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In Schöppingen kamen wir gegen 13 Uhr an, und schauten uns nach einer Gelegenheit zur Einkehr um. Wie leider häufig bei uns im Münsterland sind in der Woche Einkehrmöglichkeiten abseits von Imbissen rar gesät, sogar an diesem Brückentagfreitag, an dem alle Radwege mit Radtouristen gespickt waren. Erst am alten Rathaus erblickten wir das Akzent Hotel Tietmeyer, ich werde den Namen des Hotels hier noch ändern, dessen Terrasse und Tür geöffnet waren. Ich trat ein und fragte, ob wir zu einem Mittagessen einkehren könnten. Das wurde bejaht und wir nahmen auf der zur Straße gelegenen Terrasse unter einer Markise Platz.
Das Hotel und sein Restaurant liegen an prominenter Stelle mitten im Ortskern von Schöppingen. Trotz Verkehrsberuhigung fahren leider doch sehr viele Kraftfahrzeuge vor dem Haus und somit den Gästen auf der Terrasse vorbei. Die Inneneinrichtung kann ich nicht beurteilen, wir saßen ja draußen, aber von Außen sah das Hotel Tietmeyer sehr einladend aus.
Die Karte wurde gereicht und erst einmal viel Wasser bestellt, wir waren durstig. Was sich in der Karte darbot, passte nicht unbedingt zum Ambiente dieses sehr gepflegten Hauses. Das war klassische gutbürgerliche Küche, viel Fleisch, viel Bratkartoffeln, viel deftige Gerichte, es fehlten ein paar leichtere Gerichte, selbst die Spargelgerichte waren allesamt mit gutbürgerlichen Beilagen versehen. Sowohl meine Frau als auch ich hatten einige Probleme, ein Mittagessen zu finden, dass uns zusagte.
Meine Frau orderte letztendlich einen Salatteller mit Gambas. Ich entschied mich für einen Fischteller mit Kartoffelpuffer und Salat.
Der Salatteller meiner Frau stellte sich als okay heraus. Die Gambas gut gebraten, dazu ein ordentlicher geräucherter Lachs, akzeptable frischer Salat und eine gute Vinaigrette. Trockene Toastbrotscheiben ließen sich entsorgen ohne größeren Schaden anzurichten, auch zwei kalte Spargelstangen konnten zur Seite gelegt werden, die hatten was von eingemachten Konservenspargel. Das war zum Preis von unter 10 EUR ein noch akzeptables Gericht.
Weniger Freude ließ meine Fischplatte aufkommen. Schon der optische Eindruck beim servieren ließ mich etwas skeptisch schauen. Die Kartoffelpuffer waren definitiv Convinience, so was hat jedes Restaurant oberhalb von Imbissansprüchen selber zu machen, das erwarte ich einfach. Der Lachs war über einen akzeptablen Gargrad hinweg, wobei ich zugestehe, dass viele Menschen ihn glasig vielleicht nicht so gut finden. Der geräucherte Lachs und der eingelegte Hering (kein Matjes) waren okay. Die Krabben (als Salat) auf dem Teller waren derart geschmacklos, dass ich nur nach der Farbe raten konnte, was Ihnen Geschmack verliehen sollte. Ich rate hier, auf Grund der Farbe sollte es wohl ein Curry gewesen sein, schmecken konnte ich den nicht. Auch hier wieder zwei kalte Spargelstangen (brrrrr...) auf einem sonst akzeptablen Salat. Leider in Summe kein gutes Gericht, so viel steht fest.
Zu den Gerichten und dem Wasser hatten wir einen trockenen Rose bestellt. Uns wurde mitgeteilt, der sei leider aus, und ob man den halbtrockenen servieren dürfe. Wir nickten und bekamen einen untrinkbaren Wein serviert. Selbst als Weinschorle war der nicht genießbar. Zum Glück hatten wir nur ein Viertel bestellt.
Der Service hatte mit uns und ein paar weiteren Gästen keine großen Probleme. Interessant allerdings ein Aspekt, den wir beim! Verzehr unseres Gerichtes bemerkten. Einkehrenden Gästen, die uns speisen sahen, wurde beschieden (13:30 Uhr), dass die Küche geschlossen sei! Woraufhin mindestens zwei Gäste sich wieder abwandten. Ob das eine nachhaltige Art ist, ein Hotel und Restaurant zu betreiben, lasse ich dahin gestellt.
Und als Fazit lasse ich auch dahin gestellt, ob wir wieder einkehren. Insgesamt war der Besuch kulinarisch zu enttäuschend für ein Hotel mit diesem Anspruch. Enttäuscht vom Essen machten wir uns auf, den Schöppinger Berg zu bezwingen, und dann nach Steinfurt herunter zu radeln.........