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GastroGuide-User: Keeshond
Keeshond hat Restaurant Zum Waldhaus in 76879 Hochstadt bewertet.
vor 9 Jahren
"Einfach, bodenständig und gut"
Verifiziert

Geschrieben am 23.10.2016 | Aktualisiert am 24.10.2016
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Besucht am 15.10.2016 Besuchszeit: Abendessen 4 Personen Rechnungsbetrag: 53 EUR
Samstagabend in der Südpfalz, die geplante Kinderbetreuung kam nicht zu Stande und gerade noch die Alternative gelieferte Kartonpizza der Frau durchschaut. Essen gehen zu Viert ist da doch eindeutig die bessere Variante für mich nur das wohin gestaltete sich für 20:00 Uhr etwas schwieriger. Der immer noch unkommentierte Grieche in Offenbach a.d.Q. konnte uns spontan keinen Tisch anbieten, der Vorschlag uns 10 vor 8 zurückzurufen und Bescheid zu geben ob ein Tisch frei wäre war keine Option. Unser Italiener am Schwimmbad hatte eine geschlossene Gesellschaft und musste uns höflich aber konsequent absagen. Warum also nicht mal wieder das griechisch – deutsche Waldhaus in Hochstadt besuchen wobei in Hochstadt eher eine ungenaue Ortsangabe ist. Das Waldhaus liegt auf halber Strecke zwischen Hochstadt und Offenbach a.d.Q. am ehemaligen Hochstadter Bahnhof und aktuell an einem Haltepunkt der Südpfalzdraisinenbahn.
 
Die telefonisch Reservierung verlief unkompliziert, vier Personen, kein Problem.
 
Platz für das Familienvehikel sind auf zwei Parkplätzen im Wald auf der gegenüberliegenden Straßenseite ausreichend vorhanden. Das Restaurant betritt man barrierefrei über die Terrasse des Biergartens, jetzt im Gegensatz zum Sommer schnakenfrei aber zu kühl und steht in einem kurzen Gang der Tür zur Küche gegenüber. In den vorderen oder in den größeren hinteren Gastraum ist hier dann immer die Frage, die Bedienung erschien aber zügig und geleitete uns zu unserem Tisch im hinteren Gastraum. Die Wände und die Decke in einem hellen Ton gestrichen bzw. erstere mit dunkelroten Klinkersteinen verkleidet. Ein dunkler Holzboden, Holzstühle in Mittelbraun mit gepolsterter Sitzfläche deren Design sicher Geschmacksache ist. Die Tische sind mit einer weißen Tischdecke, dunkelbraunen Stoffplatzsets inklusive gerollter Serviette, Besteck, Salz- und Pfeffermühle, einem Bembel mit „Grünzeug“ und einer Kerze eingedeckt. Am Kamin lehnt die Schiefertafel mit den aktuellen Empfehlungen. Es ist nett und adrett, nichts herausragendes aber dafür ehrlich bodenständig und gemütlich, deshalb für das Ambiente 3,5***.
 
Die Leistungen im Service haben wir hier schon mit einigen leichten Schwankungen erlebt wobei es sich nie um Unfreundlichkeit sondern eher um Unaufmerksamkeit und Vergesslichkeit bei Kleinigkeiten handelte, auf den offerierten Uozo warten wir zum Beispiel schon seit 3 Monate ;-)
An diesem Abend waren wir mit dem Service absolut zufrieden, wir wurden freundlich empfangen und zu unserem reservierten Tisch geleitet. Es wurde gefragt ob der Tisch für uns Recht sein, die Kerze entzündet und uns die Speisekarten gereicht. Wir bekamen ausreichend Zeit Getränke und Gerichte auszuwählen ohne uns nicht beachtet zu fühlen. Die Getränke kamen zügig und auch die bestellten Gerichte wurden in einem angemessenem Zeitrahmen serviert. Zwischendurch wurde nachgefragt ob alles in Ordnung wäre und auch die Bezahlung mit vernünftigem Bon ging zügig über die Bühne, dafür bei diesem Besuch 4****.
 
Die Speisekarte bietet sowohl griechische wie auch deutsche und Pfälzer Gerichte. Rumpsteak meets Hellasspieß, Wurstsalat oder Gyros ist hier die Frage, abolut in Ordnung wenn das Restaurant als deutsch – griechisch firmiert. Die Tageskarte offerierte dazu noch Pfifferlingvariationen mit Pfannkuchen, Schnitzel oder Rumpsteak.
Wir entschieden uns als Vorspeise für die gegrillten Peperoni mit Knoblauch ( € 4,90 ) und die Champignons mit Knoblauchsoße ( € 5,90 ), als Hauptgerichte sollten es der Teufelsspieß ( Schweinelende mit extrascharfer Paprikasoße, Pommes und Salat / € 12,50 ), Boiorti ( Schafskäse mit Tomaten, Peperoni, Zwiebeln, Ei und Käse überbacken / € 8,90 ) und zwei Mal „Spongebob“ ( Fischstäbchen mit Pommes / € 5,90 ) für die Kids sein. Dazu ein Hugolino ( € 3,40 ), ein Hefeweizen ( 0,5l / € 3,00 ) und ein Wasser ( 0,5l / € 2,90 ).
 
Die beiden Kindergerichte sind schnell abgehandelt, Fischstäbchen, breite Pommes, dazu Ketchup und Mayo nach Wunsch, für die Jungs okay aber für mich ohne Bewertung.
Der Hugolino und das Hefeweizen ebenfalls ohne Beanstandungen, sollte aber auch kein Restaurant vor große Probleme stellen.
Die gegrillten Peperoni schön angegrillt ohne schwarz zu sein mit angenehm pikantem Eigengeschmack, dazu der richtig dosierte Knoblauch, unterstützend aber nicht überlagernd, da tauchte man gerne das dazu gereichte Weißbrot ins Öl um dieses auch noch aufzunehmen. Die Champigons wurden ebenfalls auf einer kleinen länglichen, weißen Platte serviert, frische, leicht angeschwenkte Champignons an einer geschmacksintensiven Knoblauchcreme welche ich nicht direkt vor einem Kundenbesuch zu mir nehmen würde. Das Ganze garniert mit etwas Petersilie und Paprikapulver, schon gut aber für mich fiel diese Vorspeise gegenüber den Peperoni geschmacklich doch etwas ab. 4**** für die Peperoni, 3*** für die Champignons, das macht im Schnitt gute 3,5***. Zum Waldhaus - gegrillte Peperoni
 
Der Beilagensalat bestand aus drei Sorten Blattsalat, Radischenscheiben, Karotten und Weisskohl mit einem leichten und wie so üblich nicht schlecht aber auch nicht im Gedächnis bleiben Essig und Öl Dressing, 3***.
 
Das Boiorti wurde in einem heißen Keramiktopf serviert, der Schafskäse noch in erkennbarer Konsistenz und nicht verbrannt, Tomaten, Peperoni, Zwiebeln, Ei und Käse waren die geschmacklich dazu passenden Zutaten, einfach, bodenständig und gut. Erfreulich auch, dass der Schafskäse nicht wie so oft im Olivenölbad serviert wurde, auch deshalb für dieses einfache Gericht 3,5***.
 
Mein Teufelsspieß kam auf einem ovalem, weißen Teller an den Tisch. Fünf Stücke von der Schweinelende unter einer wirklich pikanten Soße mit breiten Pommes. Die Schweinelendchen gut gewürzt und scharf angegrillt, dabei im Kern aber noch und zart und nicht wie leider so oft totgebraten. Die Paprikasoße würde ich eher als sehr pikant bezeichnen, extrascharf kenne ich, auch wenn der Vergleich sicher hinkt, vom Thailänder und Inder anders. Ob es sich bei der Art der Soße allerdings eher um eine Zigeunersoße anstelle der offerierten Paprikasoße handelt lasse ich mal offen, da hat sicher jeder seine eigene Meinung, für mich ist dies eher die, wenn auch geschmacklich gut gemachte, Soße zum gleichnamigen Schnitzel. An den zum Spieß servierten Pommes gab es nichts auszusetzen, breit, wie mittlerweile bei viel Griechen üblich, und ausreichend gesalzen, einen Tick länger in der Friteuse hätten ihnen aber auch nicht geschadet. Auf Grund der Schweinelende und dem Geschmack der Soße runde ich auf 4**** auf. Zum Waldhaus - Teufelsspieß
 
Zur Sauberkeit im Lokal und den ebenerdig zu erreichenden Toiletten gibt es nichts negatives zu sagen, das durch die Lage im Wald auch mal ein Blatt durch die Gäste in den Vorraum getragen wird passiert. 4****
 
Bezahlt haben wir an diesem Abend € 53,30, für 2 Vorspeisen und 4 Hauptgerichte inklusive Getränke. Wir waren nicht nur satt sondern auch mit dem Erwarteten und Gebotenem absolut zufrieden, deshalb beim PLV 4****.
 
Das Fazit zum Gesamteindruck lautet trotz allem:
3 – wenn es sich ergibt wieder, einfach will es in der Umgebung weitere gute Griechen gibt.
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder - nach "Küchenreise").
DETAILBEWERTUNG
Service
Sauberkeit
Essen
Ambiente
Preis/Leistung


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