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GastroGuide-User: First
First hat Di Vita in 44789 Bochum bewertet.
vor 8 Jahren
"Ein kleines Stück Italien etwas abseits aber dennoch nahe der Innenstadt"
Verifiziert

Geschrieben am 01.09.2016 | Aktualisiert am 01.09.2016
Besucht am 25.08.2016 Besuchszeit: Abendessen 2 Personen Rechnungsbetrag: 44 EUR
„Frische Zubereitung und Verarbeitung hochwertiger Zutaten sind für uns selbstverständlich.
Bei uns finden Sie italienische Produkte, die durch direkten Kontakt zu den Herstellern in Sizilien und anderen Regionen Italiens, stets frisch auf den Tisch kommen.
Wir legen dabei höchsten Wert auf außerordentliche Qualität und originalen Geschmack. Unsere traditionelle italienische Küche mit ausgewählten Köstlichkeiten von Antipasti über hausgemachte Nudelspezialitäten bis zu Fleisch- und Fischgerichte lässt keine Wünsche offen! Wir freuen uns Sie als unseren Gast begrüßen zu dürfen!“

So stellt sich das Di Vita auf der ansprechend gestalteten Webseite vor.
Mein mittlerweile 4. Besuch und die diesmal erlebte Enttäuschung lässt mich seit langer Zeit mal wieder in die Tasten greifen und eine Rezension schreiben - Ich will mich wirklich bessern.

Fotos wollte ich eigentlich zuerst nicht einstellen, da diese nach den ersten Bissen gemacht wurden, habe mich aber nach Fertigstellung des Textes dann doch dazu entschlossen.

Hitzewelle in Bochum, Freitag Abend 18.00 Uhr - zu Hause könnten wir jetzt auch gemütlich auf der Terrasse sitzen, aber das ist noch eine halbe Stunde hin und dann haben wir noch nichts zu essen – lässt mich meine Frau überreden in das Di Vita zu gehen, welches ich schon von vorherigen eher geschäftlichen abendlichen Besuchen kannte. Das Lokal liegt etwas versteckt hinter dem Bahnhof zwischen den Achsen Universitätsstraße und Wittener Straße. Von selbst wird hier eher niemand hinfinden, man muss es schon gezielt ansteuern.
Gelegen im Erdgeschoß eines Gebäudes der „Claudiushöfe“ ein „integratives Mehr Generationen Wohn- Lebens- und Arbeitsprojekt“.
Alles wirkt noch recht neu und ist architektonisch ansprechend gestaltet.

Während ich die letzten Male im Inneren gesessen habe, ein Gastraum leider recht laut, umgeben von Verkaufsregalen für Wein und andere italienische Spezialitäten, im Hintergrund eine Verkaufstheke mit Frischeprodukten und angeschlossener offener einsehbarer Küche nahmen wir diesmal wegen des guten (zu) warmen Wetters draußen unter aufgestellten Sonnenschirmen Platz.

Leichtes Aluminium-Teak-Mobiliar, wobei die Tische durchaus einmal eine Auffrischung/Pflege gebrauchen könnten. Das Holz war doch sehr rauh.

Es war noch recht wenig los, aber die „guten“ unter dem Vordach plazierten Tische waren schon reserviert und füllten sich im Laufe der Zeit. Nach etwas Wartezeit wurden die Karten auf den Tisch gelegt. Ein Getränkewunsch – eine Flasche Mineralwasser € 4,50 wurde erst später erfragt, obwohl ich gerne direkt geordert hätte – aber da war ich nicht schnell genug.

Die Karte, das wusste ich von vorherigen Besuchen hat Ihre Stärke bei den Fischgerichten. http://www.divita-feinkost.de/fileadmin/kunden/25008/Speisekarte.pdf

Meine Frau nahm meine Empfehlung gerne an und bestellte:
Salat mit frischem Thunfisch 11 € - als Vorspeise geführt

Ich entschied mich für:
Linguini mit Cherrytomaten, Knoblauch, Peperoni  und Thunfisch 12,50 €

- und stelle gerade fest, dass die Preise im Internet nicht mehr ganz aktuell sind.

Auf den letzten Drücker dann noch schnell bestellt:
„ Vitello Tonnato 8 €“  - "vielleicht zum Teilen" in Erwartung eines Extratellers teilte ich der Bedienung noch mit.

Das Tonello kam dann auch kurze Zeit später, angerichtet auf 2 mittelgroßen Tellern, wenn man denn von angerichtet sprechen konnte, Jeweils 4 Scheiben Kalbfleisch mit homöopathischen Dosen von Thunfischsauce, dazu 2-3 Kapern. Ein sehr trostloser Anblick – durch die fehlende Thunfischsauce eine sehr trockene Angelegenheit. Brot, das kannte ich schon von den vorherigen Besuchen wurde auch gereicht, aufgeschnittenes Baguette beträufelt mit dem hauseigenen Olivenöl. Da hat sich im letzten Jahr wenig getan – leider fehlte diesmal das Salz auf dem Tisch um dem Brot noch etwas Geschmack abgewinnen zu können. Das Olivenöl dagegen ist sehr gut, aber hier wäre durchaus mal etwas Abwechslung angesagt.

Die Frage, als wir fertig waren,  ob es geschmeckt hat kam denn auch, das sofortige Umdrehen und Verlassen des Tisches wusste ich mit der Bemerkung zu verhindern, dass es doch recht dröge gewesen wäre, bei so wenig Thunfischsauce. „Ich hätte doch etwas sagen können“ die Entgegnung, aber leider glänzte die Bedienung zuvor und auch später so wie die Thunfischsauce durch die schon oben erwähnte „homöopathische“ Anwesenheit.

Es konnte nur besser werden und wurde es auch.
Der Salat aus mehreren Blattsalaten, Tomaten und obenauf gelegten Thunfischschnitten wusste geschmacklich zu gefallen

Salat mit frischem Thunfisch


Die Nudeln mit kleinen gebratenen Thunfischstückchen wirkten am Anfang etwas geschmacklos, entwickelten sich aber nach ein paar Bissen durchaus zu einer runden Sache, auch wenn die Sauce zu dünn war und sich mit den Nudeln schlecht aufnehmen ließ. Bei der Bestellung wurde die Zugabe von Parmesan erfragt, diesen hätte ich mir lieber in einem Schälchen auf dem Tisch erwünscht, oder alternativ in Zugabe durch die Bedienung beim Servieren am Tisch.
Auch hier habe ich etwas Salz vermisst. Die Bedienung war leider nicht in Sicht.

Linguini mit Cherrytomaten, Knoblauch, Peperoni und Thunfisch


 
Der ganze Service wirkte nicht besonders organisiert, um nicht zu sagen unorganisiert, so wurde wegen Kleinigkeiten aan den Nachbartischen losgelaufen ohne den Blick und die Aufmerksamekeit auch anderen Gästen zu widmen. Mit besserer Organisation würde sich beides vereinbaren lassen.  

2 Espresso sollten es dann noch sein und eigentlich wollte ich auch die Rechnung direkt dazu bestellen was ich versäumte und welches uns dann fast eine halbe Stunde Wartezeit bescherte, weil der Service obwohl geschäftig umherlaufend kein Auge für uns hatte und es dann auch noch einmal dauerte bis die Rechnung dann ausgestellt war. Jeder kennt wohl das Gefühl, dass man irgendwann nur noch weg möchte und man immer genervter wird.

Die Kaffee 2€ waren gut, das bleibt noch anzufügen.

Fazit: Wir waren insgesamt enttäuscht, ob ich meine Frau nochmals zu einem Besuch überreden kann weiß ich nicht, ich hatte es schon viel besser erlebt. Wobei man auch sagen muss, dass der Service auch bei den ersten Besuchen nicht sehr professionell agiert hatte, aber oft kann man Mängel durch Engagement und Freundlichkeit aufwiegen. Das habe ich diesmal besonders vermisst. Ich verlange nicht, von ausgebildeten Personal bedient zu werden, zumindest nicht in vergleichbaren Lokalen, aber eine gewisse Freude an seinem Tun sollte man doch aufbringen und dem Gast eine entsprechende Aufmerksamkeit schenken können.



Da meine vorherigen Besuche besser waren, werde ich dem Lokal bei Gelegenheit sich noch einmal eine Chance geben, auch wenn ich meine Frau dazu sicher überreden müsste.


Der Service heute 1,5 bei den vorherigen Besuchen okay - 3
Das Essen heute 2,5 wegen des verkorksten Vitello Tonnato, bei den vorherigen Besuchen um 4 Sterne
Preis-Leistung auch heute abgewertet sonst durchaus bei 4 Sternen



Gesamteindruck nach Küchenreise:

gerade noch eine 3 – wenn es sich ergibt wieder

(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder - nach "Küchenreise")
 
DETAILBEWERTUNG
Service
Sauberkeit
Essen
Ambiente
Preis/Leistung


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