Wir verwenden Cookies
Wenn Sie unsere Webseiten besuchen, kann Ihre Systemsoftware Informationen in Form von Cookies oder anderen Technologien von uns und unseren Partnern abrufen oder speichern, um z.B. die gewünschte Funktion der Website zu gewährleisten.
Und so erging es uns! Endlich sollte es klappen, mit dem Kennenlernen von „Tischnotizen“.
Unseren Hochzeitstag verbinden wir, wann immer es geht, mit einem Kurztrip. Köln wollten wir schon lange besuchen, dass es nun ausgerechnet zum Christopher Street Day klappte, war nicht so geplant, hatte durchaus seinen Reiz.
„Und tanz' vor Freude über den Asphalt“
Ca. 1,2 Millionen Menschen feierten friedlich und tanzten gut gelaunt für Toleranz und Gleichberechtigung und gegen Diskriminierung durch Kölns Innenstadt.
„Durch das Gedränge, der Menschenmenge
Bahnen wir uns den altbekannten Weg
Entlang der Gassen zu den Rheinterrassen
Über die Brücken, bis hin zu der Musik“
Im Zeichen von Liebe und Toleranz dürfen die Düsseldorfer Toten Hosen in Köln singen!
So richtig viel von Köln haben wir an diesem Tag nicht sehen können. Nur der Kölner Dom konnte sich standhaft der Menschenmassen erwehren.
Am Abend waren wir dennoch froh, per Bahn dem Trubel des CSD entfliehen zu können.
Tischnotizens Liebeserklärung vom Juni diesen Jahres war mir noch in bester Erinnerung. Tischnotizen und sein Mann hatten an diesem Abend sowieso vor im Essers einzukehren. Das passte alles bestens und unkompliziert mit unserem längst fälligem Kennenlernen. Tischnotizen übernahm die Reservierung.
Im Stadtteil Neuehrenfeld befindet sich das Essers, wenige Schritte von der Bahn-Haltestelle entfernt. Schlimm und ärgerlich, dass Mitbürger nicht davon ablassen können Farbe an Hauswänden für "keine Kunst" zu verschwenden.
Wir trafen kurz vor den beiden ein. Die Chefin und gebürtige Streirerin Iris Giessauf begrüßte uns herzlich und brachte uns zum reservierten Tisch am Fenster.
Das Restaurant war schon sehr gut besucht, reservieren ist hier sicherlich zu empfehlen.
Die Einrichtung ist gepflegt und schlicht. Blank polierte Holztische, Wiener Caféhaus-Stühle, der Verzicht auf Tischdecken stört mich hier nicht im Geringsten. Dafür danke ich für ordentliche Stoffservietten. Der Tisch ist nicht mit Deko beladen, so bleibt genug Platz für das Wesentliche: Ordentliche Speisen. Darauf hofften wir und wurden nicht enttäuscht.
Kurz darauf trafen gut gelaunt Tischnotizen und Gatte „per pedes“ ein. Tja, es sind diese GastroGuide-Treffen, die schon im ersten Moment wieder einmal bestätigten: Es passt! Also die nächste herzliche Begrüßung des Abends und sofort plauderten wir, als ob wir uns schon lange kennen.
Iris versorgte uns mit der aktuellen Speise- und Getränkekarte. Die Speisen wechseln häufig und sind so saisonal aktuell.
Schon die Auswahl „ZUM APERITIF“ zeigte die Leidenschaft des Essers, Gästen das Besondere zu bieten: Winzersekt, Gelber Muskateller, Wermutwein, prämiertes Pils, Trinkessig, alkoholfreier Fruchtsecco.
Zum Aperitif für meinen Mann und mich, völlig langweilig wie immer: Winzersekt brut, Cuvee aus Riesling und Chardonnay, Weingut Deutzerhof, Ahr. 0,1 l - € 6,50. Ein gut gekühlter und alles andere als langweiliger Auftakt!
Wasser wurde natürlich auch bestellt. Gefiltertes Wasser in der Glaskaraffe wurde über den Abend immer wieder aufgefüllt und nachgereicht.
Die Chefin servierte uns vorab als Gruß: Handgeschnittenes Kalbstatar auf frischem Bauernbrot. Das Kalbstatar von Iris selbst zubereitet und ganz wunderbar gewürzt.
Chef in der Küche ist eigentlich ihr Mann Andreas Esser. Aber ab und zu nimmt sie ihm wohl den kreativen Löffel ab!
Die Weinkarte ließen wir uns an diesem Abend nicht reichen, sie stand vor uns! Sommelière Iris empfahl zum Auftakt aus ihrer Heimat einen 2016er Grüner Veltiner vom Weingut Tegernseerhof, A-Dürnstein. Ein ausgezeichnet fruchtig leichter Begleiter unserer Vorspeisen.
Ein Brotkorb wurde zu unseren Vorspeisen gereicht. Dankbar war ich für die sichtbaren Kümmelkörner am Kümmelbrot - da weiß ich, wovon ich mich sehr fernhalte! Zu kurz kam ich nicht, die beiden weiteren Brotsorten waren sehr gut.
Mit unseren bestellten 4 unterschiedlichen Vorspeisen wurde Andreas Esser in der Küche gleich gefordert. Tischnotizen entschieden sich für Wiener Krustenbraten mit Käferbohnensalat und Hendlherzen mit Sherryessig und Romanasalat.
Mein Mann lachte ein Hauptgericht an: Romanasalat mit gebratenen Champignons und Kräutersaitlingen. Es war kein Problem, die Portion zur Vorspeise umzuwandeln. Petra lachte Friesischer Matjes mit Kaviarlinsensalat an. Alle unsere Vorspeisen wurden mit € 8,50 berechnet.
Der Salat meines Mannes mit reichlich gut gebratenen, frischen Pilzen bestückt und mit sehr stimmigem Dressing abgerundet.
Zarter Matjes in Topqualität für mich, obenauf feine Lauchzwiebeln. Die kleinen Linsen noch mit Biss und feinst geschnittenem Wurzelwerk. Eine wirklich tolle und erfrischende Vorspeise.
Immer wieder sonntags… ist Schnitzeltag. Unsere küchenfreundliche Bestellung:
Für unseren 4er Tisch: Wiener Schnitzel. Kalbsschnitzel mit Erdäpfel-Gurken-Salat und steirischem Bauernsalat - € 19,50.
Ein weiteres Fläschchen Wein durfte es noch sein an diesem geselligen Abend. War es ein Zufall, dass Iris nun einen Nahewein empfahl? Perfekt temperiert wurde vom Weingut Tesch der 2011er Riesling „Karthäuser“, trocken, eingeschenkt. Ein kräftiger und säurearmer Riesling der sich als perfekter Begleiter zur Hauptspeise bewies.
Erinnerungen an unseren Wien-Urlaub wurden beim Servieren der Schnitzel wach!
Wie eine luftige Wolke wurden unsere Schnitzel serviert. Perfekt wellige Panade umhüllte das zarte, dünne Kalbsfleisch. Und der Koch? Ein Preuße! Der auch noch wunderbare saftigen Erdäpfel-Gurkensalat zu Teller bringt!
Wiener Schnitzel. Kalbsschnitzel mit Erdäpfel-Gurken-Salat
Der steirische Bauernsalat, rustikal in der großen Schüssel serviert, frisch, sehr vielseitig und mit wunderbar abgeschmecktem Dressing.
Spätestens jetzt fühlten wir uns familiär willkommen. Es schmeckte alles ganz ausgezeichnet.
„Darf es noch ein Dessert sein?“ Gut gesättigt waren wir. Aber da war doch noch der flambierte Marillenpalatschinken, € 6,50, auf der Karte! Dort sollte er nun wirklich nicht bleiben und ich überredete meinen süßen ständigen Begleiter noch zu diesem Dessert. Meine Mutter machte wunderbare Palatschinken (allerdings nicht flambiert) und ich wollte zumindest probieren.
Serviert wurde der dünn gerollte und duftende Palatschinken nicht einfach so. Ein Bällchen Vanilleeis gesellte sich dazu (auf der Karte nicht erwähnt).
Flambiert wurde eindrucksvoll am Tisch. Ich durfte probieren… himmlisch!
Ich überließ es Iris, mein Dessert in flüssiger und prozentiger Form auszusuchen. Nicht bedacht hatte ich, den Edelbrand nach dem Servieren erraten zu müssen / zu dürfen. Den Test bestand ich glücklicherweise.
Aber was war es? Die Rache der nicht zu verzeihenden späten Rezi! Alte Pflaume oder war es Birne?
Vielleicht erinnern sich Tischnotizen noch?
Viel gelacht, viel erzählt. Als ob wir uns schon lange kennen. Eine Wirtin, die an Herzlichkeit und guter Laune wohl kaum zu toppen war. Da steckt jede Menge Herzblut im Essers!
Eine Verabschiedung unter Freunden, auch dem Koch Andreas konnten wir noch kurz für die tollen Speisen und den Abend danken.
Köln ist eine Reise wert. Und ein Wiedersehen mit „Tischnotizen“ wird hoffentlich spätestens 2020 geben! Gerne und immer wieder im Essers. Tischnotizens Liebeserklärung an dieses Restaurant erwies sich als absolut nachvollziehbar.
Um mit den Toten Hosen einen Abschluss zu finden:
Komm' dir entgegen
Dich abzuholen
Wie ausgemacht
Zu derselben Uhrzeit
Am selben Treffpunkt
Wie letztes Mal!
07.07.2020??? … Ist leider ein Dienstag.