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Das ist gar nicht so einfach, weil Montag ein beliebter Ruhetag bei guten Restaurants ist.
Das „Internet“ lieferte uns das „Hohenzollern an der Ahr“ – es gab relativ positive Aussagen auf den Portalen.
Die Inspektoren des Guide MICHELIN schreiben zum Beispiel: „Schon die grandiose Aussicht auf das Ahrtal ist ein Grund, dieses helle, elegante Restaurant samt herrlicher Panoramaterrasse zu besuchen. Sehen lassen kann sich aber auch die gute internationale Karte mit regionalem und saisonalem Bezug. Haben Sie vielleicht mal Lust auf ein vegetarisches Menü? – guter Komfort, besonders attraktive Weinkarte.“
Die „Sternenklasse“ zählt das Lokal zu den besten 250 in Rheinland-Pfalz (Rang 140 und Rang acht in Bad Neuenahr-Ahrweiler – und da gibt es wirklich starke Mitbewerber mit Sternen bei Michelin.)
Im Nachhinein kann ich jedoch nur die tolle Aussicht und die schöne Inneneinrichtung voll bestätigen.
Also haben wir für vier Personen reserviert und sind angereist. Das Hotel liegt wirklich malerisch am Rotweinwanderweg neben der Rotweinlage „Silberberg“ von Jean Stodden. Es gibt eine Reihe Parkplätze für Autos am Haus. Zu Fuß zum Restaurant muss man gerne wandern, denn das Hotel liegt in der Höhe über dem Ahrtal.
Die Aussicht von der Terrasse auf Bad Neuenahr und Ahrweiler und die Klosteranlage Calvarienberg ist schon großartig.
Dann betraten wir das Haus.
Das Lokal ist ziemlich groß (Platzangebot), war aber relativ leer (Gästeschar). Wir wurden von der Rezeption des Hotels nicht zum Tisch geführt aber freundlich am Empfang begrüßt und in Richtung Gastraum gewiesen.
Im Restaurant stehend, war zuerst niemand, dann kam jedoch nach relativ kurzer Zeit (aber ich habe mir schon einen groben Überblick verschaffen können) eine Servicekraft und bot uns mehrere Plätze zur Auswahl an. Weil es heiß war, blieben wir lieber drinnen (obwohl die Terrasse wirklich einen tollen Blick bot).
Der Tisch war schön eingedeckt. Der Raum wirkte gediegen und einladend. Es wurde uns die Speisekarte überreicht, es gab eine große Auswahl an Gerichten.
Wir nahmen das Hohenzollern Menü zu drei Gängen (immerhin 51,00 €). Dafür erwarte ich schon viel; denn im „Spatzenhof“ gibt es ein Mittagsmenü für unter 30 Euro und in der „Post“ in Odenthal gibt es drei Gänge ab etwa 40 Euro (und die haben den Stern).
Schnell wurde uns ein Brotkorb gebracht: Vier oder fünf Sorten mit drei Aufstrichen. Auch das Mineralwasser war bald bereit (Apollinaris Selection 0,75 l – 6,90 €).
Zum Anstoßen nahmen wir einen Winzer-Rieslingsekt (8,50 € je 0,1 l) des Hauses.
Dann kam der Gruß aus der Küche. Dieser erschreckte uns etwas: Ein kleiner Matjes auf gelben Bohnen (für uns eindeutig aus dem Glas oder der Dose).
Als Vorspeise kam dann der Schwertisch. Vielleicht etwas stark gesalzen, aber sonst gut zubereitet. Dazu gab es einen Weißwein (die Karaffe wurde ohne Hinweis auf den Hersteller gebracht, auf Nachfrage hieß es, es sei ein Riesling – 4,00 € je 0,1 Liter), der gut gekühlt war und durchaus zur Speise passte.
Der Hauptgang war sehr schmackhaft und sicher der Höhepunkt: Eifler Ur-Lamm in Variationen. Dazu gab es einen Rotwein (auf Nachfrage trockener Spätburgunder von der Ahr – 4,50 € je 0,1 Liter) – ebenfalls recht passend zum Fleisch.
Der Service war freundlich aber nicht besonders geschickt am Tisch. Der Kellner kannte kaum die Zutaten der Speisen und konnte wenig Auskunft zu den Weinen geben. Die Tische standen leider so eng, dass das Anreichen von Speisen und Getränken nicht ohne Griffe über den Tisch möglich war oder man Sachen annehmen musste. Und das bei einem wirklich großen Raum.
Beim Nachschenken des Mineralwassers war der Kellner ebenfalls unentschlossen: waren die Gläser noch halb voll, wurde nachgeschenkt; waren sie leer, kam er nicht – doch man kann sich auch selber bedienen.
Der Tiefpunkt war dann die Nachspeise (3,75 € - Aufpreis pro Person). Zuerst sah es jedoch noch gut aus: In einem Glas wurde ein Eis (später wurde es als Basilikum-Sorbet bezeichnet) kredenzt und mit Vaux-Sekt übergossen. Dann kam der geschmorte Weinbergpfirsich auf einem vermutlichen Biskuit-Ring. Leider gab es dazu nur einen Löffel. Der Pfirsich war noch sehr hart und hatte kaum Eigengeschmack und erinnerte mich eher an zähen Gummi, der in einem warmen Rotwein getränkt war, der vom Biskuit aufgesogen wurde.
Der Espresso (2,70€) und ein Capuccino (2,90 €) sowie eine Schokolade (2,70 € aus Pulver) waren mild und durchaus trinkbar; dazu gab es einen selbst gemachten Kuchen; es sollte ein Himbeertörtchen sein. Die verschiedenen Schichten waren lecker, aber der obere Abschluss (eine Himbeermasse ohne den typischen Geschmack) war wieder gummiartig (zu viel Gelatine wohlmöglich).
Daher waren wir am Ende nicht so recht zufrieden. Der Anfang und das Ende waren nach unserer Meinung missglückt. Der Service entsprach nicht der ansprechenden Einrichtung mit Tischdecken, Stoffservietten schönem Porzellan und Gläsern.
Das Lammfleisch war aber wirklich gut und reichlich und ließ keine Wünsche offen.
Bedienung **
Der Service war enttäuschend. Der Kellner konnte wenig Auskunft zu Speisen und Getränken geben. Der Raum zum Servieren hinter den Gästen war zu eng.
Das Essen ***
Es gab ein gutes und ein ordentliches Gericht. Aber es gab auch etwas Schatten.
Laut Eigenaussage ist der Keller mit guten Weinen gefüllt. Die offenen Weine wurden aber nicht vorgestellt. Der Wunsch nach einer glasweisen Begleitung wurde erfüllt: ein Weißwein, ein Rotwein.
Das Ambiente ****
Der Raum ist hell und freundlich. Die Einrichtung ansprechend. Die Aussicht auf das Tal ist großartig.
Sauberkeit ****
Die Tische sind schön eingedeckt. Neben dem Tisch steht ein Beistelltisch. Das sieht gut aus.Der Sanitätbereich ist großzügig gestaltet und gut gepflegt.
Fazit
Alles in allem: kaum wieder - vielleicht war es nur ein "schwacher" Tag, aber bei diesen Preisen und dem Eigen-Anspruch für uns nicht genug.
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder – nach „Küchenreise“)