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Nach dem sehr frühen Frühstück vor der Zugfahrt meldet sich jetzt vor allem bei meinem Mann der Hunger, und bevor er ganz nöckelig und damit unerträglich wird, muss eine schnelle Entscheidung getroffen werden, nämlich derart, „wir setzen uns JETZT und HIER hin“. Und das ist das Restaurant Pantry am Ende der Landungsbrücken zwischen Brücke 9 und 10, direkt auf dem Ponton, mit großer Terrasse für etwa 80 Personen, mit Blick auf einen großen Segler und all dem Hafen-Treiben ringsherum. Geschützt durch ein großes Vordach, kann man hier auch bei Regen oder großer Hitze gut sitzen.
Im Vergleich zu anderen Restaurants an den Landungsbrücken sind heute kaum Gäste hier, nur ein weiterer Tisch außen ist besetzt. Ein mäßig kommunikativer Servicemann bringt uns die Karten und möchte sofort unsere Getränkewünsche wissen, aber wir wollen uns erst mal die Karte ansehen.
Das „Pantry“ bezeichnet sich als Fischspezialitäten-Restaurant und die Karte zeigt das durchaus. Diverse Fischgerichte von Scholle, Steinbutt, Thunfisch, Zander, Rotbarsch, Seelachs, Krabben und Lachs, zumeist recht einfallslos mit Bratkartoffeln angerichtet, mit Preisen zwischen 16,00 € und 20,00 € finden sich auf der Karte. Daneben zwei Fleischgerichte, davon natürlich ein Schnitzel, Fettuccine in 6 verschiedenen Variationen, einige Salate und Backkartoffeln sowie diverse Desserts und Kuchen.
Mein Mann wählt „Bratheringe süß-sauer eingelegt, mit Zwiebelringen und deftigen Bratkartoffeln und Speck“ (12,90 €), dazu ein 0,5 l alkoholfreies Weizenbier vom Fass (4,80 €).
Ich kann mich nicht entscheiden, denn eigentlich ist meine Tortenzeit, der Kuchen in einem Fischrestaurant lockt mich jedoch nicht allzu sehr, also werde ich von den Bratheringen und Bratkartoffeln naschen und bestelle mir ein Bier, das ich noch nicht kenne: ein 0,3 Duckstein Original vom Fass für 3,60 € und nehme damit etwa 500 Kalorien zu mir, das reicht für eine Nachmittagsmahlzeit.
Die beiden Biere sind gut gezapft und gekühlt schnell bei uns und ich probiere mein erstes Duckstein Original: Ein obergäriges Bier von rötlich/bernsteinfarbenem Aussehen mit feinem Schaum, der sich aber relativ schnell auflöst, mit leicht malziger Note, schmeckt mir gut.
Während wir auf das Essen warten, sehe ich mich im eigentlichen Restaurantbereich um.
Die Dekorationen sind maritim ausgerichtet mit hanseatischen Accessoires wie Möwen, Seemännern, einem Steuerrad oder fotografischen Abbildungen. Das kann gefallen oder nicht! Ich muss das nicht unbedingt haben. Aber alles sieht gepflegt und sauber aus.
Wir müssen nicht lange auf die Bratheringe warten.
Die zwei noch durch die Haut verbundenen Doppelfilets ohne Kopf und Schwanz sind mit roten Zwiebelringen und ein paar Lauchzwiebelringen bedeckt, die Bratkartoffeln glänzen fettig in der Sonne. Ich kann gerade noch ein Foto machen, bevor sich mein Mann sich darüber hermacht. Der Brathering ist durch die verwendete Marinade tatsächlich leicht süß und nicht zu sauer, festes Fleisch, nichts Außergewöhnliches, aber geschmacklich durchaus okay. Die Bratkartoffeln zeigen deutliche Röstaromen, aber durch das viele Fett sind sie leicht matschig und trotz des Specks nicht genügend würzig. Aber meinem Mann macht das nichts aus, er hat einfach Hunger. Sein Kommentar: Ja, schmeckt mir gut, aber es hätten ein paar Bratkartoffeln mehr sein können. Sehe ich auch so, die Menge ist ein bisschen sparsam geraten. Aber das Gericht insgesamt ist durchaus kein Fehlgriff.
Wenn man vom Preis von 12,90 € für den Ort als Touristen-Hotspot, für die Aussicht auf die Elbe und die Hafengegend mindestens 4 Euro abziehen würde, wäre das PLV angemessen. Ich habe das vorher durchaus gewusst (seufz), aber der Gatte wäre ja sonst verhungert.