Wir verwenden Cookies
Wenn Sie unsere Webseiten besuchen, kann Ihre Systemsoftware Informationen in Form von Cookies oder anderen Technologien von uns und unseren Partnern abrufen oder speichern, um z.B. die gewünschte Funktion der Website zu gewährleisten.
Das Q6Q7 Stadtquartier eröffnete letzten Donnerstag seine Pforten und meine Frau und ich waren derart gespannt was uns da insgesamt erwartet, dass wir zwei Tage später am Morgen versucht hatten irgendwo (am besten im „Oh Julia“) zu Frühstücken, aber das dachten wohl auch die anderen 7-10.000 Menschen, die wohl alle das Gleiche vorhattten. Ein riesen Gedränge auf den drei Stockwerken mitten im Jungbusch, irgendwo zwischen Wasserturm und MVV Hochaus.
Gegen Nachmittag legte sich das Gedränge etwas,so dass wir zwischen zahlreichen Gästen im „Oh Julia“ einen Stehtisch ergattern konnten. Der Stehtisch hatte auch noch zwei bequeme Hocker, insgesamt kam mir der Kurzbesuch ein bisschen wie auf dem Münchner Hauptbahnhof vor, wenn Bayern gegen Köln spielt, natürlich meine ich die Basketballer.
Zuerst aber mal ein paar Zahlen: Das Q6Q7 Stadtquartier hat 1400 eigene moderne ParkPlätze. Jeder Parkplatz wird mit einem Sensor überwacht, ist der Parkplatz belegt ist das Licht rot, ist er frei leuchtet es grün. Wenn man in die unteren Etagen fährt sieht man auf einer Tafel wie viel Plätze in der Ebene frei sind und wo sie sich genuch befinden (LED Wand), in der SAP Stadt Walldorf seit Jahren schon langweiliger Standard, nun auch in meiner Wahlheimat Mannheim.
Das Restaurant „Oh Julia“ hat bestimmt an die 200-300 Plätze für Gäste und die sollen ja alle bewirtet werden können. Denkste, das „OH Julia“ ist eine Art SB Schnell-Restaurant. Man bestellt an einem Schalter, bezahlt und nimmt die Getränke mit. Das Essen wird dann per „Pager“ an den Tisch von einer Servicekraft geliefert. So weit so gut, leider steht dann nach dem Verlassen der Gäste die Teller, Tassen und Holzbretter noch ewig rum, bis sie irgendwann mitgenommen werden. Als wir heute an unserem Tisch kam, standen noch 30 Minuten die Gläser, Besteck und Bretter von unseren Vorgängern herum, an den anderen Tischen war das ähnlich siehe Foto:
Weiteres Manko: viele Gäste die gerne zum Kaffee und Kuchen geblieben wären, irrten orientierungslos durch die Gänge und Räume. Nirgends ist ein Schild wo steht „SB“, weder draußen noch drinnen. Es gibt einige Schalter wie beim Bäcker mit kleinen roten Schildchen „Order here“ in 3 Meter Höhe, aber ob das ausreicht ?
Oh Julia „ Artisanal Bakery“ mit dem Slogan wirbt das Restaurant in einer Fachzeitschrift. Irgendwie ist das Oh Julia wie eine Riesen-Bäckerei. Überall gibt es selbst gebackenes Brot, das Mehl wird aus Neapel importiert. An eingen Schaltern gibt es Kuchen und Süßzeug, an anderen neapolitanische Pizzen auf Holzbrettern,
die auf Wunsch auch eingepackt werden. Zurück zu unserem ersten Besuch letzten Samstag, meine Frau geht an den Schalter und bestellt 2 Cappuchino (je 2 Euro) am anderen Schalter dann die Tartelettes (laut Homepage selbst gebacken) und stellt das ganze freudestrahlend auf unseren Tisch:
Sah lecker aus, war es auch. Die Zitronen-Tartelettes schön fluffig, oben die Haube schön weich, innen gab es eine erfrischende Zitronen-Einlage. Ich hab das vorher noch nie gegessen, würde das aber immer wieder bestellen, wenn ich wüsste das es so wie hier schmeckt.Der Cappuchino schön heiß, hervorragende Crema, herrlicher Milchschaum. Italienisches Lebensgefühl, mitten in der Türkei, ähhh in den Quadraten. Verstärkt wird das Ganze, dass jeder Gast so eine Art Mini Wasserglas bekommt, mit denen kann man an den Wasserspendern sich selbst Wasser zapfen, wie das in Rom und in Neapel in zahlreichen Cafes so ist. Denke ich an Neapel, denke ich gleich wieder an Kommissar Rizzo und habe Lust auf eine Omelett mit 20 Eiern.
Das schmeckte mir und meiner Frau alles sehr gut, auch wenn wir etwas nachwürzen mussten. Was uns nicht so geschmeckt hat, war der Kürbis, der hatte ein mehliges Mundgefühl, auch der Blumenkohl konnte nicht überzeugen. Aber ansonsten war das ganz gut.
Am Schluss bin ich noch zu den Toiletten, die sind zwar ebenerdig, aber komplett hinten und ein halber Marathon, im hintersten Eck (vorbei am DJ Pult). Was etwas grenzwertig ist, sind die KZ Wasserstrahler,
Man merkt dass im Q6Q7 350 Millionen Euro investiert wurden, zahlreiche Shops, viele Ausgehmöglichkeiten werten den Jungbusch enorm auf. Das „Oh Julia“ ist noch nicht das, was ich mir erwartet habe. Es fehlt am Abräumservice, an der Freundlichkeit und Souveränität hinter den Theken. Das Essen ist gut-sehr gut, die Preise sind noch im bezahlbaren Bereich, für mich etwas zu teuer, da es ja eigentlich ein SB Restaurant ist. Dennoch werden wir sicherlich wieder kommen !!