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GastroGuide-User: PetraIO
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vor 3 Jahren
"Die perfekte Auszeit am See!"
Verifiziert

Geschrieben am 28.06.2021 | Aktualisiert am 28.06.2021
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Besucht am 17.06.2021 Besuchszeit: Abendessen 2 Personen Rechnungsbetrag: 126 EUR
Ein halbes Jahr nach der Eröffnung 2017, besuchten wir gemeinsam mit unseren Freunden „der Saarschmecker“ und seiner Frau das Hotelrestaurant.  Sehr zufrieden stand fest: Wir kommen wieder!

Der Zweitbesuch dauerte länger als geplant, Corona gab die zusätzliche Verlängerung.

Diese überbrückten wir mit den hochwertigen Abholmenüs (ich berichtete) des Restaurants. Hier standen die Azubis oft im Vordergrund. Diese werden hier freundlich-motivierend als „Nachwuchstalente“ bezeichnet und ich kann nur sagen: Sie werden der Bezeichnung gerecht!

Meinen Beitrag des Abholmenüs vom 22.04.21 schloss ich mit den Worten:
„Hoffentlich können wir bald auf der wunderschönen Terrasse mit Seeblick ein Menü vor Ort genießen“.  
Dies hielten wir ein, wenn auch beim ersten  kurzfristigen Wochenend-Reservierungsversuch schon  alles ausgebucht war. Mir wurde freundlich versichert: Wochentags ist für „Nicht-Hotelgäste“ eher ein Tisch zu bekommen.
 
Wir verlagerten auf Donnerstagabend. „Die Saarschmeckers“ machen, wenn es der Terminkalender her gibt, alles mit! Der Donnerstag passte, unser Termin war gefunden.
 
Also telefonisch ein Tisch für 4 reserviert. Gleich um 18 Uhr passte es. Es gibt zum Glück keine 2 Essenszeiten, man regelt  aber die Ankunftszeiten der Gäste „auf Abstand“.

Freundlich wurde ich  auf die aktuellen Corona-Einlassregelungen hingewiesen. Konsequent: Nicht auf das schöne Wetter und testfreie Außenplätze verlassen. Wenn ein Gewitter aufzieht, ist ein Umzug ins Restaurant ohne Test ausgeschlossen. Die Reservierung wurde umgehend schriftlich bestätigt.
 
Wir trafen wenige Minuten vor den Saarschmeckers ein und wurden herzlich begrüßt.
Ankunft
Unter den freien Tischen der Terrasse mit Seeblick durften wir noch wählen.
Den Feierabend genießen
Einchecken per Luca-App und schon waren die Saarschmeckers da! Eine knappe Woche nach unserem Pizzaabend bei Mario freuten wir uns trotzdem über das Wiedersehen.
 
Im Laufe des Abend füllte sich die Terrasse in gut von der Restaurantleitung gesteuerten Abständen. Der überwiegende Teil wohl Hotelgäste. Der Wellnessbereich des Hotels soll eine Reise wert sein.
 
Hochmotiviert und zahlreich kümmerten sich die Servicekräfte um die Gäste.
Immer aufmerksam, hilfsbereit und sehr freundlich. Und sehr chic gekleidet.
Man spürte förmlich auch deren Erleichterung dass es endlich weiter geht.
 
Die wechselnde Speisekarte hatte ich mir bereits online angesehen. Die Entscheidung vor Ort viel trotzdem nicht leichter. Da war NICHTS auf der Karte, das mir NICHT gefallen hätte!
 
Wir hatten Zeit, der Service Verständnis. Unsere Getränkebestellung gaben wir schon mal auf.
 
Schwollener Mineralwasser (€ 6,50 – 0,75 l)  und als Aperitif Gin Tonic für die Nicht-Autofahrer. Die freundliche Mitarbeiterin bot den Fahrern einen alkoholfreien Gin Tonic an, das Angebot wurde gerne angenommen.
 
Der Gin ist eine  Eigenkreation von Barchef Andreas Wendel. Als Tonic wählte ich „schwarzer Pfeffer-Rosmarin“.  Zusammen € 9,00. Ein sehr guter Auftakt.
Gin und Tonic
Wie erwartet, war der alkoholfreie Gin zu € 5,00 nicht mit dem Prozentigen vergleichbar. Aber auch die alkoholfreie Variante fand Zustimmung: Sehr erfrischend und eine gute ungesüßte  Alternative.
 
Zwischenzeitlich gaben wir unsere Menüwünsche auf.  Diese waren gar nicht küchenfreundlich: Keine einzige Speise wiederholte sich.
 
Da saßen wir bei schönstem Wetter mit Blick auf den Bostalsee. Gefühlt, mit dem schönen Außenambiente, wie am Gardasee.
 .

Vorab wurde von der Küche hausgebackenes „Dinnerbrot“ mit einer aufgeschlagenen Rotwein-Schalottenbutter serviert.
Dinnerbrot und Butter
Das Brot und die Butter waren schon so ausgesprochen fein, dass wir alle vier sagten: Nur Brot und Butter würde eigentlich reichen. Der aufmerksame Service fragte, ob wir noch Brot nachgereicht haben möchten. Es fiel schwer zu verneinen, aber wir hatten ja noch 4 Gänge vor uns.

Das hausgebackene Brot kann man nach Verfügbarkeit kaufen - ein Dinnerbrot begleitete uns nach Hause.
 
Zum Essen bestellten wir noch je 1 Glas Weissburgunder vom Naheweingut Kruger-Rumpf, 0,1 l - € 4,50.
Das Weingut ist uns bekannt, hier konnte nichts schiefgehen und ich glaube, im Glas waren eher 0,2 l.
 
Die Wartezeit auf unsere Vorspeisen dauerte nicht lange  und sie wurden für uns vier gemeinsam serviert.
 
Für mich:
Burrata Fresca - Gegrillter Spargel - Haselnuss-Trüffelvinaigrette – Brotchips - € 12,00.
Burrata Fresca - Gegrillter Spargel
Die Burrata wie sie sein soll: Cremig, zart und für eine Vorspeise sehr reichlich bemessen.
Der kurz gegrillte grüne Spargel sehr aromatisch und mich richtig viel Biss, so mag ich ihn am
Liebsten. Ganze Haselnüsse, der Trüffel war sehr verhalten, die Vinaigrette war dennoch klasse.
 
Für meinen Mann: Gebrannter Kohlenfisch - Kohlrabi-Apfelfond - Dr. Potempas Tee Öl – Belugalinsen - € 14,00.
 Kohlenfisch - Kohlrabi-Apfelfond - Belugalinsen
Kohlenfisch wird höchst selten angeboten und mein Mann ließ sich die Gelegenheit nicht entgehen. Recht hatte er und beim Probieren dachte ich: Wir müssen bald nochmal hierher!

Eine sehr harmonische Kombination von Apfel und Kohlrabi begleitete angegossen den Fisch.
Die Belugalinsen gefielen, eingebunden in einer Farce, ebenfalls sehr gut. Ein rundum gelungener Start mit dezenter Würze des Teeöls. Dr. Potema erschuf seit 1972 den wohl größten Gift- und Heilkräutergarten Deutschlands, nur 10 Minuten von der Seezeitlodge entfernt. Dieser kann besichtigt werden und da muss die Kräuterhexe Petra hin! Wen es interessiert: https://www.gift-heilkraeutergarten.de.
 
So ein wunderbarer Fisch! Saftig und sehr zart. Um den Namen des Fisches  zu unterstreichen, wurden die Filetrollen außen geschwärzt serviert. Leider weiß ich nicht, was für den schwarzen Mantel für den weißen Fisch verwendet wurde. Ich tippe auf Aktivkohle.
 
Meinen Zwischengang entdeckte ich bereits vorab auf der Homepage. Und da wurden Erinnerungen an einen Reiter-Pustzaurlaub Anfang der 90er wach. Einkehr in einer ganz einfachen Gaststätte, hier wurde geröstetes Mark mit Brot angeboten… das war so gut, dass es 30 Jahre in Erinnerung blieb.
Also stand vorab für mich fest: Dieses Gericht
Gratinierter Markknochen – Gremolata – Knusper-Chimichurri - Geröstetes Kartoffelbrot - € 14,00
muss sein!
 
Wie auch in Ungarn wurde der Markknochen längs aufgeschnitten serviert. Im groben Salzbett lag der Knochen damals allerdings nicht. Dazu eine überraschend tomatige Gremolata. Das sah alles sehr gut aus.
Gratinierter Markknochen – Gremolata – Knusper-Chimichurri
Das cremige Mark war unter dem Knusper zu finden und schmeckte gut. Aber hier war mir der Knusper, den ich bei vielen Gerichten mag, einfach zu viel an gewürztes Paniermehl erinnerndes Gekrümel und die Würze übertrumpfte den Hauptdarsteller – das Mark. Also legte ich das Mark frei, das geröstete Kartoffelbrot passte sehr gut. Die Gremoalta war mutig gewürzt und das gefiel mir sehr gut in Kombination mit dem Brot.
Toll, diesen Gang auf die Karte zu setzen. Weniger (Knusper) wäre hier mehr gewesen. Platz 1 bleibt die Pustzavariante, dicht gefolgt von der Saarlandinterpretation.
 
 
Zwischengang für meinen Mann:
Tomatenessenz – Garnele – Mozzarella – Eingelegte Kirschtomate - € 9,00.
 Tomatenessenz – Garnele – Mozzarella – Eingelegte Kirschtomate
Die leicht geklärte Tomatenbrühe überzeugte mit ordentlichem Tomatenaroma, ebenso die würzig eingelegte Kirschtomate.  Eine große und glasig-saftig gegarte Garnele war nicht nur optisch fein.
Ich war mit meinem Knochen beschäftigt. Wo war Mozzarella? Egal, mein Mann lobte den leichten Zwischengang sehr.
 
Meinen Hauptgang  fand ich auf der Speisekarte auch unter „Dazwischen“, eigentlich ein Zwischengang.  Für den Service und die Küche war es kein Problem, dieses Gericht als Hauptgang zu servieren. Und ich hoffte, so noch das Dessert zu schaffen.
 
Gegrillter Oktopus – Erbse – Salzzitrone - Emmer und Einkorn - € 14,00.
Gegrillter Oktopus – Erbse – Salzzitrone - Emmer und Einkorn
Bei diesem Gang war alles enthalten, was ich gerne mag. Butterzarte Tentakelstücke, frische Gartenerbsen, dezente und angenehm schmeckbare Tupfer der Salzzitrone. Emmer und Einkorn waren als Risotto verarbeitet. Bei Risotto scheiden sich ja wie bei Koriander, rote Beete… die Geister. und sehr gelungen. Nussiges Getreidearoma, ordentlich Biss, mit stimmiger Würze gegart. Und mit frischen Erbsen war es für mich ein kleines rundum gelungenes Gaumenfest.
 
Besonders schön angerichtet, der Hauptgang meines Mannes:
Gegrillter weißer Steinbutt - Fichtensprossen Aufguss - Escabeche-Kartoffelstampf - Pinienkerne - € 27,00.
 Gegrillter weißer Steinbutt - Fichtensprossen Aufguss - Kartoffelstampf
Für mich der am Schönsten angerichtete Gang des Abends! Der Hingucker obenauf: Die herzhafte Variante der Rosenwaffel!
Von meiner Mutter kenne ich diese Waffeln nur in der gepuderzuckerten süßen Variante.
Herzhaft ist eine tolle Idee!

Meinen Mann überzeugte das weiße Steinbuttfilet mehr. Ist ja auch richtig so, dem Hauptdarsteller nicht die Show zu stehlen. Dazu der mild gesäuerte Kartoffelstampf.  Vor wenigen Jahren habe ich Fichtensprossensirup (passt hervorragend zu Käse) eingekocht. So war ich sehr gespannt auf den Aufguss und kann nur sagen: Passend und sehr stimmig. Der frische und leicht harzige Geschmack passte wunderbar zu diesem Gericht. Obenauf noch ein paar zarte Pilze. Ich vergaß leider zu fragen, ob diese aus der wohl bestehenden eigenen Pilzzucht stammten.
 
Die Herren streikten – die Damen wollten unbedingt die Sorbets probieren.
Sorbet Variation: Holunder – Fichtennadel -  Aprikose-Thymian – Sauerampfer - € 8,00.
Als serviert wurde, dachte ich nicht, dass die Gussformen auf schwerer Holzplatte (so wurde mein gratinierter Markknochen serviert) für uns sind. Aber doch: Sorbet in der zum Glück nicht heißen Gussform.

Auf einem Fruchtspiegel aus roten Früchten waren die 4 Sorbets mit frischen Früchten angerichtet.
Sorbet Variation: Holunder – Fichtennadel - Aprikose-Thymian – Sauerampfer
Mir hätte das Dessert auf Porzellan besser gefallen. Denn auf dem Guss kratzte bei aller Vorsicht der Löffel über die raue Oberfläche. Und der Service musste mit dem schweren Holz und der Gussform unnötig schleppen.  Hier musste ja nichts warm gehalten werden.

Die zarten Sorbets gefielen uns sehr. Der Eigengeschmack der Nocken gut erschmeckbar.
Meine Platzierung: 1. Sauerampfer, 2. Fichtennadel, 3. Aprikose-Thymian, 4. Holunder (Holunderblüte).  Selbstverständlich durften die Herren probieren!

Ein wunderschöner Abend neigte sich zu Ende.
Traumhaftes Ambiente, alle Mitarbeiter sehr freundlich und aufmerksam und ein Essen das nach Wiederholung ruft!
 
DETAILBEWERTUNG
Service
Sauberkeit
Essen
Ambiente
Preis/Leistung


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