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GastroGuide-User: Ehemalige User
Ehemalige User hat Die Insel in 30519 Hannover bewertet.
vor 10 Jahren
"Traumlage und Küche auf hohem Niveau"

Geschrieben am 13.01.2015 | Aktualisiert am 13.01.2015
Besucht am 14.06.2014
Nun ist Norbert Schu wieder dort angekommen, wo er bei seinem Abschied vom Schweizer Hof schon war, bei verdienten 16 Punkten im Gault Millau. Die Lage am Südufer des Maschsees toppt die alte innenstadtnahe natürlich locker. Es ist schon ein besonders feines Plätzchen mit  tollem Ausblick Wir hatten unser 10-Jahres-Treffen unserer Jahresarbeitsgruppe von ehemaligen Tellkämpfern. Die Tellkampfschule liegt gegenüber dem Pier 51 am Maschsee. Dies war unsere erste Wahl, hatte aber leider geschlossene Gesellschaft. So wurde es eine Klasse höher. Entsprechend dem höheren personellen Aufwand (vier waren um unseren Fünfer-Tisch bemüht) sind natürlich auch die Preise geklettert, beim Essen sehe ich hier die 4, bei den Getränken die 3. Dass unser Tisch untadelig gedeckt war und gut belüftet vor dem offenen Durchgang zur Seeterrasse stand (ein Segen bei der Wärme), versteht sich fast von selbst. Kaum saßen wir, folgte die Frage nach einem Aperitif. Unser Hauptkellner bot vor allem Moet Chandon ICE demi sec als aufgeminzten Cocktail an, dem zwei von uns entsprachen. Zwei bevorzugten Aperol Spritz, ich wie üblich, Champagner Brut. Preise 15.-, 9,50 und 16.-. Der Roederer kam frischperlig, eiskalt im passenden Glas. Da vergisst man den Preis leicht. Als Wasser hatten wir Selters La Culinar zu 6,90/0,7 l. Die sehr stilvollen Karten wurden uns geöffnet gereicht. Empfehlungen wurden ausgesprochen. Hier hätten wir blättern sollen, und dies hätte man uns sagen müssen. Weiter hinten in der Hauptkarte waren Weine zwischen 23.- und 59.- Euro aufgelistet, bei denen wir mit Sicherheit fündig geworden wären. Sehr schnell kam auch schmackhaftes Gaues-Brot in zwei Sorten und zweimal drei Schälchen mit je drei Löffeln und Würz-Olivenöl, Öl mit Sun-Dried-Tomatoes und ein Kräuterdip. Wunderschöne Einstimmung. Der erste Gruß aus der Küche bestand aus einer Vitello-Tonnato-Interpretation mit sehr kleinen Kalbfleischwürfeln, wie man sie in gutem Ragout Fin findet (siehe Foto). Brillant. Der Sommelier brachte die Weinkarte. Hier waren mir die Preise eindeutig zu hoch, nur ca. 10 Prozent der 1950 Weine lagen im zweistelligen Bereich.  Die günstigeren Weine der Hauptkarte hatten wir nicht wahrgenommen, und man wies uns nicht darauf hin, obwohl ich sagte, dass die meisten Weine mir zu teuer seien. Der von mir notgedrungen gewählte Rote für 59.- war leider aus, so dass ich einen Primitivo Salento Don Cosimo zu 69.- als Ersatz bekam.  Ich war ein wenig verschnupft. Als Vorspeise nahm ich von der Tagesempfehlung frische Pfifferlinge mit Spaghettini. Auch hier eine perfekte Zubereitung, was Gargrad und Würzung angeht (18.-). Der Wein war wohl temperiert und schmeckte dazu gut. Als Hauptgericht wählten zwei meiner Klassenkameraden und ich Entrecote vom Hereford-Rind aus den USA (Maismast) medium rare und von der Holzkohle. Der Keramik-Grill, der hier beworben wurde (Big green egg) sollte 600 Grad erreichen. Das Fleisch kam traumhaft mit guten Röstaromen und halb roh. Das war echte Perfektion (siehe Fotos). Es wurde von unserem Hauptkellner neben dem Tisch stillvoll tranchiert und auf den vorbereiteten Tellern mit dicken Pommes frites (natürlich hausgemacht), Sellerieraspel und geröstetem Queller. Die gesamte Komposition war 100 % überzeugend (49.-) Dann erreichte uns ein zweiter Gruß aus der Küche: hausgemachtes Tiramisu mit frischen Erdbeeren. Das war ein echter Genuss und relativiert die recht hohen Preise. Der Dessertteller „die Insel“ (15.-) war extrem phantasievoll zusammen gestellt (siehe Foto) und bestand aus Mango-Sorbet-Cornetto, Mousse au chocolat, Frucht-Crème brûlée, hauchdünnem Schokoteig mit hausgemachtem Eis und frischen Kirschen und Erdbeeren. Insgesamt ein Traum-Dessert. Zum ausgezeichneten Abschluss-Espresso (2,70 und so, wie er sein soll) wurde noch eine Schieferplatte mit Leckereien gereicht (siehe Foto). Die Sauberkeit inkl. der Toiletten war makellos. Da wir uns beim Weinkonsum zurück gehalten hatten, war die Endrechnung, die ich problemlos mit der Mastercard begleichen konnte, nicht so hoch, wie befürchtet. Leider habe ich die Bilder zum Teil zu eilig und unscharf geschossen.  
DETAILBEWERTUNG
Service
Sauberkeit
Essen
Ambiente
Preis/Leistung


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