Zurück zu Restaurant Mina‘s | Zweite Heimat 2020
GastroGuide-User: Hanseat1957
Hanseat1957 hat Restaurant Mina‘s | Zweite Heimat 2020 in 26548 Norderney bewertet.
vor 3 Jahren
"Solide geblieben – ordentliche Klassiker"

Geschrieben am 13.07.2022
Besucht am 17.06.2022 Besuchszeit: Abendessen 2 Personen Rechnungsbetrag: 102 EUR
Allgemein

2018 haben wir der 2016 eröffneten Zweiten Heimat einen Besuch abgestattet und waren solide zufrieden. Nun hat die Zweite Heimat wenige Häuser weiter eine neue Heimstatt in den Räumen des früheren Italieners La Grotta gefunden. Im alten Restaurant ist jetzt die Speisenmanufaktur beheimatet mit einem Schnitzel-Burger-Pizza-Angebot. Sie wird mit der Zweiten Heimat im Verbund betrieben und der Küchenchef Hans ist für beide Häuser zuständig, wie wir auf Befragen erfuhren.

Auf schwülstige Mission Statements wie noch 2018 verzichtet man auf der gut bebilderten Homepage mit Speisekarte (https://www.zweite-heimat-norderney.de/ueber-uns.html).

Das Restaurant hat sich mit dem Umzug stark vergrößert, allein Gäste waren am besuchten Freitagabend trotz ansonsten starker Auslastung der Insel Mangelware. Gerade vier Tische waren von 18 bis 19:25 Uhr mit gesetzterem Paarpublikum besetzt.

Wie schon 2018 betont, kann man in der Zweiten Heimat solide speisen und das Preis-Leistungs-Verhältnis sehe ich bei vier Sternen.

Service

Die Onlinereservierung wurde prompt bestätigt, was ich löblich voranstellen möchte.

Es sind drei jüngere Männer, wohl Osteuropäer, die den Dienst an der Theke und am Tisch verrichten. Nur einer hatte mit einer Schürze einen Anflug von Kellnerkleidung, die anderen in Freizeitbekleidung. Sie waren in der Ansprache und im Hantieren Gastroneulinge. Ihre Pflicht erledigten sie und unsere Hauptspeisenorder durften wir zeitlich nach den Vorspeisen selbst bestimmen. Das sind drei Sterne in der Bewertung.

Die Getränkepreise vom Niveau her variierend: Das Köpi mit 3,70 € für 0,3 l im üblich hohen Inselrahmen, mittelpreisig die ausführlich beschriebenen offenen Weine (3x weiß 7,90 €, 3x rot 6,90 – 7,90 € für 0,2 l). Wasser kommt auf 5,90 € für 0,75 l.

Ein Schnäppchen in jeder Hinsicht die Flasche Spätburgunder Rosé Bone von Reichsrat von Buhl in der Pfalz für 21,50 €. Radikal trocken und bei einem Verbraucher-Bezugspreis von gut 9 € sehr gastfreundlich kalkuliert. Der beste Rosé, den wir seit langer Zeit in Restaurants serviert bekommen haben. Was leider fehlte, war ein Kühler mit Eis.

Spirituosen sind auf der Getränkekarte nicht vermerkt! Man muss also fragen, ob ein Wunsch erfüllt werden kann oder nicht. Die Preise sollte man auch abfragen. Wir mussten stolze 4,20 € für einen Friesengeist berappen!

Essen

Ein Körbchen mit Scheiben eines guten dunklen Stangenbrotes vorab vermisste leider die Butter oder einen Dip. Salz und Pfeffer wurde in sehr schlichten Streuern auf den Tisch gebracht.
Ich entschied mich für die Krabbensuppe (7,90 €) und meine Begleiterin für das Garnelenpfännchen (13,90 €). Meine gut bemessene Krabbensuppe wie schon 2018 sehr dickflüssig und mit dem für Krabbensuppen aus der Dose typischen Hummeraroma. Ich hatte es auch so erwartet und will das deswegen nicht beklagen, zumal die Nordseekrabben als solche ja kein Geschmacksträger für die Suppe sind, sondern kurz vor dem Servieren dazugegeben werden und sicherlich gepuhlt bezogen werden, so dass die Küche keine Krabbenschalen zum Auskochen hat, um einen Krabbenfond zu gewinnen.

Das Garnelenpfännchen mit drei großen, aber für meinen Geschmack etwas zu weichen Garnelen auf Gemüse in einem gut gewürzten Sud.

Mein Sinn stand dann nach dem Steinbeißerfilet mit Kartoffelgratin und Sauce Monet (22,90 €). Zwei gut angebräunte Filetstücke, grätenfrei und durchgebraten befriedigten mich (ich wiederhole gerne, dass ich glasig gegarten Fisch nicht goutiere). Das Gratin aus runden Förmchen und die Sauce rundeten das Gericht gut ab.
Meine Begleiterin entschied sich für die Weide und orderte das Cordon bleu mit Prosciutto und Bergkäse und Rösti-Sticks (19,95 €). Richtig knusprig die Panade des Schnitzels und die Rösti-Sticks und auch die Füllung konnte überzeugen.

Beide Hauptspeisen also unaufgeregte Klassiker in schmackhafter Ausführung und mir vier Sterne wert.

Ambiente

Die grottenartige Wand-, Decken- und Raumteilergestaltung des früheren La Grotta wurde beibehalten und ist immer noch gefällig. Man sitzt auf beigen Lederstühlen oder -bänken an Tischen mit glänzender Oberfläche mit imitierten Marmormuster. Der Fußboden mit dunkler Holzplankenoptik harmoniert gut mit dem Mobiliar und der hellen Grottenfarbe. Abgerundet wird das Ambiente durch rustikale, kegelförmige Wandleuchten. Deko bilden nur wenige gerahmte Bilder.

Die Tischgrößen und die Laufwege sind gut bis großzügig dimensioniert.
Leichte Schlagermusik ist zu vernehmen.

Sauberkeit

Nichts zu beanstanden.
DETAILBEWERTUNG
Service
Sauberkeit
Essen
Ambiente
Preis/Leistung


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