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GastroGuide-User: PetraIO
PetraIO hat Restaurant Fachwerk in 67742 Lauterecken bewertet.
vor 3 Jahren
"Der erste Restaurantbesuch nach 7 Monaten!"
Verifiziert

Geschrieben am 05.06.2021 | Aktualisiert am 05.06.2021
Besucht am 28.05.2021 Besuchszeit: Abendessen 2 Personen Rechnungsbetrag: 44 EUR
Ausgehen? Wo und wie ist das möglich? Und wissen wir noch, wie „ausgehen“ geht?

Die Corona-Inzidenzwerte erlaubten vergangene Woche in Idar-Oberstein noch keine Lockerungen (dies änderte sich zum Glück schlagartig).  Mein Gedanke:  „Ich will raus“.

In meiner kleinen „gefühlten“ Heimatstadt waren die Bürger wohl brav und verstanden die AHA-Regeln.
Hier durfte seit Donnerstag sogar die Innengastronomie wieder öffnen. Dies postete freudig auch das Fachwerk.
Im Bekanntenkreis wurde das Fachwerk bereits für seine frische Küche gelobt und wir hatten uns einen Besuch bereits vorgemerkt.

Mitte Oktober eröffnete Thomas Konrad das Restaurant Fachwerk. Zuvor wurde das komplette Gebäude aufwendig saniert.

Das als „Haus Busch“ bzw. als „Elektro Hammes“ bekannte Gebäude gab es für mich in Lauterecken schon immer. Ein Haus in bester Lage im Stadtkern, aber eben nicht sehr ansehnlich. Die Schaufensterdeko von Elektro- und Haushaltswaren glich einem Museumsbesuch.

In den vergangenen letzten Jahren hat sich rund um den Marktplatz viel zum Positiven gewandelt und nicht nur das Eckhaus am Marktplatz, mit der evangelischen Kirche im Hintergrund, wurde kernsaniert. Auch das gegenüberliegende Gebäude, hier hatte mein Ururgroßvater ein Uhrmachergeschäft, wartet komplett renoviert auf die Übernahme eines Cafébetreibers. Auf der anderen Straßenseite das Schloss Veldenz wurde ebenfalls aus dem Dornröschenschlaf erweckt.

Eben ein Platz der förmlich nach gut gelaunten Besuchern und netten Zusammenkünften ruft!

Mitte November eröffnete das Fachwerk und gleich folgte der unglückliche 2. Lockdown Anfang November.
Inhaber Thomas Konrad verstand es wohl mit Abholgerichten zu überleben. Im wöchentlichen  Wechsel gab es unter Anderem kreative „Lockdown-Burger“.

Gerne hätte ich das neue Restaurant mit Abholungen unterstützt, aber die angebotenen Speisen waren einfach nicht für einen 30minütigen Transport geeignet.

Nun geht es endlich wieder mit Gästen vor Ort weiter. Ein nettes Telefonat mit Herrn Konrad und unser Tisch im Restaurant war bestätigt. Und wir mussten nicht ewig weit für ein Abendessen fahren.

Wir freuten uns sehr auf den Abend und wie fast erwartet, trafen wir im neuen Restaurant mehrere alte Bekannte.
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Die Außenplätze der gepflegten Terrasse waren an diesem frühen Sommerabend bereits gut besucht. Der Inhaber nahm uns außen in Empfang, kontrollierte unsere negativen Coronatests,  gab Hinweise zur Registrierung und schon saßen wir an unserem kleinen Tisch im ehemaligen Schaufenster!

Eine freundliche junge Servicemitarbeiterin übernahm überwiegend unsere weitere Versorgung und reichte die Speise- und Getränkekarte.

Der Focus der Speisen liegt auf Burgern und Steaks. Ein paar kleine Vorspeisen und Salatteller ergänzen die Karte. Zusätzlich gibt es wöchentlich wechselnde Mittagstischgerichte.

Die Karte ist klein, durchdacht und es sollte jeder etwas finden. Auch vegetarische Speisen sind im Angebot.

Was bewirkt ein so langer Lockdown bei den Gästen (bei den Gastronomen dürfte es keine Frage sein)? Bei mir tatsächlich der Wunsch nach einem frisch gezapften Bier! Ein äußerst seltener Wunsch von mir. Eigentlich befällt er mich nur beim Besuch meiner Geburts-ALT-Stadt Düsseldorf.

Karlsberg stand auf der Karte. Geht gar nicht. Mein Angetrauter meinte aber, Karlsberg Urpils könne man trinken.
Also 2 x Karlsberg Urpils, 0,3 l - € 2,70, für uns.
Das 1. Gezapfte nach dem Lockdown
So ein frisch gezapftes Pils nach weit über 7 Monaten (haben wir auch vor dem Lockdown lange nicht getrunken) war schon ein erfrischender Aperitif… aber Karlsberg und ich werden keine Freude.

Da war das zusätzlich bestellte Teinacher Mineralwasser, 0,5 l - € 3,70, eine gute Alternative.      
Es folgte eine 2. Flasche.

Die aufmerksame Ana Filipa (lt. Beleg) nahm unsere weiteren Wünsche auf.

Mein Mann wählte den Italian Burger:
Hausgemachte Sesambrötchen, 180 g Rindfleisch, luftgetrockneter Schinken, Parmesankäse, Rucola, getrocknete Tomaten, Balsamicosoße  € 12,90.

Ich entschied mich für den Ziegenkäse Burger:
Briochebrötchen, 180 g Rindfleisch, knuspriger Bacon (Bacon von mir abbestellt), Ziegenkäse, Feigen Tomaten, Rucola, Honig-Senfsoße -   € 13,90.

Ein „Open up Burger“ zum Start wurde leider nicht erfunden ;-)

Zu den Burgern werden Pommes serviert. Auf Wunsch gibt es auch Süßkartoffelpommes (+ € 1,00), wir ziehen klassische Pommes geschmacklich vor.

Es freute uns zu sehen, dass nicht nur wir die Gastronomie vermissten. Wir stellten uns auf eine etwas längere Wartezeit ein.

Das Restaurant füllte sich während unseres Besuches bis auf jeden erlaubten Platz. Daher habe ich auf das fotografieren der Innenräume verzichtet.

Diese sind sehr ansprechend in modernem Landhausstil gestaltet.
Braun- und Beigetöne, helle Wände, angenehme Beleuchtung, bequeme Bestuhlung.
Da nicht nur Restaurant, sondern auch Bar, durfte wohl die chillige Loungemusik als Endlosschleife nicht fehlen.
Darauf hätten wir verzichten können, irgendwann erreicht mich bei dieser Musik der launig-loungeige Overkill.

Die etwas längere, verständliche und für uns nicht störende Wartezeit  wurde mit 2 appetitlich angerichteten Tellern belohnt. Der Chef servierte persönlich und wünschte einen guten Appetit. Den hatten wir.

Zum Essen bestellte ich noch ein Glas Grauburgunder trocken, 0,2 l - € 4,20, von der Winzergenossenschaft „Vier Jahreszeiten“ in Bad Dürkheim. Der Wein gefiel mir deutlich besser als das Pils.

Mein Mann lobte sofort das gute Sesambrötchen und den geknusperten luftgetrockneten Schinken. 
Italian Burger
Das Rindfleisch gut und saftig gebraten. Das passte sehr für ihn, inklusive der sonstigen Bestandteile und der „normalen“ und somit knusprigen Pommes.

Mir erging es wie meinem Mann: Das Briochebrötchen wurde nicht als hausgemacht angekündigt. Wenn es zugekauft war, war es definitiv sehr gut.

Besonders gut gefiel mir, dass der Ziegenkäse seinem Namen und meiner Geschmackserwartung gerecht wurde! Nicht geschmackskastriert sondern ein richtig kräftiger Käse. Schön geschmolzen und ein wenig gratiniert  gab der Käse zusätzliche Saftigkeit zum Rindfleischpatty. Die glasierten Feigen passten perfekt dazu.
Ziegenkäse-Burger
Die angekündigte Honig-Senf-Soße fand ich nicht, im separaten Schälchen war Mayonaise enthalten. Und natürlich war der Speck doch auf dem Burger. Den konnte ich natürlich zur Seite legen. Schade ist es trotzdem, wenn es vorher bekannt ist und die Lebensmittel dann weggeworfen werden.

Das war ein sehr guter erster Restaurantbesuch. Zugegeben: Die richtigen Burgerfans sind und werden wir nicht. Aber hier waren beide Burger für uns tadellos. Dazu ein äußerst netter Inhaber der sich sehr um alle Gäste kümmerte. Seine unterstützende junge Mitarbeiterin stand ihm nicht nach. Zahlung ist per EC möglich. Wir wurden sehr nett verabschiedet.
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Eine Reklamation gleich zu Anfang des Abends wurde von unserer freundlichen Servicemitarbeiterin perfekt gemeistert. So perfekt, dass ich den Grund der Reklamation vergessen habe.

Ich kann mir hier sehr gut weitere Treffen im Kollegen/Kolleginnen- und Bekanntenkreis vorstellen.
Zum Geburtstag bekam ich einen Fachwerk-Gutschein geschenkt. Dieser wartet noch auf Erlösung. Ich wollte ihn nicht gleich nach dem Lockdown einlösen, da soll erst nochmal frisches Geld in die Kasse kommen.

Ich wünsche dem Fachwerk dauerhaften Erfolg mit vielen gut gelaunten Gästen!
DETAILBEWERTUNG
Service
Sauberkeit
Essen
Ambiente
Preis/Leistung


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AndiHa und 21 andere finden diese Bewertung gut geschrieben.