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GastroGuide-User: PetraIO
PetraIO hat Blüsefeuer in 18230 Rerik bewertet.
vor 6 Jahren
"Zwei sehr unterschiedliche Abende im Blüsefeuer"
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Geschrieben am 31.08.2019 | Aktualisiert am 13.04.2020
Besucht am 12.06.2019 Besuchszeit: Abendessen 2 Personen Rechnungsbetrag: 81 EUR
Das etwas abseits des Salzhaffes gelegene Restaurant besuchten wir zwei Mal während unseres Urlaubes. Denn der erste Besuch am 12.06.19 war rundum gelungen.

So beginne ich mit diesem Besuch. Reserviert hatten wir kurz vorher telefonisch. Zu Fuß trafen wir dann am frühen Abend ein. Denn in den vergangenen Ostseeurlauben wurden wir von der Gastronomie erzogen: Nie zu spät ins Restaurant gehen, denn manchmal schließt die Küche schon um 21.00 Uhr.
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Das Wetter war schön und wir konnten auf der wind- und regengeschützten Terrasse Platz nehmen.
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Die freundliche Bedienung begrüßte uns herzlich und reichte uns die Karten.

Erste Getränkewünsche wurden nach dem Blick in die Karte aufgenommen.

1 Flasche Selters Mineralwasser, 0,75 l für faire € 4,90. Gut gekühlt und samt Kühler serviert.
1 Aperol Sprizz - € 5,00 für mich. 1 trockener Sekt - € 3,00.
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Unsere freundliche Bedienung nahm unsere weiteren Wünsche entgegen, denn hungrig waren wir. Frau Holle, wie sich die Mitarbeiterin vorstellte, konnte bestens Auskunft geben. So wies sie auch darauf hin, dass zu jedem Essen vorweg ein kleiner Salat serviert wird. Auf der Speisekarte fanden wir hierzu keinen Hinweis, der Salat ist dann wohl eine Art Küchengruß.

Mein Mann wählte das gebratene Steinbeißer-Filet mit Pfannengemüse und Rosmarinkartoffen - € 18,18. Der Tausch in den auf der Karte gesichteten Kartoffel-Meerrettichstampf  war problemlos möglich, wurde mit € 1,00 Aufpreis  abgerechnet.

Ich entschied mich für die Fisch- und Meeresfrüchte-Traumplatte - € 19,19. Als Beilagen wurde die frische Gemüsepfanne und Rosmarinkartoffeln benannt.

Eine Flasche Spätburgunder Blanc de Noir, trocken, € 22,50, sollte uns zum Essen mit weiterer Flüssigkeit versorgen. Die Hambacher Schloss Kellerei ist auf der Weinkarte mit zahlreichen Weinen vertreten.

Wenig später erreichten uns 2 appetitliche Beilagensalate mit leichtem Dressing. Eine bunte Blattsalatmischung, ergänzt mit Tomate, Gurke, Mais und Paprika und Karottenraspeln. Für unseren ersten Hunger genau richtig, alles schön frisch.
Vielseitiger, frischer Salat vorweg.
Frau Holle hatte alle Gäste sehr aufmerksam im Blick. Routiniert und immer freundlich war sie für die Gäste da. So soll es sein – 5* für sie.

Auch unsere Fischgerichte sahen gut aus und wurden heiß serviert. Allerdings war es selbst mir fast ein wenig zu bunt und konzeptlos auf dem Teller. Grünzeug ist mir ja stets willkommen, aber das kleine Porzellanschälchen mit etwas kleingewürfeltem und ertränkten Salat hätte ich nicht gebraucht. Das Schälchen nur hinderlich auf dem Teller.

Auch ein Stück Wassermelone (sicherlich nicht ungespritzt) obenauf passte nicht so richtig.

Das Steinbeißerfilet saftig gebraten, der Kartoffel-Meerrettichstampf sehr gut abgeschmeckt, reichlich buntes Pfannengemüse.
Steinbeißer-Filet mit Pfannengemüse
Das war ohne das „Drumherum“ ein klasse und sehr gut schmeckendes Gericht!

Auch meine Fischplatte war mit reichlich Meeresgetier versehen. Nun, der übliche TK-Garnelenspieß und Garnele im Fertigkartoffelrock, haut wohl keinen Gast vom Hocker. Zander, Lachs und Dorsch waren auch gut gewürzt und ebenso gebraten. Es gibt traumhaftere Fisch-Traumplatten zum vergleichbaren Preis. Zufrieden war ich aber auch hier.
Fisch- und Meeresfrüchte-Traumplatte
Ein anständiges Preis-Leistungs-Verhältnis.

Zum Abschluss gab es dann noch ein „Verdäulerle“. Original Lehment Rostocker, eisgekühlt, durfte es sein. Kümmel für meinen Mann, Aquavit für mich. 4 cl - € 3,80.
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Nach freundlicher Verabschiedung beschlossen wir, auf dem Spaziergang zur Unterkunft, am letzten Urlaubstag hier nochmals einzukehren.

Vorab reservierten wir für den 15.06. telefonisch. Das war auch gut so, denn das Restaurant war sehr gut besucht.
Der einzige Urlaubtag mit leichtem Regen und deutlicher Abkühlung machte uns die Abreise leichter. Auf der Terrasse konnten wir trotzdem noch draußen sitzen. Innen war wohl auch fast jeder Tisch belegt. Der Restaurantraum ist gepflegt, mit italienischem Flair. Sprich: Maximaleng bestuhlt.

Unser Tisch draußen wurde gerade frei und wir nahmen Platz. Frau Holle wurde von einer dunkelhaarigen Dame unterstützt. Diese reichte nach kurzer Begrüßung die Karte und fragte erste Getränkewünsche ab. Frau Holle war an diesem Abend leider kaum für unseren Tisch zuständig

Der dunkle Glastisch war von den vorherigen Gästen mit deutlichsten Gebrauchsspuren versehen. Da wollte man noch nicht einmal den Arm auf dem Tisch ablegen. Unsere Getränkewünsche wurden aufgenommen, die verschmutzte Tischplatte ignoriert. Ich wartete gespannt.

Als dann unsere obligatorische Flasche Wasser samt Gläsern serviert wurde, bat ich darum, die Erstversorgung solange zu halten bis der Tisch gereinigt sei. Das ging dann einigermaßen flott, aber völlig unverständlich, dies erst nach Aufforderung durch den Gast zu tun. Und wie sich dann später herausstellte: Es war die Chefin selbst, die hier nicht gerade aufmerksam und umsichtig, sondern eher konzeptlos regierte.

Mein Mann wählte das Lachsforellenfilet auf frischen Champignons á la créme und Kartoffel-Meerrettich-Stampf - € 18,18. Und ich das Steinbeißerfilet das mein Mann bei unserem ersten Besuch aß. Ich wählte auch als Beilage den Stampf, daher € 1,00 Aufpreis.

Einen trockenen Riesling von der Hambacher Schloss Kellerei wählten wir an diesem Abend. 0,75 l - € 19,80.
An diesem Abend dauerte es ewig bis nur die kleinen Salate an den Tisch kamen. Bis zu den Hauptspeisen galt es nochmals eine ewige Wartezeit zu überleben.

Dann endlich servierte die Chefin hektisch unsere Speisen. Wir waren wirklich froh, endlich essen zu können. Über die Wartezeit vergaßen wir wohl auch, was wir eigentlich bestellt hatten. Erst als am Nebentisch ein Lachsforellenfilet keinen Abnehmer fand und nach dem Dorschfilet gefragt wurde, konnten wir die Verwechselung aufklären. Zum Tausch war es allerdings zu spät.

Beide Fischgerichte wieder sehr schmackhaft und perfekt gebraten. Auf beiden Tellern wieder zu viel unpassendes Chichi. Weniger ist wirklich manchmal mehr.
Dorschfilet auf der Haut gebraten
Steinbeißer-Filet mit Pfannengemüse und Kartoffel-Meerrettichstampf
Beim Zahlen wurde dann natürlich das um einen Euro teurere Lachsforellenfilet abgerechnet. Dies hatte ich erwartet, gebongt ist gebongt. Da war ich dann auch mal kleinlich und wies darauf hin. Mein Mann und auch der andere Gast akzeptierten die Verwechselung. Hätte man auf die neue Zubereitung bestanden, wäre es für die Inhaberin Frau Zabor  teurer geworden. Und wer bei Beilagenänderung € 1,00 Aufpreis nimmt, darf dann beim falschen Gericht auch nicht noch mehr erwarten.

Definitiv gefiel uns der erste Abend besser. Dies lag allerdings am Service (1. Abend 5*, 2. Abend 2,5*). Essen an beiden Tagen gut. € 68,76 der Beleg vom 15.06.19.
 
 
DETAILBEWERTUNG
Service
Sauberkeit
Essen
Ambiente
Preis/Leistung


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