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Vorher wollten wir zu Abend essen, das Restaurant sollte möglichst vor 17.00 Uhr geöffnet haben.
Ein Düsseldorfbesuch ohne Schumacher ist nur die halb so schön. Normalerweise gehen wir ins Mutterhaus des Schumacher in der Oststraße. Dieses Mal reservierte ich in der Altstadt, denn nur wenige Meter weiter ist das Opernhaus.
Ich reservierte gut 2 Wochen vorher telefonisch für 17.00 Uhr und dachte noch, für die frühe Zeit ist eine Reservierung sicherlich unnötig!?
Weit gefehlt! Karnevalszeit, Freitag-Feierabendtreff, Spiel der Fortuna Düsseldorf und der Düsseldorfer EG. Mittags ging es in der Altstadt noch gemütlich zu, jetzt war es brechend voll, der Weg zur Eingangstüre erschwert, innen bis auf den letzten Platz gefüllt.
Von „gut, daß reserviert ist“ bis „ob das hier heute Abend eine gute Idee war?“ gingen mir die Gedanken durch den Kopf.
Aber wie immer im Schumacher: Hier sind absolute Profis am Werk! So was habe ich selten erlebt. Der Köbes begrüßt uns, ich nenne die Reservierung und er signalisiert: Bitte mitkommen! Es ist so laut, da muss man nicht unbedingt die Gäste anschreien. Wir folgen flott durch die gediegenen Brauhausräumlichkeiten, wirklich alle Tische besetzt. Ganz am anderen Ende ein etwas abgeteilter Raum mit 4 großen und einem kleinen Tisch und…. leer und ruhig! Der Köbes gab den Hinweis, dass hier ab 19.00 Uhr eine geschlossene Gesellschaft sei. Volltreffer für uns und um 19.00 Uhr wollten wir auch fertig sein. Perfekt.
Mein Bruder traf kurz nach uns, direkt vom Büro, ein. Ein weiterer Mitarbeiter brachte ihn sofort zu uns ohne nach der Reservierung zu fragen. Entweder sind die Herren Hellseher oder mein Bruder und ich sehen uns doch ähnlicher als gedacht.
Die ersten Schumacher Alt, 0,25 l - € 2,10 kamen sofort und wie immer perfekt temperiert.
Das beste Alt!
Es blieb natürlich nicht bei einem Alt. Denn bestellen muss man in Düsseldorf ja nur das erste Alt, das letzte Alt bestimmt dann der Gast. Das klappt reibungslos und ohne zu warten.
Die Speisekarte hat sich hier in den vergangenen Jahren wohl kaum verändert, aber das passt. Deutsche, regionale Bauhausküche. Abwechselungsreich vom „Halwe Hahn“ (Bauernkäse) bis zur Haxe, Fisch, Salate. Jedermann wird hier fündig.
Für uns drei ist hier der Düsseldorfer Pillekuchen mit Apfelkraut, Schwarzbrot und Butter - € 12,00 das Lieblingsgericht. Aber auch die Miesmuscheln und Reibekuchen reizten.
Mein Mann und ich freuten uns seit Tagen auf den Pillekuchen und bestellten diesen auch. Mein Bruder wollte erstmals die Schumacher-Spezialität ofenfrische Schweinehaxe mit Apfelrotkohl und hausgemachten Semmelknödeln - € 17,50 probieren.
Unser Platz war wirklich ein Volltreffer. Wir saßen angenehm ruhig, hatten aber trotzdem das rege Treiben voll im Blick. Es machte wirklich Spaß zu sehen, mit welch freundlicher Routine hier der Service Tisch für Tisch zufrieden stellte. Zu gerne würde ich hier mal das Treiben in der Küche sehen!
Womit wir beim Thema sind. Unser Essen wurde, wie immer, gleichzeitig und heiß, serviert. Man wünschte einen guten Appetit und los ging es!
Der Pillekuchen ist eine der zahlreichen Abwandlungen knusprig gebackener und geraspelter Kartoffeln. Wohl jede Region hat hier ihre Spezialität. Dübbekuchen, Schales, Reibekuchen, Döppekooche… die Liste ist lang. Der Pillekuchen ist tellergroß und dünner als Dübbekuchen und ohne Speck (aktuell befindet sich solch ein Exemplar in unserem Backofen).
Wir wünschten uns auch einen „guten Appetit“. Der Pillekuchen, auch hier auf der Bolkerstraße, so wie er sein soll: außen knusprig, innen durchgegart und saftig.
Pillekuchen mit Apfelkraut
Schwarzbrot zum Pillekuchen
Das Apfelkraut, als süßer Aufstrich, passt ganz wunderbar zum herzhaften Kartoffelbratling (zu Hause gab es immer Zuckerrübensirup dazu). Hört sich gewöhnungsbedürftig an, muss man einfach probiert haben.
Die Haxe! So muss Haxe sein! Die Kruste so knusprig, sie ließ sich fast nicht schneiden. Und das Fleisch zerfiel förmlich. Mit der Gabel zupfte mein Bruder das Fleisch vom Knochen und ich fragte mich: „Was soll das ganze Pulled-Pork-Gefasel“. Hier ist es!“ Ich habe probiert und war wirklich begeistert!
Schweinshaxe, Semmelknödel, Apfelrotkohl
Dem Rotkraut gebe ich kein „frisch zubereitet“, geschmacklich war es gut. Die Semmelknödel ebenso, allerdings waren sie recht fest. Ich mag es lieber, wenn sie etwas lockerer sind. Aber Geschmackssache, war ja auch nicht mein Essen. Aber: Ich war fast ein wenig neidisch. Manchmal muss es einfach deftig sein!
Der Service über den ganzen Abend tadellos. Es fehlte kurz nach dem Servieren auch die Frage nicht, ob alles schmeckt. Schmeckt!! Sehr gut! Und dann noch ein frisches Alt. Wer hier „kellnern“ will hat schlechte Karten, hier haben nur Profis eine Chance und das zahlt sich aus für Haus und Gast.
Die Räume des Brauhauses sind alle im Erdgeschoss. Die Räume allerdings teilweise mit wenigen Stufen unterteilt. Die Toiletten sind absolut tadellos. Toilettenfrau ist eine wirklich blöde Berufsbezeichnung. Aber die Hygienebeauftragte, wohl afrikanischer Abstammung, sorgte nicht nur für Sauberkeit und Ordnung, sondern auch für richtig gute (Karnevals)Stimmung vor den Örtlichkeiten!
Auch beim Zahlen muss man nicht warten. Wir waren pünktlich fertig bevor die andere Gesellschaft eintraf. Eine freundliche Verabschiedung und: Wir werden immer gerne wieder kommen!
Schluß. Unser Pillekuchen duftet fertig.