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Anfang Juni nun eröffnete der Nachfolger La Via, wieder ein italienisches Restaurant, seine Pforten unter der Regie von Koch Giuseppe Licata. Die Neueröffnung wurde nicht groß kommuniziert und so stieß ich erst durch Zufall auf die Neueröffnung. Der Koch scheint multimedial keine große Geltungssucht zu haben, die HP funktioniert noch nicht, nur eine mäßig gepflegte Facebookseite kündet zurzeit von der Existenz des La Via.
Am Dienstagabend passte es dann mal mit einem Probebesuch. Das Wetter war schön, meine Frau und ich wollten nach der Arbeit noch ein wenig Radfahren und dabei suchten wir eine Einkehr. Der Garten der Villa Frieling war schon zu Amici Zeiten ein wunderschöner Ort zum Draußenspeisen (siehe meine Fotos im Restaurantaccount), und so lenkten wir unsere Räder in Richtung Neuenkirchen.
Äußerlich hat sich bis auf die neue Beschilderung nicht viel geändert. Im Großen und Ganze ist auch das Ambiente im Gastraum wie vorher. Augenfällig ist nun eine große Scheibe zwischen Thekenbereich und Küche, durch die man die Köche bei Ihrer Arbeit sehen kann. Bei der Frage nach einem Platz im Garten die erste Überraschung, alles im Garten war reserviert und besetzt, am Dienstagabend! Okay, wir konnten einen Tisch im kleinen Wintergarten erwählen, der zwischen Gastraum und Garten liegt. Dort sitzt es sich auch sehr angenehm. Und durch geöffnete Türen und Scheiben war es am sehr warmen Besuchsabend auch luftig genug.
Die Küche von Giuseppe Licata geht etwas mehr in Richtung Pizza und Pasta, es gibt nicht mehr die sehr anspruchsvolle Karte des Amici. Aber auch das La Via bietet eine Tageskarte mit etwas gehobenen Gerichten als Ergänzung zur festen Karte. Insgesamt kann man dort nach seinem Gusto fündig werden, von der klassischen, recht günstigen Pizza, bis hin zum Roastbeef mit Trüffelschaum und Spinat mit Pinien(kernen) ist für jeden was dabei.
Wir bestellten uns erst einmal ein Pils und schauten uns die Angebote an. Die Küche servierte dazu als Gruß frisch gebackene Pizzateigbrötchen, dazu gab es einen Balsamicoessig und ein Olivenöl, was in seiner Flasche mit Kräutern versetzt war. Beides konnte mittels Pipetten sehr genau dosierbar aufs Brot gebracht werden.
Vorweg wählte meine Frau eine Vorspeise vom Tagesangebot: Bruschetta / Melone / Minze / Salciccia.
Serviert wurde ein verlockend aussehendes geröstetes Focaccia mit einem Belag aus leicht angebratenen Melonenkugeln, Minzblättern und recht scharf angebratenen Salcicciascheiben. Spannend war hier der Kontrast von süßer Melone und italienischer scharfer Wurst. Diese Vorspeise konnte sehr gefallen.
Für mich sollte es ein Carpaccio vom Oktopus aus der festen Karte sein.
Auch diese Vorspeise konnte gerade an einem heißen Sommerabend gefallen. Reichlich dünne Scheiben von der Tube und den Armen waren mit Olivenöl und Pfeffer serviert. Dazu in zwei Streifen darüber Tomaten, Kapern und Oliven. Ein sehr schmackhaftes Sommergericht, insbesondere mit dem aus einer Zitrone heraus gepressten Saft. Lecker!
Zur Hauptspeise schwenkte meiner Frau nach einem Vorschlag von Giuseppe Licata noch um und bestellte das nur mündlich das angekündigte Gericht Pasta mit Schwertfisch, Aubergine und Tomaten
Ein Probebissen ließ eine recht scharfe „Abstimmung“ erahnen. Mir wahrscheinlich zu scharf, hätte ich den ganzen Teller essen müssen. Meine Frau war allerdings sehr zufrieden.
Ich erwählte mir das Roastbeef mit Trüffelschaum und Pinien(kernen)spinat von der Tageskarte.
Und das konnte in der gewünschten Ausführung medium wirklich überzeugen. Der Trüffelschaum bezog sein Aroma wahrscheinlich aus einem Trüffelöl, bei einer Sauce kann ich damit Leben, wenn sie denn ein schönes Trüffelaroma anbietet, was der Fall war. Sehr lecker der Pinien(kern)spinat aus frischem Spinat zubereitet.
Durch das Essen begleitete uns ein ordentlicher Friulano, eine autochthone Weißwein Sorte aus dem Friaul. Recht kräftig, mit spritziger Säure, ein schöner Sommerwein.
Die beiden Damen im Service erledigten bis auf den sehr spät nach den Vorspeisen servierten Wein einen ordentlichen Job. Wenn es allerdings voller wird und der Gastraum gut gefüllt ist, dann könnte es Problem geben, wenn es hektisch wird und Serviceroutine gefragt ist.
Womit wir beim Fazit wären. Ich vermisse mein altes „Amici“ sehr, und gerade das Flair im Garten fehlt der Farmacia am Marktplatz in Rheine schon. Wir bleiben Giacomo mit seiner exzellenten italienischen Küche treu, werden aber sicher noch zur Sommerzeit wieder in das La Via einkehren um im Garten zu speisen.