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GastroGuide-User: Siebecko
Siebecko hat Pizzeria Mama Mia in 44319 Dortmund bewertet.
vor 9 Jahren
"Seit 25 Jahren bekannter Italiener in der Dortmunder Innenstadt. Großes Restaurant mit abgenutzter Einrichtung. Mein Essen war mittelmäßig. Service höflich, aber unpersönlich."

Geschrieben am 09.02.2015
Besucht am 16.04.2014
Lage

In der südlichen Innenstadt in einem historischen Gebäude gelegen, kann man im Hof des hauseigenen Parkplatzes parken, wenn das Restaurant nicht zu voll ist. Parken außerhalb des Hofes ist sehr schwierig.
 
Ambiente

Über einige Stufen betrat ich das große L-förmige Restaurant, das auf mich wie ein Wartesaal wirkte. Mittelbraunes Stabparkett, beige gestrichene Wände, an den Decken offen liegende dicke Rohre. An den Wänden viele alte Fotos, u. a. von der ganzen Inhaberfamilie Di Dino. Links vom Eingang ist eine kleine Spielecke für Kinder.
An den Außenwänden rundherum dunkle Bankreihen mit beigefarbener Leder(Imitat?)Polsterung. Die Sitzflächen der dunklen Stühle waren mit dem gleichen Material bespannt. In der Raummitte zum Tresen diente eine lange Sitzbank als Trennelement.
Die quadratischen dunklen Tische können flexibel je nach Personenzahlen beliebig verrückt werden. Auf den blanken Tischen eine rosa Glasvase mit einer gelben frischen Rose, ein total abgewetztes Windlicht, auf einer Papierserviette Messer und Gabel, und auf einigen Tischen eine dunkle Pfeffermühle.
Der Raum wirkte insgesamt sehr abgenutzt durch jahrelangen Verschleiß. Schön und gemütlich geht anders, da halfen auch die kräftig hereinlugenden Sonnenstrahlen nicht wirklich. Nein, im Gegenteil, dadurch fielen die optischen Mängel noch deutlicher auf.
 
Service

Zwei Damen machten den Service zum Gast. Im Tresenbereich werkelten weitere Mitarbeiter. Die beiden Servicedamen waren routiniert höflich und freundlich. Eine Platzzuweisung erfolgte nicht. Es dauerte einige Minuten, bis man zu mir kam und nach meinen Wünschen fragte. Das bestellte Mineralwasser wurde flink gebracht.
Meine Frage nach einem Glas trockenen weißen Lugana aus der Karte wurde beantwortet mit „der schmeckt gut, den trinke ich auch“. Das hat mich natürlich überzeugt (Achtung Ironie!).
 
Speisekarte

Geschätzte 80 Speisen, mir ist das zu viel. Das übliche Sortiment beim einfachen Italiener. Die Speisekarte im Internet ist nicht mehr ganz aktuell, soweit ich mich erinnere.
Ca.-Preise: Antipasti 5-11 €; Insalate 7-14 €; Pasta 9-13 €; Fleischgerichte 17-24;
Außerdem gab es eine Mittagskarte mit ca. 6-7 Gerichten.
 
Essen

Vorab kam ein Körbchen mit drei Pizzabrötchen und Kräuterstreichfett, das wohl Butter sein sollte, aber nicht danach schmeckte, gereicht in einer kleinen Schale, aus der der Gast etwas oder alles gierig herauskratzt.
Als ich zum dritten Brötchen griff, war dieses innerhalb einer halben Stunde knochenhart geworden. Ich schaffte es irgendwie, das Brötchen aufzubrechen und pulte mir nur den weichen Innenteil heraus. 
Mein Essen: Von der Mittagskarte das Doradenfilet mit Spinat (8,90 €).
Schwungvoll platzierte die Servicedame den großen weißen Teller vor meiner Nase. Das sieht sehr ordentlich aus, dachte ich. Mittig ein großer Schlag Blattspinat und attraktiv on Top das Doradenfilet.
Vorsichtig hob ich den Fisch etwas an und schaute drunter. Aha, wie üblich mit der verhassten Haut gebraten, die ich vorsichtig entfernte und an den Tellerrand legte. Jetzt war die Fischportion gleich um einiges kleiner und schrumpfte noch mehr, als ich den grauen Trananteil zwischen Haut und Filet entfernt hatte.
Ich prüfte die Konsistenz des essbaren Restes. Einfach zu trocken, von Saftigkeit keine Spur.
Ich probierte. Leicht muffig, tranig und im Mund ein Gefühl wie Mehl. Nicht mehlige Panade, sondern die Fischfasern selber. Frischer Fisch schmeckt anders. Der Essvorgang entwickelte sich auch noch zur Schlacht mit etlichen Gräten, die ich mit höchster Konzentration herausangelte. Ein Blender-Fisch, außen hui, innen pfui.
Plötzlich fiel mir ein, dass ich auf der Karte gar keine Fischgerichte gesehen hatte… 
Da war noch der Blattspinat. Typisch italienisch mit klein gewürfelten Zwiebeln und Knoblauch kurz in Öl angeschwitzt. War mir viel zu knoblauchlastig aber sonst ordentlich zubereitet.
Bei der Bewertung der Speise inkl. Brötchen, Aufstrich und Wein schwanke ich zwischen 2 und 3: Ich runde auf freundliche 3 auf.

Getränke

San Pellegrino 0,2 l zu 2,00 €.
Der Lugana war mit ca. 11 Grad für mich temperaturmäßig grenzwertig; ich beließ es dabei, 0,1 l sind schnell getrunken. Dieser Lugana hatte mir etwas zu viel Restzucker, ich habe schon trockenere getrunken (0, 1 l zu 4,00 €).
 
Fazit

Ich war das erste Mal in diesem Restaurant. Dafür muss ich nicht extra in die Innenstadt fahren. Das kulinarische Mittelmaß finde ich auch in der Nähe, wenn ich unbedingt leiden will.
DETAILBEWERTUNG
Service
Sauberkeit
Essen
Ambiente
Preis/Leistung


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