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GastroGuide-User: Ehemalige User
Ehemalige User hat Courtyard by Marriott Hotel Hannover Maschsee in 30169 Hannover bewertet.
vor 10 Jahren
"Tolle Lage am Maschsee, schönes Hotel, Mittelklasseküche"

Geschrieben am 24.01.2015
Besucht am 08.03.2014
Ich hatte wieder einmal eine Fortbildung, diesmal im Courtyard by Marriot mit Julian's Bar und Restaurant am Nordufer des Maschsees. Wir mussten schnell lernen. Das Stadion direkt neben dem Hotel war anlässlich des Spiels Hannover 96-Bayer Leverkusen ausverkauft, was regelhaft extremen Besucherterror ab 14:30 Uhr bedeutet.
Das Wetter war so prachtvoll, dass wir die letzten zwei Stunden auf der Terrasse verbrachten und uns dort das Dessert (Beerengrütze mit Vanilleeis) und Kaffee nach Wunsch serviert wurden. Der tolle Blick über die 2,5 km Maschsee zum Südufer versüßen das Lernen enorm und die Sonne füllt schon ein wenig die Vitamin-D-Vorräte.
(für die Menschen in der Ferne: der Maschsee wurde als Arbeitsbeschaffungsmaßnahme 1934-36 gebaut - nicht ausgehoben - als aufgesetzter Trog mit knapp acht km² Wasserfläche. Der See ist innenstadtnah, hat Bootslinienverkehr, -vermietungen, Segelschulen und Rudervereine. Der weitgehend grüne Gürtel um den See hat 6,5 km Länge und wird intensiv von Skatern und Joggern genutzt. Es findet eine recht lebhafte Fischzucht statt, und die riesigen Graskarpfen sind zu Sylvester sehr beliebt)
Das Hotel ist dort erst seit 2000 angesiedelt, Von 1980 bis 1999 war es das Casino mit Mövenpick-Bewirtschaftung. Übrig geblieben ist davon ein üppiger Gastraum mit insgesamt ca. 200 Plätzen und ca. 8 m Kuchentheke, der mehr von außen als von den Hotelgästen genutzt wird. Auch der Terrassenbereich in der ersten Etage mit hellen Poly-Rattan-Möbeln in allen Variationen ist riesig. Das Foto zeigt nur einen Bruchteil.
Wir hatten einen zweiseitig bodentief verglasten abgeteilten Raum, in dem man uns zwei runde Zehnertische eingerichtet hatte (finde ich viel schöner als lange Tafeln). Weißbrot (frisch, aber sehr mäßig) mit multiplen Buttersorten und Wastel-Streuer standen schon auf dem Tisch, als wir uns setzten. Die von mir gewählte Kräuterbutter war hausgemacht und sehr frischkräuterig.
Wasser gab es von Appolinaris. Mein Rheinhessen-Riesling kam als 0,1er Portion und war gut gekühlt. Ein Glas Champagner (Perrier zu 9,80 hätte ich bekommen können, verkniff ich mir aber lieber). Ich ernte auch so schon genug missbilligende Kollegenblicke, weil ich der einzige bin, der dem Alkohol frönt.
Schnell kam die sehr dunkle und gehaltvolle Rinderkraftbrühe, gut temperiert und mit Eierstich, Nudeln und diversen Gemüsestiften aufgepeppt. Niemand hat nachgesalzen. Es wurde gefragt, ob es uns schmecke. Ein paar Probleme haben die jungen Servicekräfte mit den Regeln seitenrichtigen Servierens und Abräumens.
Das Hauptgericht ließ fast eine halbe Stunde auf sich warten, so dass wir viel Gelegenheit hatten, über unsere Erfahrungen zu diskutieren. Gut, dass wir einen separaten Raum hatten. Nichtmediziner hätten wahrscheinlich angeekelt würgend das Weite gesucht.
Ich hatte das en nature gebraten Kotelette mit Bratkartoffeln und buntem Salat gewählt. Das Fleisch war sattsam totgebraten und eigentümlich gewürzt (links Salz, rechts Pfeffer). Die Bratkartoffeln waren ausgezeichnet, frisch und braun, Soße war so wenig auf dem Teller, dass sie nicht zu beurteilen war, der Salat war knackig frisch und vielfältig auf einer schmackhaften Vinaigrette. Wiederum wurde gefragt, ob alles in Ordnung sei.
Als Dessert gab es eine sehr frischbeerig schmeckende rote Grütze mit einer Kugel Vanilleeis. Hätte ich nur nicht noch verbliebene Pfefferkörner von der rechten Kotelettsseite im Mund gehabt.
Spitzenleistungen erwarte ich nicht im Rahmen von Seminaren, aber das hier Gebotene war mehr als ordentlich. Sehr angenehm war die Flexibilität des Service mit dem Angebot, das Dessert auf der Terrasse oben zu servieren. In der ersten Etage befindet sich auch eine voll ausgestattete Kaffeebar mit zwei Servicekräften, die zügig jedem das Gewünschte brachten.
Ich denke, ich werde hier veilleicht noch einmal abends essen, wenn mal kein hoher Anspruch besteht. Offenen Champagner, Weine überwiegend zwischen 20 und 30 Euro und eher an Hausmannskost orientierte Speiseauswahl zu moderaten Preisen und in einem ansprechenden Ambiente (es gibt auch lauschige Separees) findet man gar nicht so oft.
DETAILBEWERTUNG
Service
Sauberkeit
Essen
Ambiente
Preis/Leistung


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