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AndiHa schleppt dann eben.
Sch***job!
Aber was macht man nicht alles für die Schwiegies und damit den Lieblingseltern der Liebsten?!
Problem gelöst und wir gingen anschließend dann auch gleich noch einkaufen um unsere Vorräte in der Küche aufzufüllen.
Es war Freitagabend und als die Vorräte zwar aufgefüllt waren aber dummerweise noch nicht vor- und zubereitet beschlich uns der Wunsch es doch etwas entspannter angehen zu wollen.
Kein Vergnügen ohne vorherige Arbeit wäre zwar schon erledigt aber dennoch war uns danach wieder etwas Unbekanntes und hier noch unerwähntes auszuprobieren.
Dem Vergnügen die Küche kalt zu lassen und einfach auswärts zu essen wurde also die dabei immer potenziell anwesende Gefahr einer Enttäuschung oder gar eines Tiefschlages als Synonym für Arbeit als Kontra gesetzt.
Allet für den Dackel, allet für den Club ;-)
Schon oft daran vorbei gefahren und allein von der Außendarstellung her nicht als besonders einladend erachtet führte uns unser Weg an dem Abend dennoch mal in’s Da Sergio.
Parkplätze gibt und gab es in der Wohnsiedlung nicht aufregend viele, wir ergatterten jedoch noch einen solchen direkt vor dem Haus. Wie es mit den Öffentlichen aussieht kann ich schlecht sagen aber das Parkplatzangebot ist recht eingeschränkt und dürfte mitunter ein paar Laufmeter erfordern. Denn das Haus war zu unserer Ankunft noch nur spärlich besetzt was die Parkplatzsituation später bei besserer Besetzung sicherlich nicht entspannt haben dürfte.
Nun waren wir schon mal da und hatten einen Parkplatz. Ein wichtiger Teil war also geschafft.
Wir betraten das Haus und wunderten uns schon etwas über das dann doch gemütliche Erscheinungsbild im Inneren.
Eine Theke wird flankiert von 4er und 6er Tischen und macht einen einladenden Eindruck. Gefällt irgendwie.
Und eben an jener Theke wurde ein Italiener verortet welcher mit seiner wohl angeborenen Extremität, dem Häändie, hantierte und nicht besonders geräuscharm aber hektisch wirkte. Diese Hektik verflog als er uns wahr nahm (im Nachhinein mag ich den Grund auch herausgehört zu haben: Personalmangel),
Wir wurden freundlich begrüßt und in einen Nebenraum gelotst. Dieser war zwar spürbar weniger „heimelig“ dafür aber recht elegant im Erscheinungsbild.
Vielleicht auch die bessere Wahl, denn „vorne“ wurde des Öfteren auch „via“ bestellt und abgeholt.
Sergio (ich vermute mal, daß er es war) kam alsbald mit den nett gemachten Karten an den Tisch. Eine umgehende Getränkeabfrage unterblieb und wir studierten erst mal die Kartonfalter. Auf jenen entdeckten wir die üblichen Verdächtigen dieser Küchenrichtung in D. Wenngleich die Karte recht Pasta- und Pizzalastig ist werden auch eine nette Zahl anderer Gerichte aus dem Fleisch- und Fischbereich angeboten.
Daß die Personalsituation wohl tatsächlich etwas angespannt war durften wir anschließend erleben. Kamen die beim zweiten Besuch Sergios an unserem Tisch georderten Getränke noch rel. zügig waren es beim Essen dann doch deutlich spürbare Pausen. Allerdings empfanden wir es noch nicht als unangenehm.
Sergio hingegen ließ sich davon nichts anmerken. Immer wieder sah oder hörte man ihn zumindest pfeifend zwischen Theke und Küche pendeln. Irgendwie ein Italiener wie aus dem Bilderbuch. Klein, leicht untersetzt, immer freundlich und mit einem Wesenszug dem man einfach nichts übel nehmen kann. Ein klein wenig wie der Nescafe-Angelo. Irgendwie Frohnatur.
Irgendwann kam dann unser Insalata Casa (8,50)
Große Salatkomposition, Thunfisch, Käse, Schinken, Ananas und Schrimps.
Die Schrimps auf dem Salat waren warm und schmeckten (dadurch oder durch irgendeine „Veredelung“ in der Küche?) richtig gut. Wie auch der ganze Salat ein rechter Trum (ohne „p“) war und ausgezeichnet mundete.
Er war zwar nicht durchgehend angemacht aber das sehr leckere Joghurtdressing war in guter Menge darüber um beim Essen dann doch noch alles zu erreichen. Schon lange keinen so guten Salat mehr beim Italiener gegessen.
Die dazu gereichten Pizzabrötchen standen dem in nichts nach.
Dann war wieder eine längere Pause. Langweilig wird mir mit meiner Frau aber sowieso nicht und da Kunstpfeifer Sergio noch regelmäßige Einlagen brachte, erst recht nicht.
Als dann irgendwann genug gepfiffen war pfiff Sergio mit den Tagliatelle Mare e Monti (9,50) vorbei.
Annonciert als Bandnudeln mit leichter Sahnesoße, Pilzen, Spinat und Scampi fanden sie in einem viereckigen Teller und in ordentlicher Menge an den Tisch. Ob es nun wirklich Scampi waren oder nicht kann ich nicht sagen. Dafür ist mein Gaumen nicht ausgebildet genug. Aber auch hier schmeckte das Ringeltierchen ausgesprochen gut.
Die Sahnesoße war wirklich eine „leichte“ und die bissfesten Nudeln mitsamt der reichlichen Zutaten perfekt umspielend. Meine Frau war vom ganzen Teller derart begeistert, daß sie umgehend ein Bild via whatsapp an Töchterchen schicken musste um Neid hervor zu rufen. Ansonsten murmelte meine Frau noch was von „großes Kino“ und so. Sie schien jedenfalls extremst zufrieden.
Zeitgleich fand sich auch meine Pizza Diavola (8,90) ein.
Was die Pizzabrötchen versprachen hielt sie auf ganzer Linie.
Ein klasse würziger Teig in (für mich) perfekter Konsistenz. Der Rand schön aufgegangen und luftig, der Boden dünn aber nicht lapprig. Das Sugo, wunderbar aromatisch und für sich alleine schon ein Genuß, wurde von einem feinen, frischen und ausgewogenen Belag wahrlich doppeldeutig getopt. Extra georderter Knoblauch erschien zwar nicht auf der Rechnung aber recht präsent auf dem Fladen. Erstmals nach Langem musste eine Diavolo/a nicht nachgewürzt werden. Sie hatte wirklich eine deutliche aber sehr angenehme Schärfe.
Daß es trotz der Umorderung von Schinken zu Salami letztlich doch der Schinken auf die Pizza geschafft hatte war mehr als zu verschmerzen. Sergio bedauerte dies auf eine mitnehmende Art aber sie war für mich trotzdem eine Entdeckung.
Der Rest vom Fest ist schnell erzählt. Wir bekamen einen ordentlichen Bon und verließen ein sehr gepflegtes Haus satt und sehr zufrieden. Die Toiletten befinden sich aber im Gegensatz zum Restaurantbereich, welcher komplett ebenerdig zu erreichen ist, im Untergeschoss. Sie hatten schon ein paar Jahre auf dem Buckel waren aber ebenfalls durchweg sauber.
Fazit:
Seltsam, daß ich davon noch nie was gehört hatte. Vielleicht ist es auch der Eindruck den man bei flüchtigem Vorbeifahren gewinnt. Der ist in dieser Gegend nicht besonders auffällig und verleitet zum schnellen Vergessen. Beim flüchtigen Blick könnte es auch eine Eckkneipe sein oder dergleichen. Erst der zweite Blick zeigt mehr auf. Und ein Besuch erst.
Das war mal wieder ein ganz feines Pfund das wir hier gefunden haben und ein Folgebesuch dürfte nicht lange auf sich warten lassen.