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GastroGuide-User: Lavandula
Lavandula hat Auerbachs Keller · Restaurant Großer Keller in 04109 Leipzig bewertet.
vor 6 Jahren
"Gute sächsische Küche an historischem Ort"
Verifiziert

Geschrieben am 27.12.2017
Besucht am 04.12.2017 Besuchszeit: Abendessen 2 Personen Rechnungsbetrag: 51 EUR
Kurztripp nach Leipzig mit einer Freundin, mit drei Übernachtungen, Stadtrundfahrt, Sehenswürdigkeiten, Weihnachtsmarkt, Shopping, alles was für uns zu einem Städtetripp dazugehört, dazu natürlich Pausen in hübschen Cafés mit Kaffee und Kuchen und Restaurantbesuche.

Ein Besuch in Leipzigs berühmtester Lokalität durfte nicht fehlen, auch wenn die Gäste inzwischen überwiegend Touristen sind.  Gleich nach dem ersten langen Bummel über den Weihnachtsmarkt gingen wir zur Mädlerpassage, schon früh gegen 18.00 Uhr. Aber Pustekuchen, nicht reserviert, kein freier Tisch! Aber die beiden sehr freundlichen Empfangsdamen befragten ihr Reservierungsbuch noch einmal ganz gründlich und siehe da, es fand sich doch noch ein Zweiertisch am Rand des großen Saals.

Ein Kellergewölbe mit schönen Malereien auf den Bögen und an einigen Wänden empfing uns, der große Raum sparsam weihnachtlich dekoriert. In diesem Raum hat der Student Goethe keinen Wein getrunken, sondern in einer der vier historischen Weinstuben. Dieses Restaurant „Der Große Keller“ entstand erst 1912 im Zuge des Baus der Mädler-Passage.

Rustikale, dunkle Tische (ohne irgendwelche Tischdecken) und gepolsterte Stühle stehen nicht zu eng beieinander. Wir konnten uns gut vorstellen, dass der Geräuschpegel relativ hoch ist, wenn alle Tische besetzt.

Es ist natürlich immer mit Risiko verbunden, wenn ein Restaurant einen derartig hohen Bekanntheitsgrad hat, dann kommt doch insgeheim die Befürchtung auf, die Berühmtheit könnte zur Abzocke missbraucht werden. Nach dem Studium der Speisekarte mit einem vielfältigen Angebot schien uns das von den Preisen her gesehen eigentlich nicht der Fall zu sein.

Hier werden vorrangig Gerichte der klassischen, sächsischen Küche serviert. Ein  Tischaufsteller zeigt das jeweilige Tagesgericht aus dem Bereich deftige Hausmannskost an.

Ich entschied mich für den Rehkeulenbraten aus der Dübener Heide mit Apfelrotkohl, Champignons und Kartoffelklößen für 20,90 € und ein alkoholfreies Weizenbier für 4,80 €, meine Freundin für Rinderfiletspitzen mit grünen Bohnen, Kräuterseitlingen und Zwiebelsauce und Bandnudeln für 21,40 €.

Nach angenehmer Wartezeit kamen beide Gerichte heiß auf den Tisch, verbunden mit einem freundlichen „Lassen Sie es sich schmecken“ vom Service-Mann, der auch zwischendurch fragte, ob alles recht sei. Und es war alles recht.

Die drei Scheiben vom Fleisch der Rehkeule waren saftig und zart, die Sauce klassisch gewürzt, mit einem spürbaren Hauch von Wein, die sämige Konsistenz gefiel mir. Die relativ kleinen Kartoffelklöße waren Convinience-Klöße und etwas geschmacksneutral. Der Rotkohl war etwas zu grob geschnitten, aber der Garpunkt passte und die Würzung ebenfalls. Insgesamt eine ordentliche Mahlzeit zu einem angemessenen Preis.

Auch meine Freundin äußerte sich positiv zu ihrem Essen. Ihr Kommentar: Nichts zu meckern!

Leider kann ich dieses Mal keine Fotos vom Essen einstellen, da meine Digicam nicht richtig eingestellt war und nur Unscharfes produzierte.

Insgesamt waren wir angenehm überrascht: Preis und Leistung passten, der Service durchgehend freundlich und kompetent, das Ambiente gefiel uns, an der Sauberkeit gab es nichts zu bemängeln.
DETAILBEWERTUNG
Service
Sauberkeit
Essen
Ambiente
Preis/Leistung


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