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GastroGuide-User: Jenome
Jenome hat Jacobs Fischgaststätte in 18556 Wiek bewertet.
vor 5 Stunden
"Unsere absolute Empfehlung für Rügen!"

Geschrieben am 18.09.2025
Besucht am 18.07.2025 Besuchszeit: Abendessen 3 Personen Rechnungsbetrag: 125 EUR
Seit vielen Jahren wollten wir wieder einmal unseren Urlaub auf der Insel Rügen verbringen. Da wir zu Hause und auch im Job allerhand Trubel haben, meiden wir die großen Tourihotspots, uns zieht es da eher in die ruhigeren Gegenden. So hatten wir uns eine gemütliche Ferienwohnung im kleinen Örtchen Wiek gemietet, fernab von jeglichem Trubel. Die Ostseestrände von Juliusruh und Dranske sind bequem mit dem Fahrrad zu erreichen, und bei den abendlichen Spaziergängen am Wieker Bodden blinkte uns jeden Abend der Hiddenseer Leuchtturm zu. Auf einem dieser abendlichen Spaziergänge sind wir auch auf die „Jaccob´s Fischgaststätte“ gestoßen. Natürlich waren wir neugierig, und haben die ausgehangene Speisekarte studiert, und somit war für uns klar, hier müssen wir hin, nur leider nicht heute, denn Mittwochs legen die Wirte auch mal ihre Füße hoch.



Da die kleine Gaststätte immer erst ab 17 Uhr geöffnet hat, wollte ich tagsüber nicht anrufen, unter der angegebenen Telefonnummer konnte man aber die Wirtin auch per WhatsApp erreichen. Also habe ich gleich am nächsten Tag eine freundliche Anfrage für einen Tisch um 19 Uhr für uns drei gestellt, und die Antwort, mit dem Hinweis das die späteste Reservierung bitte um 18:30 Uhr möglich ist, und dass auch keine Hunde erwünscht sind, kam natürlich prompt. Der Freitagabend war gesichert.



Am Freitagabend machten wir uns dann per Fahrrad auf zur Familie Jacobs, unser treuer Vierbeiner musste allerdings, wie in vielen anderen Gastros auf der Insel auch, zu Hause bleiben. Die Fahrräder bekommt man hier bequem los, mit dem vierrädrigen Untersatz wird es da schon schlechter, denn im Hof ist gerade einmal Platz für 2 Autos.



Durch einen Wintergarten betreten wir das Lokal, und warten im angrenzenden Gastraum auf die Wirtin, welche gerade andere Gäste bedient. Als wir dann an der Reihe waren, wurden wir mit einem lockeren Spruch zu unserem Tisch im kleinen Biergarten, welcher sich an den Gastraum anschließt, begleitet. Während der Wintergarten mit Korbmöbeln aufwartet und im blau des Meeres gehalten ist, warten im Gastraum einfache Holzstühle mit einem dicken Sitzkissen auf Kundschaft. Hier dazu ausreichend große Tische für die Speisen. 

 

Der Gastraum ist ausgestaltet mit allerlei Gedöns der Fischerei und von der Ostseeküste. Hier erkennt man sofort, was auf den Teller kommt. Im sonnigen Biergarten auf der anderen Seite des Hauses warten wieder dieselben, bequemen Korbmöbel aus dem Wintergarten. 



Auch hier wieder mit allerlei aus der Fischerei und Seefahrt ausgeschmückt. Was auffällt, Hunde sind zwar keine erwünscht, dafür aber Kinder. Und für die gibt es ausreichend Bücher und Malzeug und sogar einen kleinen Extratisch, um die Wartezeit bis zum Essen zu überbrücken. Sehr schön.
 
Die Speisekarte war alsbald zur Hand, und so konnten wir erst einmal nach den Getränken stöbern. Diese waren fix ausgesucht, und so konnten wir bei der quirligen Wirtin erst einmal was gegen den Durst bestellen.

Getränke:

·         1x 0,4ér König Pilsener für 4,80 €
·         1x 0,2ér Riesling Gutswein trocken vom Weingut Emil Bauer aus der Pfalz für 4,50 €
·         1x 0,4ér Coca Cola für 4,00 €

Die gute Dame entschwand mit einem kessen Spruch zur Theke, und bereitete die Getränke zu. Somit konnten wir erst einmal die Speisekarte nochmal genauer studieren. Es wird frische Küche versprochen, und es gibt vorrangig frischen Fisch aus heimischen Gewässern von heimischen Fischern, und dass nun schon seit 29 Jahren. Die Karte enthielt 3 Vorspeisen, 2 Schnitzel, ein Bauernfrühstück sowie 10 Fischgerichte. Auch für die Kleinen steht etwas in der Karte. Die Preise bewegen sich dabei im moderaten Rahmen von knapp 17 bis 26 Euronen. Das ist für frischen Fisch völlig in Ordnung. Für die Schnitzel werden 18,50 Euro aufgerufen, und man hat somit auch etwas für Nichtfischesser, die vielleicht zum Restaurantbesuch gezwungen wurden. 



Nach knapp 5 Minuten war die gute Dame wieder am Tisch, und brachte die Getränke. Gleichzeitig hatten wir uns nun entscheiden was es denn zum Essen sein soll, und so konnten wir ordern:

Vorspeisen:

·         1x Fischsoljanka nach Familienrezept für 8,50 €
·         1x Jacobs Fischsuppe für 8,50 €

Hauptspeisen:

·         1x Matrose – Bunt/Wolfsbarschfilet auf Blattspinat mit Bratkartoffeln und Salatbeilage für 23,50 €
·         1x Kombüse – Fischgyros(Seelachs) frisch in der Pfanne zubereitet mit Pommes und Tzatziki für 18,90 €
·         1x Smutje – Dorschfilet auf hausgemachtem Schmorkohl mit Bratkartoffeln und Salatbeilage für 25,50 €

Nach knappen 10 Minuten kamen unsere beiden Vorspeisen. Meine Frau hatte sich für die Fischsoljanka nach Familienrezept entschieden, und bat um zwei Löffel, da sie sich diese Soljanka mit unsrer Großen teilen wollte. Der wurde natürlich auch prompt mitgeliefert. 



Die Fischsoljanka wurde heiß geliefert und sah auf den ersten Blick wie eine „normale“ Soljanka aus. Sie wurde jedoch mit allerhand Fisch bestückt und mit Paprika, saurer Gurke und Erbsen verfeinert. Die dicke, kräftige Soße schmeckte sehr herzhaft und war einer normalen Soljanka auf alle Fälle würdig. 



Ich wählte die Jacobs Fischsuppe und wurde ebenfalls nicht enttäuscht. Im sehr kräftigen, würzigen Sud war auch hier allerhand Fisch(welcher in der Küche verarbeitet wird) enthalten. Natürlich gehört in eine Fischsuppe auch Lauch und Sellerie sowie Gemüse, welches hier mit Möhren und Erbsen vorhanden war.



Zirka 20 Minuten nach unseren Vorspeisen waren dann auch unsere Hauptspeisen am Tisch. Natürlich wie immer mit einem kecken Spruch der Wirtin Petra. 

Meine Frau hatte sich heute für den Matrosen entschieden. Und sie hatte sich richtig entschieden. Lagen doch auf ihrem Teller drei große Filets vom Barsch. Nicht richtig einig sind wir uns, ob es nun Buntbarsch(wie in der Karte geschrieben) oder Wolfsbarsch(wie auf der Rechnung geschrieben) ist. 



Ich schwanke zum Wolfsbarsch, denn der hier gelieferte Fisch war ordentlich gebraten und gut sichtbar mit Kräutern gewürzt. Das weiße, feste Fleisch war angenehm mild und richtig lecker. Die drei Filets lagen auf einem großen Haufen Blattspinat, welcher angenehm würzig angerichtet war. Der Blattspinat war leicht fest im Biss und nicht zerkocht, die Stängel noch richtig wahrnehmbar. 



Die Bratkartoffeln waren ohne sichtbare Speck- und Zwiebelstippen, jedoch herrlich kross und angenehm würzig gebraten. Da vermisste man die Zwiebel und Speckstippen gar nicht so. Ganz lecker war auch der selbst angerichtete Beilagensalat, welcher aus Rot-und Weißkraut besteht. Davon hätte ich und meine Frau gern noch mehr gehabt.



Töchterchen hatte sich das Fischgyros aus Seelachs, hier Kombüse genannt, bestellt. Auf den ersten Blick konnte man fast keinen Unterschied zwischen einem normalen Gyros und dem Fischgyros feststellen. 



Auch beim Geschmack war der typische Gyrosgeschmack voll auf der Zunge, nur das weiße Fleisch des Seelachses passte da nicht so recht. So haben wir noch nie Fisch gegessen, aber das war mal eine richtig kreative Idee und hat uns (wir haben ja auch mal gekostet) geschmeckt. Die Pommes waren kross, das Tzatziki kräftig wie es sein muss. Auch hier wieder der leckere, selbst angerichtete Beilagensalat.



Ich wollte heute wieder meinen geliebten Dorsch, und hatte mich dem Smutje verschrieben, wie das Dorschfilet auf hausgemachtem Schmorkohl hier genannt wird. 



Und auch ich wurde nicht enttäuscht, denn das große, dicke Dorschfilet, welches da auf dem Teller lag, war eine Augenweide. Angenehm kräftig gebraten, das Fleisch schön fest und gut gewürzt. Das ganze Filet auf kräftigem, herzhaftem Schmorkohl angerichtet. Mal eine andere Variation als sonst gewohnt. 



Auch hier wieder der Beilagensalat und die leckeren Bratkartoffeln, obwohl ja für mich „richtige“ Bratkartoffeln eigentlich mit Zwiebel-und Speckstippe versehen sein sollte.



Nach so einem herzhaften Essen war uns natürlich noch nicht nach zum Hause zu gehen. Und so gab es noch das ein oder andere Getränk, sowie für das Bäuchlein einen Rostocker Lehment Aquavit für je 4,60 €. Beim Einschenken war die Wirtin hier dann auch nicht geizig.



Nach knapp 2 Stunden waren wir dann doch so weit fertig, dass wir mit Karte zahlten und das Lokal verließen. Natürlich mit dem Versprechen wieder zu kommen, welches wir auch an unserem letzten Urlaubsabend einlösten.

Unser Fazit: wir ließen zu dritt 125,80 Euro in Jacobs Fischgaststätte in Wiek auf Rügen. Eine kleine, urige mit Liebe eingerichtete Dorfgaststätte mit einer liebenswerten, noch urigeren Wirtin und ihrem Mann, die das Lokal seit über 29 Jahren bewirtschaften. Hier wird noch selber gekocht, und das schmeckt man. Unsere absolute Empfehlung für Rügen!
DETAILBEWERTUNG
Service
Sauberkeit
Essen
Ambiente
Preis/Leistung


Maja88 und 2 andere finden diese Bewertung hilfreich.

Huck und 2 andere finden diese Bewertung gut geschrieben.