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Aber auch ansonsten hat sich viel verändert, seit das Lokal im November 2014 an den Start gegangen ist, erzählen Adamo und Ilir Hasani. Der Vater und sein Sohn sind die Chefs des Hauses. „Am Anfang war es nicht ganz einfach“, sagt der 25-jährige Ilir Hasani. Gutes Personal zu finden, sei sehr schwer gewesen. Und die Gäste mussten sich erst daran gewöhnen, dass bei der Minestrone ganze Brokkoliröschen statt kleingehackter Gemüsestückchen auf den Teller kommen. Mittlerweile gibt es einen festen Mitarbeiter-Stamm. Und daran, wie die mediterranen Gerichte im Castello zubereitet werden, haben sich die Gäste auch gewöhnt. Nämlich frisch und knackig.
Große Stammkundschaft
Inzwischen findet eine große Stammkundschaft aus Gröditz und dem Umland regelmäßig den Weg in das Restaurant neben dem Kino, erzählen die Wirte mit den mazedonischen Wurzeln. Gerade am Wochenende brauche es manchmal Glück, um ohne Reservierung einen Platz zu bekommen. Der Dezember 2015 sei „der Top-Monat“ bisher gewesen, sagt Adamo Hasani. Mehrere Weihnachtsfeiern, ein regelmäßig volles Haus an den Adventswochenenden und eine sehr gut besuchte Silvesterfete sorgten für einen starken Umsatz.
Einen Teil ihrer Einnahmen steckt die Betreiberfamilie in die Vergrößerung und die Verschönerung ihres Lokals. Mehrere große Wandbilder sind in den verschiedenen Restaurant-Bereichen entstanden: Am Eingang kommen Besucher nicht an einer Reproduktion von Leonardo da Vincis Abendmahl vorbei. Wer zum italienischen Essen und Wein auf Venedig schauen möchte, ist nur wenige Schritte weiter am richtigen Platz. Und im Kino-Bereich schaut den Gästen Film-Legende Marlon Brando als Pate beim Essen zu. Ein weiteres Gemälde soll in den nächsten Tagen entstehen. Und auch die nächsten Ideen gibt es schon: Ein Steinofen soll her und Eis angeboten werden. Jedes Jahr etwas Neues bieten, das ist das Ziel der Hasanis. „Das wollen die Gäste auch“, sagen sie.
Kunden wollten helfen
Ein Schock für die Unternehmer-Familie war die Nachricht, dass ein Insolvenzverfahren gegen sie eröffnet worden war. Wie es dazu kam? Ganz genau können es sich die Lokalbetreiber nicht erklären. Es gehe um angeblich nicht bezahlte Sozialbeiträge. Es gebe Leute, die den Hasanis schaden wollen, ist Vater Adamo überzeugt. „Das lassen wir uns aber nicht gefallen“, sagt er. Die Sache sei mittlerweile aus der Welt geschafft, unterstreicht Adamo Hasani. Was die Restaurantbetreiber während der nervenaufreibenden letzten Tage aufgebaut haben, war die Hilfsbereitschaft ihrer treuen Gäste. „Uns haben Gröditzer angerufen und gefragt, wie sie uns unterstützen können. Das hat uns sehr gefreut.“
Nun will sich das Restaurant-Team aber wieder voll auf sein Geschäft konzentrieren und den Besuchern zwischen Dienstag und Sonntag einen kulinarischen Ausflug ans Mittelmeer bereiten. Und das mitten in Gröditz.
(C) SZ Riesa Eric Weser