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Obwohl der Wiesengarten seit Monaten auf meiner Wunschliste steht, kann ich ihn erst jetzt antesten, nach einem Boulespiel mit Freunden am Freitagnachmittag. Das Gebäude wirkt grösser, als ich es in Erinnerung habe und ist mit hellen Holzlamellen verkleidet. Kassen, Essensausgabe und Geschirrrückgabe sind nun klar voneinander getrennt, gut sichtbar ausgeschildert, hell und freundlich gestaltet. Sogar die Toiletten (juhu) wirken gepflegt und gut gewartet. Hoffentlich hält dieser paradiesische Zustand noch eine ganz Weile an. Achtung: Stammgäste des ehemaligen Cafe Wiesns müssen jetzt dringend umdenken, weil die Lage von Herren- und Damen-Toiletten gegenüber dem früheren Zustand vertauscht wurde. Da steht man schnell mal gewohnheitsmässig im falschen Teil…
Im Wiesengarten herrscht Selbstbedienung. Getränke können nach dem Ordern meist gleich an den Platz getragen werden, Speisen werden nach der Fertigstellung aufgerufen. Das Angebot bedient die üblichen Biergartengelüste: Wurstsalat, Salatplatten, Würstchen in jeder Ausfertigung, Flammkuchen, Bier und Wein, Kaffee und Kuchen. Neu ist das wechselnden Tagesessensangebot für 7,50 Euro. Hier gibt’s dann schon mal Zander mit Salat, überbackenes Schweinerückensteak, gefüllte Paprika oder gemischten Braten. Alles, was mainstreammässig geht und von möglichst vielen Gästen goutiert wird. Für 8,50 Euro übrigens auch als Mutter-Kind-Menü, was auch immer man sich darunter vorstellen kann (vermutlich plus kleine Portion fürs Kind oder einfach nur einen Räuberteller extra dazu?)
Das Platzangebot ist riesig, angeblich 480 Sitzplätze, allesamt draussen, teilweise schattig unter Bäumen. Hier kann man noch jetzt davon profitieren, dass hier 1990 die Landesgartenschau Baden-Württemberg residierte – weite Grün- und Rasenflächen, gepflegte Beete und Rabatten, viel Auslauf für Kinder und Hunde. Im Wiesengarten sitzt man auf nagelneuen Klappbänken und -stühlen an Holztischen, verteilt auf zwei Ebenen und garniert mit ein paar Liegestühlen. Ist natürlich eine reine Schönwetter-Destination und wird vermutlich nur in den Sommermonaten betrieben.
Nach dem Boulespiel ist erst mal der Durst gross, doch auch der kleine Hunger meldet sich bald. Wir wählen 1x Tagesessen (7,50 Euro) und 1x Flammkuchen (7,50 Euro). Das Tagesessen ist heute eine Schupfnudelpfanne mit Rostbratwürstchen – kross angebraten, deftig gewürzt, nicht zu wenig und auf Wunsch mit reichlich Senf verfeinert. Den Flammkuchen kann man wahlweise klassisch oder in der vegetarischen Variante wählen. Optisch und geschmacklich ganz comme il faut: mit dünnem knusprigem Boden und reichlich Schmand, auf einem langen Brett serviert. Da greifen auch gern die Nebensitzer zu. Einziger Wermutstropfen: mein Rotwein (ein regionaler Trollinger mit Lemberger) hat einen penetranten Unterton nach Benzin. Dagegen schmeckt der liebliche Rose meiner Nebensitzerin bestens und wird zudem gut gekühlt ausgeschenkt. Auch am Benediktiner Hefeweizen ist absolut nichts auszusetzen.
Der Service wirkt professionell und belastbar, auch bei Sonderwünschen und Nachfragen. Allerdings ist momentan der Gästeansturm nicht so gross und die Grundstimmung eher relaxed. So ist der Wiesengarten eine angenehme, entspannte Sommerlocation mit überschaubarem, aber solidem Angebot.