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GastroGuide-User: Schwalmwellis
Schwalmwellis hat Maredo in 34117 Kassel bewertet.
vor 10 Jahren
"Ok, aber nichts für wirkliche Genießer -gefühlsmäßig früher mal besser gewesen"
Verifiziert

Geschrieben am 04.12.2014
Besucht am 09.11.2013
(Ein Abendessen mit 3 Personen  für 65 Euro)


Manchmal frage ich mich, wieso passiert mir nur immer so etwas? Wiedereinmal
eine neue Erfahrung.

Heute war ein Dankeschönessen im Maredo in Kassel angesagt. Schon einigeMale in
den letzten Jahren hatten wir hier gespeist, und wenn ich sage „einige Male“,
dann sagt das schon aus, dass wir immer recht zufrieden waren.

Sehr freundlich wurden wir vom „Chef im schwarzem Anzug“ empfangen und anden
von uns reservierten Tisch geleitet. Wie der Zufall so spielt, die selbe
Sitznische, die wir schon bei 3 oder 4 vorherigen Reservierungen zugeteilt
bekamen. Und auch wieder der nette C. als zuständige Servicecraft. Diesmal
hatten wir das Maredo gewählt damit unsere vegane Vollwertkostfreundin sich an
der auswahlreichen Salatbar gütlich tun konnte. Und so wurde es für sie ein
„All-you-can-eat“ an der Salatbar.

Ich wollte nicht schon wieder den leckeren Gamba-Spieß als Vorspeise nehmen–
das wird mit der Zeit langweilig, sondern entschied mich diesmal für die
warme gemischte Vorspeisenplatte „Plato Entradas“ nicht wissend, dass diese für
einen Tisch mit 4 Personen gereicht hätte. Meine Frau wählte die“ Panierten
Champignonköpfe mit Sauercreme“ (Cabezas). Unsere Freundin machte den ersten
Gang zur Salatbar.

Die Vorspeisen kamen relativ zügig. Die „Plato Entrada“ von der Menge herfür
eine Person schon ein vollständiger Hauptgang – was mir aus der Speisekarte
im Restaurant nicht klar war (oder ich habe es überlesen) – jedoch sehe ich in
der Speisekarte im Internet „Eine Mischung aus unseren warmen Vorspeisen zum
Probieren, Teilen und Genießen.  Dazu Kartoffelecken mit Sauercreme.“ Der
Preis (9,50 €) hätte mich darauf bringen können.
Bestehend aus einem Spiess Riesen(?)garnelen, Cebollinos (in Teig
gebackeneZwiebelringe), Pinchos der Cerdo (Spiesse mit kleinen Hackbällchen),
Cabezas (besagte Champignonköpfe), zwei Chicken Wings, dazu Kartoffelecken und
Sauercreme.

Hauptspeise sollte sein Putensteak „Prado“ (Putensteak, mit Sauce nach Art
Béarnaise, dazu Langkorn- und Wildreis – Zitat Karte im Internet) für meine
Frau.
Für mich Schweinelendchen „Parrilla“ (Drei
Schweinemedaillons, mitChampignonsauce und Steakhaus-Pommes frites). Wir
beide sind der Meinung, „früher war es besser“. Sowohl von der Art der
Anrichtung her, als auch den Speisen an sich. Die Pilze in den Cabezas waren
zwar frisch, aber im Verhältnis zur Panadeviel zu klein. Nun gut, vielleicht
gab es zur Zeit keine größeren Champignons. Der Rest des Plato Entradas
schmeckte gut.

Nun, wirklich nur Sekunden nachdem meine Frau ihre Cabezas verspeist hatte
stand eine neue Servicekraft vor uns und servierte ihr Putensteak …… UND meine
Schweinelendchen. Ich war sprachlos. Ich hatte doch noch die Hälfte meiner
Entrada-Platte vor mir. Sehr schlechtes Timing! Die Servicekraft gestand, ja,
dort hätte gestanden „Hauptgang“. Er wollte auch schon die Lendchen wieder
zurückbringen, um später frische zu servieren, aber das hatte mir widerstrebt.
Ein fertiges Essen wegwerfen? Also behielt ich die Lende und ließ mir den Rest
des Vorspeisenplatte für die Mitnahme nach Hause einpacken.

Das meinte ich mit „warum passiert mir so etwas immer“.  So etwas hatteich
bisher noch nicht erlebt (vielleicht gehen wir zu selten essen) – der Hauptgang
wird schon serviert, wenn die Vorspeise erst zur Hälfte vertilgt ist. Nun, C.
deutete an, dass wir dafür noch eine Lösung finden.

Das Putensteak konnte leider nicht mit denen aus der Vergangenheitmithalten.
Etwas lieblos hergerichtet und die „Sauce nach Art Béarnaise“ schmeckend wie
die Lukull-Bernaise aus der Metro. Meine Schweinelende wiederum gut, fast auf
den Punkt gebraten.  DieChampingnonsauce leider auch eher nach Fertigsauce 
schmeckend, aber immerhin mit Champignons, wenn auch aus der Dose, und nicht
nur Sauce, wie man aufgrund der Beschreibung hätte vermuten können.

Also,  Hauptgang zu Ende gespeist und C. kam mit der „Lösung“, und schlug
vor, als Ausgleich für das faux-pas Kaffee  und ein Orangenparfait zu
servieren. Vorbildlich! Dazu gab es noch einen Cappuccino, denn als
„angemeldeter“ Maredo-Kundeerhält man ab und an Gutscheine - und ein solcher
wurde heute zusätzlich eingelöst.

Fazit: ok, aber nichts für wirkliche Genießer. Gefühlsmäßig früher malbesser
gewesen, aber das kann ja auch von der Tagesform abhängen.
Wohlfühlfaktor naja. Ein bissel viel Gewusel, viel Lautstärke, die glaube
ich nur in den sog.  Nischen zu ertragen ist.

Nachtrag einen Abend später: von wegen "früher war es besser". Gut
gemeint war der Gruß des Hauses zu Beginn. Ein Korbschälchen mit Weissbrot und
einer Schale Sauercreme. Jedoch weder Besteck noch Tellerchen dafür. Ich
glaube, daß dies "früher" anders war. OK, wir hätten fragen
können, aber so hielten halt Steakmesser und Serviette dafür her. Ging
auch.

Das Essen:

Kleiner Salat von der Salatbar 5,30
All-you-can-eat Salatbar 7,20
Cabezas 3,70
Plato Entradas 9,50
Putensteak Prado 10,50
Schweinelende Parilla 13,70
Weizenbier 4,10
Wasser (0,25l) 2,40
Bitter Lemon 2,10
 
 
DETAILBEWERTUNG
Service
Sauberkeit
Essen
Ambiente
Preis/Leistung


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Jens findet diese Bewertung gut geschrieben.