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GastroGuide-User: Minitar
Minitar hat Schlosscafé Laupheim in 88471 Laupheim bewertet.
vor 8 Jahren
"Gut geeigent für Familienausflüge"
Verifiziert

Geschrieben am 16.05.2017
Besucht am 14.05.2017 2 Personen Rechnungsbetrag: 16 EUR
Schloss Großlaupheim ist gleichermassen bei Einheimischen wie bei auswärtigen Gästen beliebt. Stolz erhebt es sich über der Stadt und einem gepflegten Park. Hier ist das Museum zur Geschichte von Christen und Juden, das Kulturhaus, das Stadtarchiv und das Schlosscafé zuhause. Am Wochenende des 13./14. Mai 2017 war ich mehrfach hier zu Gast. Grund war vor allem der 150. Geburtstag von Carl Laemmle, dem bekanntesten Sohn des Ortes. Er ist im 19. Jahrhundert nach Amerika ausgewandert und gilt als der Begründer Hollywoods. Ihm ist im Erdgeschoss eine interessante Sonderausstellung gewidmet, die man schnell noch anschauen sollte, eh sie abgebaut wird. Auf gleicher Ebene befindet sich das Schlosscafe, das mit grossem Engagement und mit viel Power von Diana Schultze geführt wird. Dass hier nicht „Dienst nach Vorschrift“ abgeleistet wird, sondern der Gast mit seinen eigenen, ganz individuellen, manchmal vielleicht ganz unkonformen Wünschen im Vordergrund steht, habe ich selbst erfahren dürfen. Tatsächlich ist sehr spontan auf meine eigenen Bedürfnisse eingegangen worden. Das hätte ich nicht erwartet – und habe es daher um so mehr geschätzt.

Das Lokal befindet sich in der Eingangsebene, auf der zentralen Schnittstelle zwischen der Kasse des Schlosses und den Räumen des Museums (das übrigens eine Aussenstelle des Stuttgarters Hauses der Geschichte ist). Wenn man genau hinschaut, erkannt man, dass dieser Raum wohl früher mal ein Innenhof war, der nun geschickt und ausladend mittels eines riesig überspannenden Glasdaches überdacht wurde. Hell und freundlich ist es hier. An den Wänden derzeit eine Ausstellung des hiesigen, ortsansässigen Fotoclubs. Die Möblierung allerdings eher schlicht, unspektakulär, sachgerecht. Heller Fliesenboden, hellgelbe Wände. Die Toiletten befinden sich im Untergeschoss und sind primär über ein nicht allzu gut beleuchtetes Treppenhaus zu erreichen. Ortskundige finden allerdings schnell heraus, dass auch ganz bequem der Aufzug des Museums benutzt werden kann. Der lässt oft lange auf sich warten, funktioniert dann aber zuverlässig. Bei gutem Wetter kann man recht kommod draussen vor der Türe sitzen und einen Teil des nahen Rosengarten und natürlich den grosszügigen oberschwäbischen Himmel geniessen.

Die Patronin zeigt viel Engagement, auch wenn sie manchmal auf direkte Ansprache nicht reagieren kann und vom Gast geäusserte Wünsche rasch delegiert. Am Wochenende meiner Besuche konnte ich jedoch erfahren, dass ganz individuell auf meine Bedürfnisse eingegangen wurde. Am Samstag war ich mit einer grösseren Besuchergruppe vor Ort, konnte jedoch über die Anwesenheit der Gruppe hinaus einfach sitzenbleiben und weiter konsumieren. Die Kaffeespezialitäten erwiesen sich als kräftig und wohlschmeckend (Cappuccino und Milchkaffee für jeweils günstige 2,40 Euro), das herrlich leichte Günzburger Weizen (3,00 Euro für den halben Liter) toll prickelnd und absolut erfrischend, das Weisswein-Schorle (3,20 Euro) allerdings in meinem Falle nicht mehr ganz taufrisch und schon latent abgestanden schmeckend. Der Kuchen ist in einem gläsernen Rondell zu bewundern. Toll in diesem Mai: der opulente Erdbeerkuchen. Geradezu sättigend: der dunkle Schokoladenkuchen (2,20 Euro). Für Kinder, als kostenloses Gimmick, gibt es übrigens kleine Cola-Lutscher. Wenn man nett fragt, darf man auch als Erwachsener in den Genuss kommen… (mir ist es zumindest gelungen).

Am Sonntag und Muttertag war das Lokal bis circa 14 Uhr von einem umfangreichen und bis zum letzten Platz belegten Muttertagsbrunch belegt. Alle Gäste wirkten glücklich und gut versorgt. Als ich danach Hunger auf Deftiges äusserte und auf eventuelle Reste anspielte, hat man mir spontan eine vegetarische Lasagne angeboten, die offziell gar nicht auf der Karte steht. Habe sofort eingewilligt. Die Portion war riiiessig und wirklich sättigend (für sehr angemessene 7,20 Euro). Während die Tische und die Bestuhlungen noch umgebaut wurden und das Lokal auf „Normalbetrieb“ umgestellt wurde, konnte ich mich schon an der Lasagne satt essen. Ansonsten kann das Lokal aber auch Kässpätzle und Brezelauflauf ganz regulär anbieten.

Hinter dem Haus befinden sich grosse Parkplätze, auf denen man bequem parken kann und auch Reisebusse vorfahren können. Wer zu Fuss unterwegs ist, sollte allerdings beachten, dass es von der Stadt aus relativ steil nach oben geht. Bei einem Ausflug ist eine Einkehr im Schlosscafe sicherlich ein guter Programmpunkt. Zuweilen werden Veranstaltungen und Konzerte angeboten.
 
 
 
DETAILBEWERTUNG
Service
Sauberkeit
keine Wertung
Essen
Ambiente
Preis/Leistung


enjaunddusty und 2 andere finden diese Bewertung hilfreich.

simba47533 und 2 andere finden diese Bewertung gut geschrieben.