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GastroGuide-User: Carsten1972
Carsten1972 hat Restaurant Bestenheider Stuben in 97877 Wertheim bewertet.
vor 8 Jahren
"Zum Essen mit dem Hotelshuttle......"
Verifiziert

Geschrieben am 30.05.2016 | Aktualisiert am 30.05.2016
Besucht am 25.05.2016 Besuchszeit: Abendessen 2 Personen Rechnungsbetrag: 160 EUR
Ende der vierten Etappe des Panoramaweg Taubertal von TBB nach Wertheim. Untergekommen waren wir im Hotel Wertheimer Stuben am Rande der Wertheimer Altstadt. Ein Hotel Garni, und so suchten wir nach einer Möglichkeit fußläufig anständig essen zu gehen. Eine umfangreiche Smartphonesuche (wann funktioniert unsere GG App endlich wieder) förderte keine wirklichen Verlockungen zu Tage. Wir waren schon drauf und dran beim Stadpalais (Gourmetküche in Wertheim) nach einem Tisch zu fragen (obwohl wir auf Wanderschaft nicht ganz ausgehfein sein können am Abend und meine Frau entsprechende Bedenken äußerte), aber dann erblickte ich im Hotelprospekt den Hinweis auf das "Schwesterhaus" "Bestenheimer Stuben" im Wertheimer Stadtteil Bestenheim. Das Hotel bot einen Transfer dorthin zum Abendessen an. Nach Konsultation der HP der Bestenheimer Stuben war eine Entscheidung getroffen, dahin sollte es gehen.

Unkompliziert wurde durch den Empfang das Shuttle für 18 Uhr vor die Tür bestellt. Nach kurzer Zeit setzte uns das Taxi vor der Tür ab. Und auf meine Nachfrage nach dem Beförderungsentgelt wurde dies verneint und wir aufgeklärt, dass dieser Transfer gratis hin und zurück für Gäste der Wertheimer Stuben ist. Fein! Und eine wirkliche schöne Sache für Wanderer nach 28 km Etappenlänge.

Wir betraten das Restaurant mit der Empfehlung von 7! durchgehenden Guide Michelin Aufklebern auf der Tür inklusive dem für 2016. Das schraubte natürlich die Erwartungen ein wenig nach oben. Der Service erwartete uns bereits und begleitete uns zum für uns vorgesehenen Tisch. Das Restaurant ist mit hellen Holztönen eingerichtet, eher modern als traditionell. Der Tisch präsentierte sich tadellos eingedeckt. Wir nahmen auf bequemen Stühlen Platz.

Die Karte lässt sich auf der HP einsehen und will sowohl im Speisen- wie im Getränkebereich mit einigem Anspruch an die Qualität der Gastronomie werben. Es werden verschiedene Aktions- und Jahreszeiten Menüs angeboten neben der festen Karte. Auch die Weinkarte macht Freude mit der breiten Auswahl an lokalen Weingütern.

Wir erwählten einen trockenen Weißburgunder vom Kreuzwertheimer Weingut Alte Grafschaft aus dem Jahr 2013, der im Barrique ausgebaut wurde.

Eine großartiger Weißburgunder, wir waren sehr angetan von diesem Wein und werden weitere Produkte dieses Weingutes ausprobieren.

Die Küche begrüßte uns mit einer Auswahl an Brot, dazu 2 Salze (rosa Himalaya, hawaiianisches Kohlensalz), Butter und eine Tomatencreme. Mit gut schmeckenden Brot überbrückten wir die Wartezeit auf die von uns georderten Gänge.

Vorspeisen:
Meine Frau entschied sich für Gebratene Jakobsmuscheln an Safransauce mit Steinpilzravioli. Optisch ein Leckerbissen vernahm ich keine Klage. Auf die Frage nach der Qualität kam ein Nicken und ein genießerischer Gesichtsausdruck. Es roch verlockend.


Meine Wahl war Lauwarmer Kalbskopfsalat (Bries, Zunge, Backe) mit mariniertem Spargel. Eigentlich hatte ich einen Oktopussalat von der Saisonkarte (auch mit mariniertem Spargel) geordert, doch der war leider aus. Also dann das Abenteuer mal wieder ein Kalbsbries zu essen. Optisch präsentierte sich mir ein Spargelsalat mit den angesprochenen Beilagen vom Kalb. Der Spargelsalat war gut, die Stangen nur kurz blanchiert, dann schmackhaft mit einer Vinaigrette mariniert. Dazu noch ein wenig Frühlingsgemüse. Die Zunge und die Backe waren gekocht und in dünne Scheiben geschnitten. Lecker! Das Bries in der Art von Wiener Schnitzel paniert und ausgebacken. Es schmeckte mir, insgesamt war es aber ein wenig unterwürzt, aber das ist dann im Bereich des persönlichen Geschmacks. Für meine Vorspeise geht der Daumen nach oben.


Hauptspeisen:
Madame erwählte sich Rinderfilet Rossini ( mit gebratener Gänseleber)an Trüffelsauce, grüner Spargel und Oliven-Kartoffelpüreé. Wieder bekam meine Frau ein sehr appetitlich angerichtetes Gericht. Ich habe nicht probiert, aber von der Tischseite meiner Frau kamen keine Klagen.


Da ich schon bei den Innereienn war, und ich, wenn der Koch das Genre beherrscht, gerne mal von diesen esse, bestellte ich mir: Kalbsleber in Honig und Balsamicoessig gebraten mit Apfel-Kartoffelrösti und frischem Gemüse. Auch hier ein optisch verlockender Teller. Knackiges Gemüse, dazu ein leicht fruchtiger (durch den Apfel), kross gebratener Rösti. Sehr gut hier die medium gebratene Leber mit der leicht süß-sauren Sauce. Das gefiel mir hervorragend in der Kombination. Auch ich hatte keine Klagen.


Meine Frau verzichtete nach ihrem sehr üppigen Rinderfilet auf ein Dessert, ich hatte Reserven gelassen und orderte mir die Trilogie von Crème brûlée (Klassisch, Schoko, Pistazie). Lecker, ein Wehrmutstropfen war die nicht mehr warme, nur noch knackige Kruste. Das geht noch ein bisschen perfekter.


Der Service war gut ausgebildet und sehr freundlich. Über den Abend wurden alle Fragen und Begehren unsererseits ohne Fehl und Tadel erledigt. Es gab keinen Grund zur Klage. Und die Service-Chefin kannte sich in
ihrer Weinkarte profund aus.

Zum Fazit: Aus einem Hotel Garni in Wertheim (..er Stuben) wird durch den Verbund mit den Bestenheimer Stuben ein vollwertiges Hotel. Und das Restaurant macht dann auch noch viel Spaß mit kostenlosem Transfer, hohem Anspruch und guter Qualität. Fein! Und eine uneingeschränkte Empfehlung.

Nachbemerkung: Das Stuben Frühstück in Wertheim ist ein Augen und Gaumenschmaus. Ich habe noch nie in einem Hotel Garni ein mit so viel Liebe zum Detail bereitetes Buffet erlebt. Herzlichen Dank dafür an die sehr engagierten Damen in den Wertheimer Stuben. Die hohe Zahl externer Frühstücksgäste lässt einen Hinweis auf das gebotene zu. Das war wirklich auf Spitzenniveau. Beide Häuser im Verbund machen dem Gast Freude!
DETAILBEWERTUNG
Service
Sauberkeit
Essen
Ambiente
Preis/Leistung


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