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Grundsätzlich gehen wir am Freitag bzw. Samstagabend oder zu solchen Veranstaltungen nicht ohne telefonische Reservierung. Bei meinem Anruf hatte ich eine Servicemitarbeiterin am Telefon, die mir keine gute Nachricht geben konnte. Es sei schon alles für das Fischmenü ausgebucht und eine Reservierung nicht mehr möglich. Die HP hatte ich noch vor mir und so versuchte ich es noch mal, mit einer Onlinebuchung. Keine fünf Minuten später erhielt ich dann die telefonische Bestätigung, dass unsere Reservierung vorgemerkt ist. Na also - geht doch ... und somit waren wir am Gründonnerstag nun zum erstenmal zum 5 Gänge Fisch Menü, das am Abend statt fand, dort.
Die Begrüßung mit Handschlag übernahm die sehr freundliche Wirtin Sylvia Polinski. Danach wurden wir an unseren Tisch gebracht bzw. an einen Tisch, an dem schon Gäste saßen. Und zwischen die fünf sollen wir fast vier Stunden in die Mitte gequetscht sitzen? Noch bevor wir reklamieren konnten, war die sehr junge Servicemitarbeiterin (wohlwissen was kommt?) auch schon verschwunde. Ein junger Kellner meinte dann noch, wo das Problem sei, dazwischen zu sitzen? Aber hallo ... in einer Berghütte jederzeit! Aber hier ? Glücklicherweise konnte dann noch ein Tisch für uns alleine gefunden werden.
Besondere Mühe macht sich die Wirtin schon mit der Tischdekoration, die sie passend zum Thema mit kleinen Porzellanfischen und Streuteilen dekoriert hat. Ansonsten ist die Lokalität rustikal und sehr gemütlich eingerichtet. alles ist sehr sauber, eingedeckt ist mit weißen Tischdecken und weißen Stoffservietten, das Besteck von WMF Hotel ist aus zwei verschiedenen Modellen zusammen gewürfelt, schöne Gläser und ein Teelicht stehen auf dem Tisch.
Das Menü in 5 Gängen war vorgegeben und beinhaltete auch einen Aperitif (rose Brut Sekt) sowie einen Gruß aus der Küche.
Der kleine Ostergruß bzw. der Gruß aus der Küche war dann Pulpo in Tomatengelee, klein geschnittener und gegarter Tintenfisch in Aspik mit einer Schaumhaube, wurde serviert in einem Glas. Geschmacklich wars gut gemacht, das Aspik hatte die perfekte Konsistenz.
Danach das Carpaccio vom Seeteufel und Eisemeesaibling mit toskanischem Brotsalat und Artischockenvinaigrette: das war der absolute Krachter. Carpaccio ist ja variabel und bedeutet eben in Scheiben geschnittenes. Dass es so dünn auch geht ... umhüllt von einem Gemüseblatt war der Eismeersaibling, sodaß das helle Fischfleisch auch noch optisch toll in Szene gesetzt wurde. Das Carpaccio mit den zwei verschiedenen Fischen wurde äußerst akkurat und in mühevoller Kleinarbeit in Blütenform auf dem Teller angerichtet., und mit dem Brotsalat im Salatblatt serviert. Das Brot war (und wie ich es kenne, muss ein Brotsalat durchziehen und somit wird das Brot weich) nicht eingeweicht, sondern kross und obwohl die sehr gut passende Marinade bis ins innerste vorgedrungen war. Dies war ein sehr leichter und mediteraner Gang, der gelungen war und ich ihn mir hätte nicht besser vorstellen können.
Anschließend gabs eine warme Vorspeise: Tortellone mit Flußkrebsen auf zweierlei Spargel und Krustentierfond. Die Tortellone war fein gefüllt, ein bißchen weniger Teig hätte es auch getan, der weiße und grüne Spargel perfekt, nicht zu weich und nicht zu fest, und schwamm zusammen mit zwei Flußkrebsen bei denen man noch das Fleisch herausnehmen mußte, in dem kräftigen Fond. Das Essen war sehr dekorativ mit den zwei Krebsen angerichtet. Aber wenn man bedenkt wie wenig Fleisch ich darin gefunden habe, hätte einer zur Deko vollkommen gereicht.
Auf diese zwei phantastischen Vorspeisen folgte passend ein Sorbet von der Limette, das als Kugelform im Glas kam und am Tisch mit Sekt aufgegossen wurde.
Als Hauptgericht wurde eine Tranche vom Wolfsbarsch auf Erbsen-Estragonrisotto und Kalbskopfjus serviert. Auf dem für mich perfekt gegarten Risotto mit den frischen kleinen Erbsen thronten die zwei Stückchen auf der Haut gebratener Fisch. Das festere weiße Fischfleisch war auf den Punkt gegart bzw. gebraten.
Ein netter Gag was dann kam: Die Beleuchtung, lediglich die Teelichter waren noch an, ging aus und die Servicedamen zündeten Wunderkerzen an. So wurde dann das Dessert serviert. Zum Verspeisen wurde dann die elektrische Beleuchtung wieder angeschaltet.
Als Dessert stand Flammerie vom Weizengrieß mit Erdbeeren und Rhabarber auf der Menükarte: wieder toll angerichtet, das Grießtörtchen aufwändig mit einem Erdbeer-Rhabarber-Gelee-Streifen in der Mitte, die Erdbeeren und der Rhabarber in verschiedenen Variationen in stehende Waffeln gefüllt und mit Schokoladenglasur die kleinen Kunstwerke verziert. Die süßen Erdbeeren mit dem säuerlichen Rhabarber war mal ne schöne Alternative zu den sonst üblichen Erdbeeren mit Schlagsahne und Eis.
Nicht nur dieses Menü war ganz große klasse, sondern auch die dazu ausgesuchten begleitenden Weine. Jedes Glas wurde mit durchschnittlich 6 euro veranschlagt. Es wurde gut und bei jedem Glas mehr als 0,1 l eingeschenkt.
Es war ein perfektes Menü zum Preis von 70 Euro inkl. Aperitif. Die Speisen kamen für uns beide immer zeitgleich, die Frage der Zufriedenheit kam mehrmals und immer wieder. Die mittleren Portionsgrößen jedes einzelnen Gangen waren genug um auch satt zu werden.
Das Lamm in Hebsack - immer eine Empfehlung .