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Keine Ahnung, aber verdient haben es die freundliche Chefin, Frau Luise Veiock, und ihr Team allemal. Zumal ich während des Lockdowns echt meine Zweifel hatte, ob diese alteingesessene Einkehradresse etwas außerhalb von Oberschlettenbach jemals wieder öffnen würde.
Anfang Juni tat sie das dann tatsächlich wieder. Viele Wanderer, die in der Gegend um die Burgruine Lindelbrunn, den Bärenbrunnerhof und die Ruine Drachenfels (bei Busenberg) unterwegs sind, können sich nun wieder an dem tollen Blick hinüber zum Rödelstein und zur Burgruine Lindelbrunn erfreuen und sich mit handfesten Pfälzer Tellern stärken.
Denn die Bühlhofschänke liegt strategisch gut und lässt sich deshalb hervorragend mit anderen Einkehrmöglichkeiten kombinieren. Cramerhaus, Bärenbrunnerhof, Drachenfelshütte und das Wanderheim Dicke Eiche sind auch für Genusswanderer gut erreichbar und bieten dem hungrigen Ausflügler neben der obligatorischen Riesling-Schorle auch deftige Hausmannskost zu äußerst moderaten Preisen.
Zu dieser Reihe empfehlenswerter Verpflegungsstätten zwischen Hauenstein, Dahn und Vorderweidenthal lässt sich auch die Bühlhofschänke zählen, die das Ziel unserer letzten längeren Wanderung im September war. Meine zu dieser Zeit bereits hochschwangere Gattin steckte die am Fuße der Buhlsteine (beliebte Kletterfelsen!) vorbeiführende, an sich harmlose Wanderroute von rund 5 Kilometern (einfache Strecke) sehr gut weg.
Dass wir auf dem Rückweg noch den kompletten Buhlsteingrad erwanderten und zur Krönung hoch auf den Buhlsteinpfeiler – einem Aussichtsfelsen von Rang – stiegen, tat sie sicherlich auch ihrem kletterabstinenten Ehemann zuliebe.
Vielleicht klappte der letzte Anstieg auch nur wegen der vorher genossenen Schweinskost, die wir uns auf der Terrasse des urigen Holzhauses nahe Oberschlettenbach schmecken ließen.
Der stattliche Holzbau
Was mit 10,80 Euro in der von deftigen Pfälzer Tellern kündenden Speisenkarte stand, firmiert hier landläufig unter dem Namen „Schiefer Sack“. Seinen Ursprung kenne ich nicht, aber vielleicht weiß ja der Urpfälzer aus dem Saarland dazu mehr.
Egal, die Kombination aus Bratwurst, Leberknödel und Sauerkraut erschließt sich für jeden guten Appetitler quasi von selbst. An der braunen Sauce zum Leberknödel sollte man sich nicht stören. Diese wird von jedem ehrlich agierenden Metzgersmann zusammen mit den darin schwimmenden „Läwwerkneedl“ gleich mitgeliefert. Und ehrlich gesagt, so ein kleiner See aus würziger Bratentunke, in dem sich der säuerliche Krautberg spiegelt, gehört einfach ins kulinarische Landschaftsbild der Pfalz.
Der "Schiefe Sack"
An der Qualität der beiden Fleischwaren gab es nichts zu beanstanden. Bratwurst und Innereienkloß lagen wohlgepfeffert auf der nostalgisch anmutenden Porzellanscheibe mit Blümchenmuster. Da schien vorher ein fachkundiger Fleischer am Werk gewesen zu sein. Dem ausreichend lange eingekochten und deshalb tadellos weichen Sauerkraut verhalfen die nicht zu sparsam verwendeten Senfkörner zu noch mehr Geschmack.
Deftiges Zwei-...äh Dreigestirn
Die Flasche Mineralwasser (0,7l für 3 Euro) brauchten wir dann auch, denn die fleischerne Zweifaltigkeit, die wir zusammen mit dem herzhaften Krauthügel genossen, machte mindestens genauso durstig wie die kleine Wanderung davor.
Übrigens wurde auch hier der Pandemie adäquat Rechnung getragen. Name und Anschrift zwecks Nachverfolgung durften wir ganz unkonventionell auf einem kleinen Zettel eintragen. Da wir das Essen unter freiem Himmel einnahmen, wurde auf das Vorzeigen der Impfnachweise verzichtet.
Wie gut, dass es auf den Wanderwegen im Pfälzerwald genügend zünftige Schänken und Hütten gibt. Sie haben als kulinarische Anlaufstellen nicht nur stärkende, sondern auch erholende Funktion. Von der geselligen ganz zu schweigen. Die Bühlhofschänke ist dazu noch eine sehr sympathisch geführte Waldwirtschaft, in der grundsolide Pfalzmannskost zu erschwinglichen Preisen aufgetischt wird.
Da verzeiht der sandsteinaffine Kletterer auch den etwas kitschig wirkenden Nachbau des Teufelstisches (berühmter Tischfelsen bei Hinterweidenthal) im Vorgarten und freut sich schon auf einen baldigen Besuch zu dritt.