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Nach dem Einchecken und dem Besuch des Weihnachtsmarktes auf dem Schlossgelände unserer glorreichen Fürstin Gloria machten wir uns früh abends auf den Weg. Das Restaurant liegt in einer Seitenstraße an einem Innenhof, abseits des Touristenstroms. Als wir ankamen, wurden wir herzlich empfangen und zu unserem reservierten Tisch gebracht, die Kerze auf dem Tisch angezündet, die Mäntel entgegen genommen und zur Garderobe gebracht.
Die freundliche junge Servicedame überreichte uns die aufgeschlagene Speisekarte und annoncierte drei weitere Tagesgerichte, die aber für uns nicht in Frage kamen. Sie agierte den ganzen Abend kompetent und dem Gast zugewandt und meisterte allein den Service im gut besetzten Restaurant, ohne den Überblick zu verlieren.
Auf der zweiseitigen ansprechenden Speisekarte, in gut lesbarer Handschrift gedruckt, findet man keine Pizza, sondern in erster Linie Gerichte mit Pasta fresca, den selbst hergestellten Nudeln, einigen Fleisch- und Fischgerichten sowie eine gute Auswahl an Antipasti. Etwa alle drei Monate ändert sich das Angebot.
Das Restaurant ist sehr ästhetisch möbliert. Keine billige Italo- Dekoration, sondern unaufdringlich elegant und geschmackvoll in Weiß und verschiedenen Brauntönen, die Tische sehr schön eingedeckt. Das gefällt uns und wir fühlen uns sofort wohl.
Wir hatten Lust auf Pasta fresca und entschieden uns beide für die Spaghetti mit Meeresfrüchten (18,50 €), dazu ein alkoholfreies Hefeweizen für 4,60 € (Ich weiß, völlig unpassend!) und meine Freundin wie immer ein Mineralwasser.
Ein bisschen enttäuschend war, dass in einem Restaurant wie diesem, das sich zur gehobenen Mittelklasse zählt, kein Gruß aus der Küche gereicht wurde. Irgendwie hatten wir das schon erwartet.
Nach unserer Bestellung wurde der Koch im vorderen Bereich an einem Tisch aktiv: Unsere zwei Portionen Spaghetti wurden hergestellt, und ich durfte fotografieren. Der Koch agierte (trotz seines Umfangs) schnell und routiniert: Nudelkugel in der kleinen Maschine plattiert, mit der Nudelrolle in die passende Form für das Brett gebracht, draufgelegt, durch die Rillen gedrückt, von unteren Brett herausgeholt, fertig und ab zum Kochen, was mit frischer Pasta natürlich deutlich schneller geht. Nachträgliche Ergänzung: Durch den Kommentar vom Borgfelder weiß ich jetzt, dass dieses Brett "Pasta Chitarra" heißt,
Ja, und dann standen sie vor uns, die selbst gefertigten Spaghetti auf vorgewärmten Tellern, in einer leichten Tomatensauce mit leichter Knoblauchnote, von der ich mir doch mehr gewünscht hätte (von beidem).
Die Spaghetti perfekt, auch pur sehr schmackhaft. Reichlich Meeresfrüchte, vor allem Calamares-Stücke, teilweise recht groß und ein paar nicht ganz so zart, dazu viele Stücke vom Seeteufel, zart und wohlschmeckend. Von den sechs Miesmuscheln waren zwei leider leer und in einer nur eine winzige Muschel. Bei der großen Gamba on top, deren Schale am Rücken schon geöffnet war, war der Garpunkt ein bisschen verpasst, dennoch war sie nicht trocken oder zäh.
Ganz wunderbar das zu den Spaghetti gereichte selbst gebackene würzige Brot, noch warm im Körbchen serviert, knusprig außen, innen schön fluffig, und sehr gut geeignet, jegliche Saucenreste vom Teller verschwinden zu lassen.
Den Abschluss bildete ein sehr heißer, sehr kräftiger und aromatischer Espresso (2,40 €) und einen milden Grappa für beide als Entschädigung meinen geringen Anteil an Muschelfleisch.
Klare Empfehlung!