getränkewünsche auf. Ein Spezi forderte ihn im Verständnis. Ein Schorle desselben war zu viel.
Ein Blick in die Karten ergab dann via Fingerzeig was man wolle.
Aber ein Schorle gab es nicht. Nur Flaschen.
Warum eigentlich? Das war komisch.
 
So bestellten wir eben ein Spezi (0,33 für 3.-) und ein SP (0,75 für 5.-) und für mich ein Kristallweizen (0,5 für 3.-).
 
Karten…
Jo…
Man konnte aus den 4 aneinender geklebten Klarsichthüllen durchaus die Speisen und Getränke herauslesen.
 
Zuvorderst waren Fischgerichte zu erspähen.
Allesamt vom Grill.
Es folgten ein paar wenige Fleischgerichte ebenfalls vom Grill darauf 5 (in Worten FÜNF) Pizzen auf der nächsten Seite.
 
Keine Pasta!
 
Salate waren nicht aufgeführt. Klar es war Grillfest.
Ist doch Grund genug
 
Das „Fest“ war an einem Sonntagmittag um ca. 15 Uhr dann doch nicht schlecht besucht. Was zuvor war kann ich natürlich nicht sagen.
Was ich aber sagen kann ist, daß der Fisch zwar in einer Styroporbox und vermutlich (oder hoffentlich) auf Eis lag und hin und wider von einem Mitarbeiter mit (Eis?-) Wasser übergossen wurde.
 
Der Fisch war ausgestellt und präsentiert. Leider nicht abgedeckt. So war es meiner Frau nicht ganz wohl Fisch vom Grill zu bestellen.
Es kann durchaus soweit passend gewesen sein aber allein die offene Darbietung des rohen Fisches bei diesem Wetter und der entsprechenden Außentemperatur ließ sie davon absehen. Wenn einem dabei irgendwie unwohl ist dann bestellt man das eben nicht.
Dies soll aber keine absolute Wertung darstellen über die Behandlung des Grillgutes.
Einfach frei nach Andy Möller: „vom Feeling her hatte ich (k)ein gutes Gefühl“.
Nicht auszuschließen, daß alles nahezu perfekt war.
 
Daß es an dem Tag oder zu der Zeit keine Pasta gab stieß meiner Lieben etwas säuerlich auf. War so nicht zwingend zu erwarten.
Daß es auch keinen größeren Salat gab (Ausnahme: Beilagensalat) war dann die nächste Überraschung.
Wir essen gerne einen großen Salat zuvor gemeinsam. „Heute Grillfest“ hieß also auch keinen großen Salat. War die Küche so unflexibel oder lag da noch anderes im Argen? Letztlich vielleicht auch nur Personalmangel? Wir wussten es nicht werden es wohl auch nimmer herausfinden.
 
Heiß war es und ein Weizenbier sollte inhaliert werden (wegen des isotonischen Dingens und der Mineralien und so). Meine Iso-Suppe kam dann aber im Halbe-Krug. Oh, die Weizengläser hatten an dem Tag wohl auch frei
 
Vielleicht wäre das der G-Punkt gewesen (also der Punkt zu gehen), aber meine Instinkte ließen mich an dem Tag irgendwie im Stich. Sicher die Hitze!
 
So wurden von mir (gerne) und von meiner Lieben (gedrungener Weise) je eine Pizza bestellt.
Eine Pizza Salami (10.-) für meine Wenigkeit und mit extra Käse und Knoblauch erwünscht. Die Entgegnung vom Kellner: ich lege in der Küche ein gutes Wort für Sie ein (sinngemäß, nicht wortwörtlich, zitiert) stresste mich leider nur kurz.
Meine GG wollte auf ihrer Pizza Thunfisch/Zwiebeln (10.-) natürlich ebenfalls Knoblauch.
Vollmond stand in der Folgewoche an und man kann ja den Schutz nicht früh genug aufbauen;-)
 
In der Wartezeit schauten wir uns natürlich um. An einem großen Tisch zentral vor dem Grill saß eine vielköpfige ital. Familie. Augenscheinlich die Wirtsfamilie, denn der Kellner (mutmaßlich ein Sohn) wechselte das Geld später bei der Patrona am Tisch. Andere Tische (es waren durchgehend noch zwei weitere besetzt) bekamen auch nur Flaschenwahre. Einmal sogar das Unding PET-Flasche mit Apfelschorle. Sogar am Familientisch wurden Kunststofflaschen gesehen.
Ein Tisch bemängelte Fettränder an den Gläsern. Darauf hatten wir nicht geachtet und entdeckten selber welche an den unsrigen. Da weder meine Frau noch ich (außer an…;-)) Lippenpflege, -creme oder gar –stift benutzen war es dennoch zu spät da schon benutzt.
Der Kellner  saß ansonsten einigermaßen sprungbereit leicht abseits und suchte wohl Pockemons auf der Terrasse. So ergab „sprungbereit“ natürlich auch keinen Sinn.
Ein, an einem anderen Tisch gelieferter Salat machte nicht unbedingt den Eindruck taufrischer Blattsalate sondern eher den eines Rohkostsalates. Ob er zuvor gar in einem Behältnis beheimatet war erschloß sich uns aber nicht.
 
Die Pizzen kamen und sahen gut aus. Ok, die meiner Frau hätte noch ein klein wenig Farbe vertragen aber die Konsistenz war eine richtig gute! Schön aufgegangener Rand und der Boden fest aber nicht hart bis in die Mitte. Dazu auch einigermaßen dünn. Letzteres aber für meinen Geschmack leicht grenzwertig.
Das war es dann aber leider auch schon.
Hätte man als Sugo einfache passierte Tomaten ohne hinzunahme von Gewürzen nur reduziert wäre der Geschmack intensiver gewesen. So hinterließ es nur eine schwache Erinnerung an des Deutschen Lieblings-Fruchtgemüse.
 
Ich bestelle gerne Salami als Belag, da diese für gewöhnlich auch eine gewisse Würze mit sich bringt. Aber entweder war es Putensalami oder ich will es gar nicht wissen. Solch reduzierten Geschmack hatte ich bei einer Salami noch nicht erlebt.
Analog dazu der Thunfisch. Eigentlich auch mit ordentlich Eigengeschmack ausgestattet hatte er selbst gegen einen Schluck Wasser einen schweren Stand.
 
Fehlte noch was? Oh ja, der Knoblauch!
Wir baten den Kellner darum, da wir vermuteten, daß er vergessen worden wäre.
Ein schneller Gang in die Küche und eine zu schnelle Wiederkehr mit einem Schälchen brachte Aufhellung.
Der Knoblauch im Schälchen konnte nix, niente, nada.
Ich kenne mich damit nicht aus, aber ich würde massiv auf Knoblauchgranulat tippen. Leider kann ich das nicht mit Gewissheit sagen aber genau so würde ich es mir vorstellen. Gänzlich ohne Geschmack und Muskeln! Schlicht nicht schmeckbar.
 
Das Besteck reihte sich nahtlos in die Vorstellung ein. Einfache Gabeln wurden begleitet von billigsten Messern. Solche welche man mal beim Metzger als kostenlose Dreingabe bekam. Das Ganze begleitet von „normalen“ Papierservietten.
 
Beim Abräumen, welches mutmaslich von einer Tochter des Hauses erledigt wurde, die überdies ein Gesicht machte wie 3 Tage Regenwetter, wurde nicht nach dem Befinden erkundigt. Das enthob uns der Entscheidung Wahrheit oder gutes Wetter und stressfreies entfleuchen. Wir hätten uns wohl für Letzteres entschieden.
 
Ein Punkt kam dann aber noch. Die Rechnung.
Der Zettel war beschrieben und auf den Tisch gelegt. Selbstredend, daß nach einem ordentlichen Beleg nachgefragt wurde.
Oh, da muß ich mal fragen, war die Antwort.
Es kam dann ein sauberer Kassenausdruck und Patrona musste sich wohl mit dem Gedanken anfreunden etwas mehr Umsatzsteuer an den hiesigen Fiskus abzudrücken als geplant.
 
Fazit:
Satz mit X, war wohl nix.
Alles was ich über die Zukunft des Hauses nach diesem Tag vermute wäre rechtlich angreifbar und von daher erspare ich mir und Euch eine persönliche Einschätzung.
So Manches hat man anderweitig auch schon gesehen und erlebt und den anschließenden Werdegang damit in Korrelation bringen können.
Einzig noch: uns sieht das Haus nimmer. Natürlich nicht.
 
PS:
Ich muß an meinen Instinkten arbeiten. Oder besser auf sie hören.
DETAILBEWERTUNG
Service
Sauberkeit
Essen
Ambiente
Preis/Leistung


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