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GastroGuide-User: AndiHa
AndiHa hat La Fontana in 73630 Remshalden bewertet.
vor 6 Jahren
"Anlaufschwierigkeiten nach Umzug sind nicht selten. Aber in der Küche sollte es schon flutschen..."
Verifiziert

Geschrieben am 04.11.2017
Besucht am 01.10.2017 Besuchszeit: Abendessen 2 Personen Rechnungsbetrag: 43 EUR
Das La Fontana in Endersbach haben wir mittlerweile recht oft besucht. Immer gerne wenn es mal auch Muscheln oder Spaghetti aus dem Parmesanlaib oder einfach eine sichere Anlaufstelle sein sollte, dann suchten wir dieses Haus auf.
So auch dieses Mal mit guten Freunden die uns auch schon ein paar Mal dorthin begleitet hatten.
Kurzer Anruf um die Mittagszeit ob es auf 18 Uhr noch Platz für 4 Personen gäbe. Wie damals auch die Antwort: „Das bekommen wir hin“.
Vorweggenommen kann ich sagen, es war wieder heftig voll und es klappte.
Aber es war diesmal etwas anders. Speziell anders
 
Wir trafen uns an einem schönen sonnigen Nachmittag um etwas spazieren zu gehen und fuhren anschließend mit 2 Autos dort hin da es später eine Trennung der anschließend anvisierten Himmelsrichtungen geben sollte.
Pünktlich wie die sich gerade meldende Kirchturmuhr kamen wir an.
Aber „hallo“ das sah aber irgendwie leer aus.
Rätselraten war natürlich in Zeiten von Häändie und Co nicht angesagt, Allerdings aber über die fehlende Transportation einer durchaus nicht unwesentlichen Information am Telefon zur Mittagszeit.
Also wurde die Nummer mobil nochmals angerufen und die Info wo sie jetzt ihre Zelte aufgeschlagen hatten kam rüber.
Hatte man es nicht nötig bei offensichtlicher Rufnummernmitnahme das neue Domizil am Telefon zu nennen? Ein Zettel im alten Schaukasten wäre sicherlich auch kein falscher Fehler gewesen. Dort war aber noch alles beim Alten.
 
Ok, die Autos wurden wieder gestartet und das neue Domizil angesteuert. Eine viertel Stunde bzw. 10 km die Schnellstraße im Remstal entlang und wir waren dort.
 
Was wir da erblickten war erst mal nicht wirklich schlecht. Sportplatz, mehr als ausreichend Parkplätze, Vereinsheim.
Die werden schon was daraus gemacht haben. Platz war da.
 
Für die südlich ausgerichtete Terrasse, auf der noch ein paar Gäste saßen, war es uns dann doch zu frisch. Bzw. die Aussicht auf sinkende Temperaturen während unseres Aufenthaltes zu präsent.
 
Drinnen erblickte uns (und wir ihn) ein großer Raum mit mehr oder weniger gelungenen Versuchen denselbigen etwas aufzulockern. Dennoch war es mit der Theke stirnseitig doch ganz angenehm gedämpft bezüglich der Geräuschkulisse und auch sonst hatte man den Eindruck sein kleines privates Revier am Tisch zu haben.
Passte.
Erstmal.
Wie auch der Empfang.
Dieser wurde durch einen tiefen Blick in’s Reservierungsbuch getätigt. Quasi als Ersatz für ein „herzliches Willkommen“. Irgendwie. Da würde ich schon Potenzial sehen.
Anschließend war unsere „Umsorgung“ aber ohne Fehl und vollumfänglich. Da war schon massiv Qualität vorhanden.
Weitestgehend.
Unsere Tischdame musste dann aber doch deutlich oft nachfragen, da sie erst vor Kurzem hier angeheuert hatte. Aber auch sie strahlte eine Freundlichkeit aus die zu gewinnen vermochte.
 
So weit gut und so weit auch bekannt vom Haus in Endersbach.
 
Natürlich gibt es hier mehr Platz für Gäste als im seitherigen Domizil. Vereinsheimtypisch.
Und die kamen im Verlauf unserer Anwesenheit auch. Da war es dann wieder. Das „das bekommen wir hin“. Es wurde mit der Zeit durchaus sehr voll.
War aber zu Beginn noch leichte Hintergrundmusik in angenehmer Intensität zu hören, war später der Wunsch vordringlich ausschließlich diese Musik als Geräusch zu vernehmen. Die mutmaßlichen Schalldämmelemente, aus denen ein Teil der Decke zu bestehen schien, kamen gegen den zunehmenden Lärmpegel nicht mehr wirklich an. Das war gegen Ende knapp oberhalb des wirklich unangenehmen Levels. Irgendwie auch vereinsheimtypisch. Da gibt es für die neuen Pächter in der Hinsicht jedenfalls noch was zu tun bzw. einzurichten.
 
Nach Reichung der ansehnlichen gebundenen Karten aus dickem festem Papier wurde uns die passende Zeit gelassen um uns schlüssig zu werden. Erst anschließend kam die freundliche Nachfrage ob wir schon etwas zu trinken gefunden hätten. Hatten wir natürlich. Im hinteren Bereich der Karten. Da tummelten sich zwar auch einige Weine und sonstige ethanollastige Flüssigkeiten. Meine Lieblingsgattin und ich bestellten aber ohne speziell nachzusehen ein großes Cola und ein Spezi (je 0,4l zu 3€). Zudem ein Mineralwasser (Teinacher „Gourmet“ medium) dessen Gebindegröße ich nicht mehr weiß. Ich meine 0,33 zu 2.-.
Was unsere Freunde an diesem Punkt orderten habe ich nicht mehr auf dem Schirm und auch der Kassenbon gibt dazu nix her, da wir später absolut problemlos und korrekt ausdividiert getrennt via passendem Bon bezahlen konnten.
 
Jetzt aber erst mal zum Essen.
Die Herren der Runde bestellten sich Pizza. Die war aus endersbacher Gefilden noch in sehr guter Erinnerung. Ebenfalls in sehr guter Erinnerung waren die Spaghetti Parmigiano, also aus dem Parmesanlaib, welche die Damen bestellten.
Meine Liebe und ich wünschten uns zuvor natürlich noch ein Salätchen gemeinsam. Ein Insalata di Tonno (8,90) sollte es sein.
 
Der Insalata kam nach angenehmer Zeit mit zwei Extratellern an den Tisch und zeigte sich als durchaus leckere Interpretation dieser Variante.Insalata di tonno

Durchgehend angemacht mit ansprechender und würziger Vinaigrette vermochte er gut zu gefallen und hatte auch nicht den sonst üblichen Nachwürzbedarf. Klar, daß das Unkraut Rucola (bei Rucola fehlt doch ein „m“!)  nicht missen durfte. Dieses unessbare, dennoch leckere Zeug, ist eben irgendwie immer. Kann das mal wer irgendwie in essbare Portionen aufteilen?
Das übliche Geschreibsel auf dem Tellerrand war diesmal (wie auch zuvor in Endersbach) mit Zaubertinte, sprich, weißem Balsamico geschrieben.
Das tat dem guten Geschmack aber keinen Abbruch.
Zudem kamen Pizzabrötchen mit an den Tisch. Angenehm warm, fast noch heiß, kamen sie gut an.Pizzabrötchen


 
Jetzt ist es ja so, daß Pizzabrötchen in besagtem Zustand immer gut an kommen.
Aber was da versprochen wurde konnte der folgende Auftritt leider nicht halten.
 
Natürlich sahen die Pizzen gut aus. Etwas anderes hätten wir auch nicht erwartet.
Zu den Pizzen wurde gleich bei der Order nachgefragt ob sie denn ein scharfes Öl oder gar Knoblauch „extra“ hätten.


Jepp, Treffer. Frauchen besteht ja sowieso darauf ebenfalls Knoblauch zu erhalten wenn ich welchen konsumiere.
Es kam ein Dreigespann aus Schälchen mit Knoblauchöl, Chiliöl und Chiliflocken an den Tisch welches einen sauguten Eindruck machte und sich umgehend großer und allgemeiner Beliebtheit erfreute.
Was aber etwas irritierte waren die benutzten Löffel für Knoblauchöl und Chiliöl welche mit auf dem Tablett lagen. Irgendwie natürlich kein Problem, daß mit diesen Löffeln die Schälchen gefüllt wurden, aber irgendwie wäre es dann doch angenehmer wenn dafür neue Löffel platziert worden wären. Nur so ein Gedanke von mir.
 
Weiter mit den Pizzen.Pizza Anna(?)




Die waren irgendwie nicht mehr die Klasse wie seinerseits in Endersbach. Ja sie waren immer noch ganz ordentlich essbar und hatten schon deutlich mehr drauf wie der Doktor aus Bielefeld. Aber das ist hier ja nicht der Anspruch!
Der Teig schmeckte irgendwie belanglos und „teigig“. Ich würde jetzt mal vermuten, daß der Teig keine genügende Ruhezeit gehabt hätte. Irgendwas in die Richtung. Ich bin aber kein Insider. Insider bin ich aber im eigenen Geschmacksempfinden. Und das wurde vom Eindruck desselben einfach etwas enttäuscht.
Das „belanglos“ war dem weiteren Geschmack geschuldet. Da war einfach kein „wumms“ drin. Auch das hatten wir schon durchaus besser erlebt und erschmeckt.
Hatte das Haus auf der Überfahrt etwa wesentliche Mitarbeiter verloren?
Kumpel äußerte sich im Nachhinein jedenfalls ebenfalls enttäuscht von der ehemals sauguten Pizza.
Belag, Boden und sonstige Konsistenz passten durchaus. Auch der Rand war nett luftig und hätte von der Textur gefallen.
Letztlich hatten selbst Chiliöl und ordentliche Knoblauchmengen nicht das herausgezaubert was wir von diesem Haus gewohnt waren.
 
Und die Mädels?Spaghetti Parmigiano Teil 1


Nun, die bekamen ihre Spaghetti aus dem Parmesanlaib. Und das war grundsätzlich schon mal zufrieden stellend.
Aber auch hier wurde irgendwie der gewisse „wow-Effekt“ vermisst. Und dieser kam sonst immer wenn im Parmesanlaib ordentlich geschwenkt wurde.
Die Spaghetti waren ohne Fehl und perfekt gegart. Es war das „Drumrum“ also die Würze und Geschmeidigkeit die sonst so schön vom Parmesan kommt, welche irgendwie nicht ganz so treffsicher wie sonst einschlug.
 
Was noch zu berichten wäre?
Das panna Cotta meiner Herzdame, welches sie sich zum Nachtisch noch bestellte, war gut. Mehr kann ich leider nicht mehr dazu sagen.Panna cotta



Das ganze Arreal ist ebenerdig über die Terrasse zu erreichen. Ebenfalls die gepflegten Sanitärräume. Auch an Sauberkeit mangelte es nirgends. Das war schon sehr anständig.
Die Parkplatzsituation aufgrund der Tatsache, daß es ein Vereinsheim ist, ist sehr großzügig.
Daß es ein Vereinsheim ist ist eben auch das größte Manko. Es wird relativ schnell laut hier, wenn es gut besetzt ist. Und, daß es gut besetzt war hatte sicherlich den Grund des sehr guten Leumundes aus endersbacher Zeiten.
Dieses Mal waren wir schon enttäuscht. Kannten wir es doch um mehr als eine Gewichtsklasse besser.
Mal sehen ob es nur Anfangsschwierigkeiten oder ein Ausrutscher waren. Wir werden es auf sicherlich nochmals versuchen. Die können doch nicht alles verlernt haben.
Bericht folgt im nächsten Jahr.
DETAILBEWERTUNG
Service
Sauberkeit
Essen
Ambiente
Preis/Leistung


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