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Lafers Gastrodomizil ist unterteilt in das Gourmetrestaurant Le Val d’Or und das Bistro d’Or.
Sonntagsausflug zu zweit. Zuerst in Bretzenheim, das Wetter gar nicht so schlecht. So wollten wir die Schönwettertour Richtung Bingen ausdehnen. Aber: Baustelle und Umleitung. Vom morgendlichen Baustellenhopping bin ich zur Zeit reichlich bedient. Kursänderung Richtung Stromberg – ohne Baustelle.
Nur Frühstück, so stellten wir zur besten Kaffee- und Kuchenzeit einen Leerraum rund um den Bauchnabel fest. Mein Mann das „Süßmaul“ ich die „fleischlose Herzhafte“.
Lange suchen wollten wir nicht mehr und mir fiel die Stromburg „Die Welt des Johan Lafer“ laut Homepage ein. Hier sollten Süß-Herzhaft im durchgehend geöffneten Bistro hoffentlich fündig werden.
Geparkt an den burgeigenen Parkplätzen steuerten wir auf die Residenz zu.
Der Empfang ließ uns gleich am Eingang wissen: Hier kommt man nicht einfach rein. Unsere Frage nach einem Stück Kuchen (erst mal tief stapeln) im Bistro wurde bejaht. Betreten durften wir das leere Bistro aber erst, nachdem sich die Empfangsdame persönlich versichert hatte, dass wirklich noch Platz für 2 Personen ist.
Der Herr im Service begleitete uns zum Tisch und reichte die Vesperkarten. Sogleich die Frage nach den Getränkewünschen.
Ohne eine Getränkekarte gesehen zu haben, bestellten wir eine trockene Weinschorle und ein Mineralwasser. Dies wurde dann zügig serviert, allerdings eine 0,75 l Flasche Wasser. Die nehmen wir immer wieder gerne, aber doch nicht zu einem kleinen Nachmittagssnack. Die Wasserflasche wurde in Sichtweite vor unserem Tisch geöffnet und ich sagte: „Ich meinte eine kleine Flasche Wasser“. Antwort: „Die Große ist bei uns Standard“. Dies hat mich nun wenig interessiert und unstandardmäßig waren sogar 0,2 l-Flaschen Wasser sofort verfügbar. Gerolsteiner medium, 0,25 l zu € 3,50.
Wir schauten in die Vesperkarten, Kuchen gibt es nicht, wurde uns mitgeteilt.
5 Gerichte, 3 mit Fleisch / Wurst, 2 süße vegetarische Speisen.
Mein Mann entschied sich für den Kaiserschmarrn mit Zwetschgenröster und Vanillesauce zu € 13,50, ich für nix.
Der Herr vom Service fragte geflissentlich ab, was nicht zu vermeiden war. Ich sagte, dass ich leider nichts gefunden hätte, da nichts herzhaft ohne Fleisch. Wie ich es von einem solchen Haus erwarte, wurde mir eine Alternative angeboten: Kaspressknödel mit Salat. Da war ich sofort dabei, weitere Möglichkeiten brauchten nicht aufgezählt zu werden.
Unerwartet wurde uns wortlos ein kleiner Küchengruß im Holzsetzkasten serviert. Tolles und frisches Vollkornbrot, Kräuterfrischkäse, Butter und Salz. Schlicht und fein, besonders das Brot.
Die bestellten Speisen wurden serviert. Blöd, wenn noch die Teller des Grußes vor den Gästen stehen. Wohin mit dem Kaiserschmarrn. Wir sind ja nicht so, also Platz gemacht und mit dem Mitarbeiter Teller getauscht (wo ist hier der Anspruch des Hauses?).
Der Kaiserschmarrn wurde serviert. Eine schöne Portion, locker der Kaiserschmarrn, passend die Zwetschgen, die Vanillesauce im separaten Kännchen. Fein, man Mann war sehr zufrieden.
Mein Salat kam kurz danach. Aber: Mein Brotteller stand auch noch vor mir. Gleiche Hilfestellung, super.
Der Salat überzeugte dann weniger. Knackige fische Salatblätter? Bei Herrn Lafer als Kräuterfan hätte ich auch eher eine Salatmischung mit Wildkräutern (Sauerampfer, Brennessel, Vogelmiere, Spinat, Feldsalat, Brunnenkresse, Bärlauch, Löwenzahn…) im Frühling erwartet. Nix. Lollo bianco und rosso in ausgepowerter Vollendung. Gurkensalat und faden Tomatenstückchen untendrunter und Kürbiskernen obenauf. Irgendwas (die Gurken?) mit viel zu viel Salz (und mit Salz bin ich eher großzügig). Am Salat gab einzig das Kürbiskernöl Würze. Die 3 Kaspressknödelscheiben angebraten waren saftig und wirklich gut. Abgerechnet wurde für das Gericht € 15,50,
Der Clou zum Schluß: Die Rechnung auf der die Schorle mit Weißburgunder Schönleber zu 4,50 ausgewiesen wurde. Meine Frage: „Kostet die Schorle das Gleiche wie ein Glas Wein?“. Antwort: „Ja.“ Klare Ansage.
Zum Ambiente: Wirklich ansprechend, natürlich sauber und gepflegt, sehr schön. Die Tische mit Schiefertafel (es wird "guten Appetit" mit Schriftzug gewünscht) und Stoffserviette eingedeckt. Frische österliche Blumengestecke auf dem Tisch. Nette, nicht überladene Dekorationen. Das lässt sich alles gut sehen und dies respektiere ich auch im Preis-Leistungs-Verhältnis.
Die Toiletten ebenfalls. Gästehandtücher setzen sich immer mehr durch. Hier sind gestapelte Papiertücher zu finden.
Fazit: Etwas „VerLAFERt“ kamen wir uns vor. Über weitere Besuche brauchen wir weder im Le val d'Or noch im Bistro nachzudenken. Nur mit Sauberkeit und Ambiente wird es kein gutes Gesamtpaket.