Geschrieben am 06.03.2016 2016-03-06| Aktualisiert am
08.03.2016
Besucht am 04.03.2016
Es hat mir keine Ruhe gelassen, ich musste wissen, ob auch hier meine Weisheit „Wer einen guten Mittagstisch serviert, ist à la Carte auch empfehlenswert“ zutrifft. Und ich bekam mal wieder meinen Beweis. Beschränke mich in meinem Bericht auf das, was ich am 02.03 noch nicht geschrieben habe.
Das Ambiente Gegenüber der letzten Bewertung unverändert mit der Ausnahme, dass sämtliche Räume ab 19:00 Uhr gerammelt voll waren. Carmine Scaglione - der Wirt - erkannte mich sofort wieder. Er freute sich sichtlich sehr über die schnelle Wiederholung meines Besuchs. Mit offenen Armen kam er hinter dem Tresen hervor und umarmte mich mit typisch süditalienischer Herzlichkeit, nahm mich bei der Hand und führte mich durch die Küche. Da es noch relativ früh am Abend war (17:00 Uhr), hatte ich die Gelegenheit mit dem Chefkoch - Armando Sila – einen kleinen Plausch zu machen. Jetzt bin ich davon überzeugt, dass hier wirklich nach traditionell neapolitanischer Art gekocht wird. Ein toller Start.
Für den Service
gilt ebenfalls das bereits Gesagte. Hier möchte ich noch die beeindruckende Show, mit der Carmine seine Tagesempfehlungen vorstellt beschreiben. Nach dem Amuse Bouche (Fruchtcocktail, Parmesan aus dem Laib gestochen, Olivenöl - extra vergine - und dem Brot) erscheint Carmine am Tisch, in der linken Hand drei Fische (darunter eine prächtige Dorade) in der rechten einen lebenden Astice (Hummer). Er empfiehlt „Dazu können wir Nudeln machen“ mit einem Wink zum Wandbord, auf dem eine Packung Linguini stand, von einer der drei verbliebenen Manufakturen in Gragnano, die heute noch traditionell mit Bronzewalzen ihre Produkte fertigen und das für Gegend von Napoli bekannte Mehl aus Hartweizen mit seinem ganz besonderen Geschmack verwenden (Pastifico Fealla Gragnano -Napoli)..
Neben ihm trägt einer der Köche ein riesiges toskanisches T-Bone Steak der Sorte Chianina auf der Schulter, zart marmoriert, von dem, falls man es wählt, der Koch auf einem fahrbahren Hackblock, vor den Augen der Gäste eine ca 500 gr. schwere Scheibe schneidet , die dann in die Küche wandert. Wirklich beeindruckend.
Entschieden habe ich mich für
Vorspeise Insalata di mare (16,90 €), einen nach meinen Wünschen zusammen Antipastiauswahl (Kommentar des Chefs „kein Problem"). Was serviert wurde hat meine Vorstellung bei weitem übertroffen.
· Eine Muschelschale (Jakobsmuschel) voll Oktopus-Carpaccio angemacht in einem köstlichen Zitronen-Kräuterdressing
· Gebratene Sardine und Pulpo (Beutel und Kopf)
· Bruschetta
· Gebratenes Gemüse (Grüne Bohnen, Tomaten, Auberginenscheiben, Paprika, Kartoffelscheibe
· Eine Kugel Burrata (sahnige Sonderform der Mozarella)
· Parmaschinken und Coppa Piacentina (eine Spezialität aus dem oberen Teil des Schweinenackens, aus der Emilia Romana)
· Das ganze mit einem Grissini im Ring dekoriert
· Nicht vergessen möchte den dazu auf dem Tisch aufgestellten Korb mit halbierten, ganzen Zitronen, die Carmine mit einer geschickten Handbewegung auspresste und über die Antipasti träufelte, sowie die Salzmühle, beschickt mit Sale Rosa „Himalaya Stein-Salz“ , das seinen besonderen Geschmack durch die Eiseneinschlüsse erhält.
Danach wäre ich eigentlich schon satt gewesen. Aber ich hatte ja noch (freitagsmässig) als Hauptgericht Hummer bestellt.
· Der Halbe Hummer (Astice) (22,50 €)wurde serviert mit Linguini in Tomatensoße (ist normalerweise nicht mein Fall, aber dieses Gericht schmeckte köstlich). Auch das passende Werkzeug dazu stimmte (Hummerzange und -Gabel).
Getrunken dazu habe ich einen
· Frentano Trebbiano d Abruzzo DOC (0,2 l à 4,60 €) serviert in einem nach unten verjüngten Pokal (Weissweinglas) und ein
· Aqua Panna (2,30 €)
Vollkommen zufrieden habe ich das Lokal nach 2½ stündigem Genuss mit der festen Überzeugung, dass sich diese Entdeckung mal wieder gelohnt hat.
Es hat mir keine Ruhe gelassen, ich musste wissen, ob auch hier meine Weisheit „Wer einen guten Mittagstisch serviert, ist à la Carte auch empfehlenswert“ zutrifft. Und ich bekam mal wieder meinen Beweis. Beschränke mich in meinem Bericht auf das, was ich am 02.03 noch nicht geschrieben habe.
Das Ambiente
Gegenüber der letzten Bewertung unverändert mit der Ausnahme, dass sämtliche Räume ab 19:00 Uhr gerammelt voll waren. Carmine Scaglione - der Wirt - erkannte mich sofort wieder. Er freute sich... mehr lesen
Es existiert eine neue Bewertung von diesem User zu La Vecchia Taverna · Altes Rathaus
Besucht am 02.03.2016
Fazit ( für schnelle LeserInnen vorab)
Ein phantastischer Mittagstisch, der jeden Cent wert ist. Authentische italienische Küche, wie es besser nicht geht, mit einem erstaunlichen PLV. Ein Muss für Italo Fans. Ich war hier zum ersten Mal, aber sicher nicht zum letzten und kann den Besuch bedingungslos weiterempfehlen.
Lage, Ambiente (4*)
La Vecchia Taverna gibt es unter dieser Führung seit ca. einem Jahr. Es hat sich zu einem Insidertip entwickelt und das zu Recht. Es liegt in der Ortsmitte von Oberboihingen im historischen Alten Rathaus, zwischen Wendlingen (Neckar) und Nürtingen, kaum zu verfehlen. Das renovierte alte Rathaus ist bereits ein Blickfang für sich und das wird gekonnt im Inneren fortgesetzt, eine Taverna wie aus dem Bilderbuch. Man tritt ein und fühlt sich wohl.
Neben der Empfangstheke eine Kühltheke mit allem möglichen Meeresgetier. Alle Tische im Hauptrestaurant wie in den Nebenzimmern sind pefekt eingedeckt mit 4 Gläsern, gefalteter Stoffserviette und Besteck pro Platz.
Die Borde an den Seitenwänden strotzen mit edlen italienischen Weinen (Enoteca).
Service (5*)
Der Inhaber serviert höchstpersönlich und wird dabei von einem (bei großem Andrang auch von mehreren) Camerieres unterstützt. Alles läuft hier perfekt und mit Nonchalance - einfach wohltuend. Tagesgerichte empfiehlt der Chef persönlich durch Zuruf. Auf Wunsch erklärt er auch die Zusammensetzung jedes Angebotes. Nach der Order kommt sein Adlatus zum Zug. Als erstes serviert er einen alkoholfreien Fruchtcocktail als Aperitif. Dann kommen Salz- und Pfeffermühle, eine Flasche Olivenöl - extra vergine - ein Fläschen mit altem Balsamico di Modena, der seiner Konsistenz nach bereits ein Crema de Balsamico sein könnte, läuft raus wie Sirup, ein Korb mit köstlichem Hausbrot und Parmesan, frisch vom Laib gestochen. Und das alles ohne künstliches Klimbim. Das Öl für Brot und Käse wird dezent auf den Vorspeisenteller gegossen, der Genuss kann beginnen. Der Beilagensalat kommt punktgenau nach dem Amuse Bouche. Der Chef erkundigte sich mehrmals, ob alles in Ordnung sei, was ich gerne bestätigte. Kasse ist dann wieder Sache des Chefs. Das honoriere ich gerne mit 5*
Gegessen habe ich
das Tagesmenue Ravioli mit Fischragout (9,00 €). Hier lasse ich gerne das Bild sprechen. Es war perfekt, angenehm gewürzt, optisch ansprechend und von köstlichem Geschmack. Auch die Präsentation mit einer (entdarmten) Garnele, Balsamicokringel und Kirschtomate ansprechend und appetitanregend. So einen Mittagstisch habe ich lange nicht bekommen.
Das Aqua Panna (2,30 €) und der Espresso (2,20 €) danach für Stuttgarter Verhältnisse absolut im Rahmen. Auch das, wie auch das PLV sind mir 5* wert.
Sauberkeit (4*)
Das Hauptlokal im Erdgeschoss, wie auch die Nebenzimmer und Toiletten im Obergeschoss machen einen sehr gepflegten Eindruck. Unten ein bisschen überlastet mit vielen Staubfängern - eben typische Taverna - die Nebenzimmer oben dagegen mit klaren Linien und reduziertem Schnick-Schnack. Leider fehlen in den Toiletten die von mir so sehr geschätzten kleinen Helferlein (Feuchttücher, Handcreme, Eau de Cologne u.ä.)
Fazit ( für schnelle LeserInnen vorab)
Ein phantastischer Mittagstisch, der jeden Cent wert ist. Authentische italienische Küche, wie es besser nicht geht, mit einem erstaunlichen PLV. Ein Muss für Italo Fans. Ich war hier zum ersten Mal, aber sicher nicht zum letzten und kann den Besuch bedingungslos weiterempfehlen.
Lage, Ambiente (4*)
La Vecchia Taverna gibt es unter dieser Führung seit ca. einem Jahr. Es hat sich zu einem Insidertip entwickelt und das zu Recht. Es liegt in der Ortsmitte von Oberboihingen im historischen... mehr lesen
Das Ambiente
Gegenüber der letzten Bewertung unverändert mit der Ausnahme, dass sämtliche Räume ab 19:00 Uhr gerammelt voll waren. Carmine Scaglione - der Wirt - erkannte mich sofort wieder. Er freute sich sichtlich sehr über die schnelle Wiederholung meines Besuchs. Mit offenen Armen kam er hinter dem Tresen hervor und umarmte mich mit typisch süditalienischer Herzlichkeit, nahm mich bei der Hand und führte mich durch die Küche. Da es noch relativ früh am Abend war (17:00 Uhr), hatte ich die Gelegenheit mit dem Chefkoch - Armando Sila – einen kleinen Plausch zu machen. Jetzt bin ich davon überzeugt, dass hier wirklich nach traditionell neapolitanischer Art gekocht wird. Ein toller Start.
Für den Service
gilt ebenfalls das bereits Gesagte. Hier möchte ich noch die beeindruckende Show, mit der Carmine seine Tagesempfehlungen vorstellt beschreiben. Nach dem Amuse Bouche (Fruchtcocktail, Parmesan aus dem Laib gestochen, Olivenöl - extra vergine - und dem Brot) erscheint Carmine am Tisch, in der linken Hand drei Fische (darunter eine prächtige Dorade) in der rechten einen lebenden Astice (Hummer). Er empfiehlt „Dazu können wir Nudeln machen“ mit einem Wink zum Wandbord, auf dem eine Packung Linguini stand, von einer der drei verbliebenen Manufakturen in Gragnano, die heute noch traditionell mit Bronzewalzen ihre Produkte fertigen und das für Gegend von Napoli bekannte Mehl aus Hartweizen mit seinem ganz besonderen Geschmack verwenden (Pastifico Fealla Gragnano -Napoli)..
Neben ihm trägt einer der Köche ein riesiges toskanisches T-Bone Steak der Sorte Chianina auf der Schulter, zart marmoriert, von dem, falls man es wählt, der Koch auf einem fahrbahren Hackblock, vor den Augen der Gäste eine ca 500 gr. schwere Scheibe schneidet , die dann in die Küche wandert. Wirklich beeindruckend.
Entschieden habe ich mich für
Vorspeise Insalata di mare (16,90 €), einen nach meinen Wünschen zusammen Antipastiauswahl (Kommentar des Chefs „kein Problem"). Was serviert wurde hat meine Vorstellung bei weitem übertroffen.
· Eine Muschelschale (Jakobsmuschel) voll Oktopus-Carpaccio angemacht in einem köstlichen Zitronen-Kräuterdressing
· Gebratene Sardine und Pulpo (Beutel und Kopf)
· Bruschetta
· Gebratenes Gemüse (Grüne Bohnen, Tomaten, Auberginenscheiben, Paprika, Kartoffelscheibe
· Eine Kugel Burrata (sahnige Sonderform der Mozarella)
· Parmaschinken und Coppa Piacentina (eine Spezialität aus dem oberen Teil des Schweinenackens, aus der Emilia Romana)
· Das ganze mit einem Grissini im Ring dekoriert
· Nicht vergessen möchte den dazu auf dem Tisch aufgestellten Korb mit halbierten, ganzen Zitronen, die Carmine mit einer geschickten Handbewegung auspresste und über die Antipasti träufelte, sowie die Salzmühle, beschickt mit Sale Rosa „Himalaya Stein-Salz“ , das seinen besonderen Geschmack durch die Eiseneinschlüsse erhält.
Danach wäre ich eigentlich schon satt gewesen. Aber ich hatte ja noch (freitagsmässig) als Hauptgericht Hummer bestellt.
· Der Halbe Hummer (Astice) (22,50 €) wurde serviert mit Linguini in Tomatensoße (ist normalerweise nicht mein Fall, aber dieses Gericht schmeckte köstlich). Auch das passende Werkzeug dazu stimmte (Hummerzange und -Gabel).
Getrunken dazu habe ich einen
· Frentano Trebbiano d Abruzzo DOC (0,2 l à 4,60 €) serviert in einem nach unten verjüngten Pokal (Weissweinglas) und ein
· Aqua Panna (2,30 €)
Vollkommen zufrieden habe ich das Lokal nach 2½ stündigem Genuss mit der festen Überzeugung, dass sich diese Entdeckung mal wieder gelohnt hat.