Schassbergers Hotel Ebnisee · Schassbergers Stuben
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Ebnisee 2, 73667 Kaisersbach
Restaurant Tanzcafe Hotel Imbiss Biergarten Erlebnisgastronomie
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GastroGuide-User: Minitar
Minitar hat Schassbergers Hotel Ebnisee · Schassbergers Stuben in 73667 Kaisersbach bewertet.
vor 11 Jahren
"Aussichtsreiche Lage"

Geschrieben am 01.10.2014
Der Name Schassberger steht für hohes Niveau, exzellente Küche, zahlreiche Auszeichnungen, jedoch auch für eine wechselvolle Vergangenheit in den letzten Jahren.

Das Haus liegt sehr malerisch am Ebnisee (der übrigens kein Natursee ist, sondern künstlich geschaffen wurde), mit eigenen Gartenanlagen, Terrassen, Sonnenliegen etc. Herrlicher Ausblick! Allerdings ist diese Gegend in den Sommermonaten grandios überlaufen, so dass wir (vier Personen)
den späten September für unseren Besuch wählten, genau genommen einen Sonntagmittag gegen 14 Uhr. Überall schon Herbststimmung, der Parkplatz kaum belegt, auch keine Motorradfahrer, die sonst häufig in Rudeln hier her kommen.

Zuerst haben wir nicht den Eingang gefunden, da das große Anwesen zwar über viele Türchen und Tore verfügt, jedoch auch über Hinweisschilder „geschlossen, kein Durchgang“. Überhaupt sind rund um das Gebäude herum für meinen Geschmack zu viele Schilder angebracht, die auf Tanzveranstaltungen, Musikdarbietungen, Sonderaktionen, „Bierkrüge zum Mitnehmen“ und vielem mehr hinweisen. Im Laufe der Jahre wurde das Haus mehrfach erweitert und mit Anbauten versehen. Der Haupteingang liegt auf jeden Fall oben an der Straße!

Drinnen luxuriöses Ambiente im Stile vergangener Jahrzehnte. Offener Kamin und Ledercouchen nahe des Eingangs. Ein leider gerade nicht besetzter Hoteltresen. Parkettboden, moderne hohe Stühle. Viel Deko, z.B. mehrere Puppenwagen (meine Mutter war begeistert!). Der Patron hat uns sehr angenehm persönlich begrüßt, sofort fühlten wir uns willkommen und gut aufgehoben. Und dann dieser berauschende Blick auf den See, absolut unverbaut und exklusiv.

Leider war keine Zeit, an unserem Tisch die Spuren der Vorgänger zu beseitigen. Die Tischdecken waren mit Sauce bekleckst, es wurde verpasst, Weingläser einzudecken und das Besteck wurde etwas ungeschickt aufgebracht. Auch inhaltlich war der Ober nicht ganz auf dem neuesten Stand. So konnte er uns keineswegs die Bestandteile der extra beworbenen Herbstbowle Mike erklären. Leider bestellten wir blind und waren dann etwas enttäuscht. In einem Viertelesglas wurde ein Drink serviert, der meiner Meinung nach aus Weisswein (oder Sekt) mit einem Schuss Kräuterlikör oder Absinth bestand, darauf einige Scheiben Apfel und Zwetschgen und ein kleiner Strohhalm. Wirkte alles etwas gedrängt. Auf der Rechnung stand nachher: Verrenberger Riesling, 5,90 Euro. Ganz nach Gusto und Erwartung dann allerdings das Schoofseggl Bier, auf das man hier abonniert ist (3,70 Euro). Als Amuse Gueule wurde recht rasch ein Sahnesüppchen serviert, sehr niedlich in einer Mini-Mini-Sossenterrine angerichtet.

Der Sauerbraten für vollkommen angemessene 14,90 schmeckte ganz wie in meiner Jugend: leicht süss-säuerlich, rezent, zart, gut abgehangen, mit einer dunklen, sicherlich stundenlang eingekochten, deliziösen Sauce. Dazu rustikale handgeschabte Spätzle mit angeschmelzten Semmelbröseln obendrauf. Ein Gedicht! Die Portion war reichlich und sättigte angenehm lange. Der günstige Schweinebraten (12,80 Euro) war fein gegart, zerfiel jedoch nicht. Zu den beiden großzügigen Scheiben wurden Bratkartoffeln mit angenehmer Bräunung und aparten Röstaromen serviert. Nach dem Essen hatten wir Espresso (2,50). Er wurde mit einer etwas zu opulenten Etagere mit einem halben Dutzend verschiedenen Zuckersorten serviert. War aber optisch sehr schön. Auch das großzügige, ausladende Tafelgeschirr war sehr hübsch; bei vier Personen am Tisch wurde es fast jedoch etwas eng…

Etwas befremdlich fand ich nur die Tatsache, dass für die Toiletten ein extra Schlüssel erbeten werden muss. Ansonsten wurden wir sehr freundlich und rasch bedient, unsere Fragen nach Zutaten und Zubereitung konnten jedoch nicht immer umfassend beantwortet werden. Beim nächsten Besuch möchten wir sehr gerne im Hause übernachten. Sonntags gilt Late Checkout bis 18 Uhr, damit man noch im Garten liegen und die tolle Aussicht geniessen kann.


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