Mückenschlößchen
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Frischer Frühlingsregen von oben. Die Schuhe von unten eingeweicht. Und ich innen durchgefroren. Kurz hinter dem feuchten Leipziger Auenwald und vor den Toren der lebendigen Innenstadt steht das Mückenschlösschen und lädt in bürgerlichem Ambiente zum Aufwärmen ein. Schnell entscheide ich mich für den schweren Rundtisch in der Ecke und für eine heiße Karotten-Ingwer-Suppe mit Hähnchenbruststreifen für 3, 90 Euro. Wohltuend ist sie für Frostbeulen allemal, nur für Feinschmecker fehlt die nötige Würze. Aus dem breitem Angebot aus sächsisch-bürgerlichen Speisen, asiatischen Gerichten, der Fischauswahl, der vegetarischen Karte und bayerischen Spezialtäten wie dem hausgemachten Obatzter bestelle ich die italienische Variante: Spaghetti mit Frischlachswürfel an Basilikumrahmsauce. Eine reichliche Portion mit ebenso viel Öl für 10, 90 Euro. Als Begleiter dient der Hauswein aus dem Weingut Thürkind im Saale-Unstrut-Gebiet. Als ich das leere Glas auf den Tisch stelle und das Besteck aus der Hand lege, regnet es immer noch. Für die Kälte bin ich noch nicht gewappnet. Deshalb lasse ich mir noch den hausgemachten Rumtopf mit Vanilleeis als Nachtisch von der schnellen und äußerst aufmerksamen Bedienung bringen. Jetzt ist mir wirklich warm ums Herz. Voller Frohsinn verabschiede ich das Schloss. Und denke an die Mücken, die hier im Sommer mit dem Gast im Grünen verweilen werden.