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Innen erinnert wenig an ein typisches griechisches Lokal. Optisch fühlt man sich eher an ein traditionelles westfälisches Gasthaus erinnert. Rustikale Holzverkleidung wohin man auch blickt, alles etwas dunkel gehalten. Der Gastraum ist in mehrere Räume unterteilt mit Platz für geschätzt an die hundert Gäste. Über allem liegt ein leicht muffiger Geruch nach altem Rauch. Vermutlich ein Überbleibsel aus Zeiten, als noch im Innern geraucht werden durfte, der sich in der Holzverkleidung festgesetzt hat.
Aber es ist ein schöner Tag und so gehen wir durch das Lokal hindurch auf die Terrasse.
Was uns hier erwartet verschlägt einem fast die Sprache. Die Terrasse ist groß und schön angelegt. Sie liegt unter riesigen alten, schattenspendenden Bäumen (darunter die namensgebende Friedenslinde). Das alleine wäre schon schön gewesen, aber zusätzlich gibt es noch einen parkähnlichen Garten, mit Wiese, Sträuchern und Bäumen. Auch dort stehen Tische für Gäste.
Die Terrasse und der Garten sind absolut sehenswert und mein erster Gedanke war, hier auf jeden Fall nochmal mit dem Rest der Familie herzukommen (aber da hatten wir auch noch nichts gegessen).
Das Ambiente könnte innen und außen nicht unterschiedlicher sein. Positiv bewerte ich noch, dass keine überladene Götterstatuen-Deko die Räume malträtiert. Der Garten gibt aber den Ausschlag zu 4,5 Sternen.
Service
Beim Betreten des Lokals werden wir sehr freundlich begrüßt. Nach unserer Frage nach einem Platz im Freien, werden wir nach draußen begleitet und dürfen uns dort einen Tisch aussuchen.
Nach kurzer Zeit kommt die Bedienung mit den Karten und fragt nach den Getränken.
Bei der Bestellung des Essens gibt es noch eine Beratung zur Portionsgröße (normale oder Kinderportion für den kleineren Herrn am Tisch) und auch sonst bleibt der Service bis zum Schluss sehr gut. Es wird stets ein guter Appetit gewünscht, beim Abräumen wird die Zufriedenheit mit offenbar echtem Interesse erfragt, zur Rechnung gibt es einen ordentlichen Belegt und einen Ouzo aufs Haus.
Die junge Dame, die uns die meiste Zeit bedient hat und auch der junge Herr am Ende haben ihre Sache wirklich gut gemacht und ich geben ihnen gerne 4 Sterne.
Karte:
Die Karte ist eine typische "griechisches Lokal"-Karte mit den üblichen Verdächtigen.
Zusätzlich gibt es einen Einleger für Flammkuchen (vermutlich der Radfahr-Ausflugsklientel am Wochenende geschuldet) sowie die derzeit unvermeidliche Spargelkarte.
Wir bestellten:
1x Gyros mit Pommes anstatt Reis (9,50 €) + Ketchup und Majo (jeweils 0,40 €)
1x Ouzo-Teller (12,50 €)
dazu
1x Cola (0,3l 2,40 €)
1x Weizen alkoholfrei (0,5l 3,60 €)
Das Essen:
Suppe:
Als Gruß aus der Küche gab es eine Suppe, serviert in einer klassischen Suppentasse. Optisch bereits nicht sehr hübsch, war zunächst eine dicke Fettschicht (sozusagen ein großes dickes Fettauge) zu durchdringen. Die nicht sehr aromatische Brühe enthielt sehr weich ge-bzw. verkochte Paprika und etwas Tomate. Außerdem waren ein paar getrocknete Kräuter zugegeben sowie etwas Schafkäse, der in kleinen gummiartigen Stückchen am Boden der Tasse lauerte.
2-3 Löffel zum Probieren gingen, mehr habe ich nicht reinbekommen. meine jugendliche Begleitung hat bereits nach einmal kosten aufgegeben.
Die Suppe Vorab wäre, bei besserer Umsetzung im Winter sicher nett, hier sah das mehr nach Resteverwertung aus
Salat:
Als nächstes wurde der, zum Essen gehörige Salat serviert. Selten habe ich einen auf den ersten Blick langweiligeren Beilagensalat erhalten. Unter einer versteckten Basis aus Krautsalat waren kleingeschnittene Blätter Eisbergsalat angehäuft sowie ein paar Karottenraspel. Dazu eine rosa Soße der preisgünstigen Variante.
Immerhin, der Salat war frisch. Mit einer anderen Soße wäre er vermutlich noch OK gewesen. Der Krautsalat war noch das Beste dabei. zwar etwas sauer geraten, aber da er unter dem Eisbergsalat versteckt war, hatte ihn die Soße teilweise noch nicht erreicht, was ein deutlicher Vorteil war.
Brot wurde übrigens weder zur Suppe noch zum Salat serviert.
Hauptgericht Gyros mit Pommes und Tzatziki / Ouzo-Teller - 2 Lammkotelettes, Gyros, Reis und Tzatziki
Das Gyros war geschmacklich OK, leider sehr weich, mit wenig Krustenanteil. Dafür war der Fettanteil nicht richtig ausgebraten.
Die Lammkotelettes waren ebenfalls OK, für meinen Geschmack etwas zu sanft gebraten, dadurch zwar nicht trocken, aber auch praktisch ohne Röstaromen. Geschmacklich hatten die Kotelettes leider eine etwas strenge Hammelnote. Ich esse zwar sehr gerne Lamm, das war aber schon recht heftig.
Der Reis war nur leicht tomatisiert, ansonsten fast ohne Würze und auch recht trocken
Die Pommes hatten ein leichtes Fehlaroma und waren relativ weich.
Auch das Tzatziki war recht mild, leider auch nur wenig cremig, praktisch ohne Knoblauch und irgendwie langweilig. Die Deko-Olive war da noch das Beste.
Insgesamt war, wenn überhaupt, nur sehr wenig Knoblauch verarbeitet.
Mit guten Willen komme ich auf 1,5 Sterne
Sauberkeit:
Innen war, was ich gesehen habe alles in Ordnung (bis auf den alten Rauchgeruch im Holz). Außen hätten die Tische gerne mal wieder abgewischt werden können (die Natur und insbesondere die Bäume erfordern das nun mal) => 3,5 Sterne
PLV:
Für das Gebotene eindeutig zu teuer. Sehr Ärgerlich war der Aufschlag von jeweils 40 Cent für Ketchup und Majo. Das akzeptiere ich (widerwillig) in einer Imbissbude. Im Restaurant ist das (unabhängig von der Höhe des Aufschlags) aus meiner Sicht ein absolutes No-Go. => 2 Sterne
Fazit:
Eine sehr freundliche Bedienung und ein wunderbarerer Garten, der andere Gäste vielleicht zum Verweilen einlädt, mich nicht.