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GastroGuide-User: tischnotizen
tischnotizen hat maiBeck in 50667 Köln bewertet.
vor 4 Jahren
"maiBeck @ home - Ein Korb als Symbol für kluge Kooperation"

Geschrieben am 09.05.2020
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Besucht am 09.05.2020 Besuchszeit: Abendessen 2 Personen Rechnungsbetrag: 100 EUR
Zu einem besonderen Projekt für ein Take Away-Angebot haben sich die Kölner Restaurants „maiBeck“, immerhin mit einem Michelinstern ausgezeichnet, und die „Caruso Pastabar“ zusammengeschlossen.
Unter dem Titel „Il Paniere“, was im italienischen den Korb bezeichnet, den man vom Balkon herablässt, um entweder selbst mit Lebensmitteln versorgt zu werden oder andere Menschen zu versorgen, bietet man jede Woche entweder eine Auswahl an Vorspeisen (50 Euro) oder ein viergängiges Menü (100 Euro) an, Preise jeweils für 2 Personen. Beide Versionen sind wahlweise auch vegetarisch zu erhalten und enthalten in jedem Fall Brot und zweierlei Dips sowie eine Flasche Wein, wobei man wählen kann aus weiß, rot oder Sekt.
 
Was auffällt, ist die besonders hochwertige Aufmachung der Box, die man sich entweder abholen oder gegen 10 Euro Mehrpreis auch liefern lassen kann. Bereits von außen macht sie einen sehr edlen Eindruck, aber noch mehr im Innern, das mit feinstem Papier ausgeschlagen ist, wie man es auch im Einzelhandel nicht schöner bekommen könnte.
Vorbildlich auch die überwiegend ökologischen Verpackungen, entweder aus Pappe oder Bambus. Die Gerichte selbst müssen nur erwärmt werden. Lediglich die Pasta muss halt noch gekocht werden, aber mit der mitgelieferten Anleitung oder dem wöchentlich online gestellten Video-Tutorial ist auch das, selbst für Ungeübte, kein Problem.
 
Die Box
Die Box innen
Die Komponenten
 
Sehr gut bereits das frisch gebackene Brot sowie die beiden Dips, in diesem Fall auf Basis von Tomaten und Estragon.
 
Brot und zweierlei Dips
 
Für die Vorspeise sind frische Gnocchi, oder in dieser Größe wohl eher Gnocchetti, zu kochen. Die Tomatensauce ist etwas stückig und schon solo sehr gut. Die abgegossenen Gnocchi werden in der Sauce geschwenkt und dann mit einer Creme von Büffelmozzarella und dem ebenfalls mitgelieferten Basilikum angerichtet. Einfach, aber nicht minder lecker. Hier zeigt sich Marcello Carusos neapolitanische Herkunft und die Tatsache, dass er scheinbar auch viele Familienrezepte vor sieben Jahren mit nach Köln gebracht hat.
 
Kartoffel-Gnocchi von der Stommelner Laura / Tomate / Basilikum / Büffel-Mozzarella
 
Deutlich „maiBeck“-Style ist der folgende Gang, bei dem eine Bärlauch-Velouté erhitzt werden muss. Die ist cremig und intensiv, aber nicht penetrant knoblauchig. Dazu gibt es einen Romanasalat, der in Wakame-Art angemacht ist und Rotbarsch als Sashimi. Der Fisch kann dann noch in der Suppe leicht angaren. Abgerundet wird das Ganze mit einem würzigen Fenchelcrunch. Sehr gut!
 
Rotbarsch-Rücken/ Fenchelcrunch / Bärlauchvelouté / Wakame vom Romanasalat
 
Im Hauptgang gibt es Hühnerkeule, die bereits und erfreulicherweise entbeint wurde. Dazu gibt es fein gewürfeltes Wurzelgemüse mit einer Erbsencreme sowie Spargel. Alles befindet sich in einer Bambusschale, die im Backofen erhitzt wird.
Das klappt auch sehr gut, das Fleisch ist saftig und lecker, lediglich die Haut ist nur mühsam und leidlich knusprig zu bekommen. Schön aber das Gemüse, das perfekten Biss hat. Von der Fichtensprossenhonig-Jus hätte es durchaus etwas mehr sein können. Ich habe zwar bereits den kleinsten Topf genommen, den ich hatte, aber auch in dem ist mir das Meiste fast vollständig verkocht, so dass es dann leider nur noch für einige Tropfen pro Teller gereicht hatte.
 
Knusprige Münsterländer Hühnerkeule ohne Knochen / Spargel aus Bornheim / Erbsencreme / Fichtensprossenhonig-Jus
 
Beim Dessert setzt auch das „maiBeck“, wie viele andere Take Away-Anbieter, auf den unkomplizierten Löffelgenuss. Man könnte es also auch direkt aus dem Becher essen. Was auf dem Teller dann recht unscheinbar aussieht, ist aber auch noch mal köstlich. Am Boden befinden sich einemachte Mirabellen vom Vorjahr. In meiner Kindheit gab es ja häufig derlei Kompott. Wer wollte es meiner berufstätigen Mutter auch verdenken, dass sie so dem Jungen, wenn er aus der Schule kam, schon morgens einen fertigen Nachtisch hinstellen konnte? Irgendwann aber war ich dieser Art von eingewecktem Obst überdrüssig und habe es stehen lassen – bis die Botschaft dann ankam…
Heute finde ich das mitunter wieder ganz charmant. So auch heute. Die Mirabellen sind lecker und zusammen mit der luftig aufgeschlagenen Mascarponecreme und dem Würfel aus Zartbitterschokoladenganache und Biskuit sehr stimmig.
 
Eingemachte Schrebergarten-Mirabellen Zwo19 Mascarpone / Bitterschokolade 58 %
 
Wer das "maiBeck" bisher nicht kannte, hat mit dieser Box die beste Werbung in der Hand. Dies gilt auch für die "Caruso Pastabar", die wir noch nicht besucht haben. Aber das wird sich nach heute ändern.

#supportyourlocalrestaurants
DETAILBEWERTUNG
Service
keine Wertung
Sauberkeit
keine Wertung
Essen
Ambiente
keine Wertung
Preis/Leistung


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DerBorgfelder und 12 andere finden diese Bewertung gut geschrieben.