Wir verwenden Cookies
Wenn Sie unsere Webseiten besuchen, kann Ihre Systemsoftware Informationen in Form von Cookies oder anderen Technologien von uns und unseren Partnern abrufen oder speichern, um z.B. die gewünschte Funktion der Website zu gewährleisten.
Mal sind echte Entdeckungen dabei, aber oft sind es einfach belanglose Erlebnisse; doch ganz selten große Enttäuschungen.
Wir waren im Gebiet der Verbandsgemeinde Adenau unterwegs. Die Ausflugsorte Altenahr und Schuld wollten wir an einem Sonntag nicht zum Lunch besuchen, denn hier haben wir gemischte Erfahrungen gemacht.
Die Daubiansmühle befindet sich an einer Landstraße zwischen Bad Münstereifel und Schuld/Ahr. Sie liegt etwas versteckt im Wald, etwa zwei Kilometer von Schuld entfernt.
Ursprünglich war die Daubiansmühle- in einer alten Karte wird sie noch "Tauben Johanns Mühle" genannt- eine Ölmühle – später auch für Mehlproduktion benutzt (wohl bis 1926).
Ein kleiner Bach fließt am Haus vorbei.
Danach wurde die Daubiansmühle ein Landgasthof.
Aktuell wird das Haus als Familienbetrieb im Nebenerwerb geführt und nur an den Wochenenden geöffnet.
Gruppen können jedoch nach Anmeldung auch an den anderen Tagen einen Termin erhalten.
Ambiente
Das Wetter war bewölkt bis heiter. Die Chefin stellte bei unserer Ankunft gerade die Tische im Außenbereich zurecht. Sie empfahl uns, in der Sonne zu bleiben; denn im Inneren des Gasthauses sei es eher zu kühl, da dort nicht mehr geheizt wurde.
Tatsachlich war die Temperatur recht gering im Raum. Das war schade, weil es echt „urig“ dort aussah. Die Dekoration erschien mir etwas verspielt aber auch stimmig. Der alte Herd erzeugte für mich sogar viel Gemütlichkeit.
Wir setzten uns dann mit sieben Personen an zwei zusammen geschobene Gartentische im Hof. Die Wirtin legte uns Kissen aus und reichte auch noch Wolldecken, wenn die Sonne verschwinden sollte.
Das Außengelände war durchaus gut ausgestattet. Aber die einfachen Gartenmöbel waren natürlich nicht so bequem wie die Bänke im Inneren.
Als sie bemerkte, dass wir lieber drinnen sitzen wollten, versuchte sie noch den Ofen in Gang zu setzten. Aber das ging leider schief: Der Raum war fast sofort in Rauch und Nebel gehüllt. - Also blieben wir draußen.
Sauberkeit
Alles war in Ordnung.
Sanitär
Die WC-Anlage war über den Hof in einem Nebengebäude untergebracht. Soweit war alles vorhanden - aber in einem spartanischem Zustand: kaltes Wasser, kalter Raum, Seife, Küchenrolle als Papierhandtuch und es war relativ eng.
Service
Neben der Chefin arbeitete noch eine männliche Kraft im Service. In der Küche waren zwei Personen tätig.
Das Herausbringen der Gläser und Flaschen sowie des Bestecks geschah mit Ruhe und Bedacht. Einige Seiten der Speisekarte wurden ausgelegt.
Später nahm die Inhaberin die Bestellungen an.
Darüber hinaus ließen uns die beiden Serviceleute in Ruhe und schauten nur gelegentlich vorbei.
Insgesamt waren sie freundlich, aber nicht überschwänglich eifrig.
Vielleicht ist die Arbeit auch nicht so einfach, wenn man fünf Tage die Woche einen nicht gastronomischen Beruf ausübt und dann noch am Wochenende statt Freizeit ein Restaurant betreibt.
Die Chefin erzählte nämlich, dass sie als Gebäck aus Zeitmangel nur einen Fantakuchen schnell eben selber herstellen konnte (er war noch im Ofen als ich nach dem Angebot des Tages fragte).
Die Karte(n)
Auf der Homepage gibt es keine aktuelle Karte, aber folgende Selbstaussagen: „GUTBÜRGERLICHE KÜCHE, MIT TÄGLICH FRISCHEN AHR-FORELLEN, SCHNITZEL UND WECHSELNDE GERICHTE... SONN-UND FEIERTAGS SELBSTGEBACKENER KUCHEN“.
Am Telefon wurde noch ergänzt, dass Wildgerichte auch zum Regelangebot gehören. Das hörte sich grundsätzlich gut an.
In der Karte fanden wir eine Suppe, Schweinefleisch- und Rindfleischgerichte, Forellen und Rehgulasch.
Die verkosteten Speisen
Die meisten wählten ein Forellengericht, einmal Fleisch und einmal vegetarisch waren die weiteren Wünsche. Neben Sprudelwasser fragten wir nach offenen Weinen und konnten zwei Weiße oder einen Spätburgunder ordern.
* Geräucherte Forelle mit Brot und Salat (13,50 €)
Alle Forellen waren von ansprechender Größe und am Stück zubereitet.
Daher durften wir uns im Filetieren üben, dabei zeigten alle fünf Personen gutes Geschick. Was auffiel: die Forellen waren wohl nur auf der Haut gewürzt worden. Innen hätten wir durchaus einige Kräuter oder Pfeffer und Salz gut gefunden.
Der Salat war bei allen im Wesentlichen gleich: Tomatenstücke, Möhrenraspel, Schlangengurke, Radieschen, Kohl, Eisbergsalat. Die Zutaten waren frisch, das Dressing reichlich aber wenig gewürzt.
Das Brot war eine Scheibe von einem Laib Mischbrot aus Weizen und Roggen: Eifler Landbrot.
Die Beilage von etwas Meerrettich im Schälchen passte nach unserer Meinung nicht besonders zum Gericht; aber es war ja auch separat gereicht und konnte weggelassen werden.
* Forelle Müllerin mit Salzkartoffeln und Salat (12,50 €)
Das Gericht wurde viermal gewählt. Die Forellen hatten eine gute Größe. Die Haut war knusprig. Das Fleisch war schmackhaft und zart – vielleicht etwas zu lange in der Pfanne, aber noch saftig. Wie schon oben geschrieben fehlte es etwas an Würze. Aber das ist auch Geschmackssache - der Eigengeschmack soll nicht verdrängt werden.
Die Salzkartoffeln wurden in einer großen Schüssel gereicht. Sie hatten eine schöne gelbe Farbe und waren noch mit etwas Petersilie garniert. Der Geschmack war angenehm. Sie waren leicht zu zerdrücken aber noch fest in der Struktur.
* Argentinisches Rumpsteak, Zwiebeln, Pommes, Salat (17,90 €)
Es wurde nach dem Garstufe gefragt. Mein Wunsch war English. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es dann oft medium wird – wenn ich Glück habe. Es war dann medium-well. Etwas zu weit in meinen Augen, aber es war noch saftig und zart. Und damit war ich dann durchaus zufrieden.
Die gebratenen Zwiebeln waren schön braun gebraten und trotzdem weich und cremig. Mir schmeckten sie so wirklich gut.
Überhaupt erinnerte mich der Teller an einen klassischen Rostbraten mit schlotzigen Zwiebeln.
Die Pommes waren in einer separaten Schüssel und wurden so nicht weich durch den Zwiebel- oder Fleischsaft. Sie waren zwar dünn geschnitten aber gut knusprig frittiert und auch gut abgetropft.
* Gemüse in der Auflaufform mit Kartoffeln und Salat
Unsere vegetarische Teilnehmerin bekam ohne Probleme ein passendes Gericht außerhalb der Karte. Der Koch bekam freie Hand bei der Auswahl der Zutaten.
Es wurde in meinen Augen ein feines Ratatouille: Zucchini, Tomate, Lauch, Möhre waren gut zu erkennen und erschmecken. Nicht nur das Aussehen war gut, sondern auch der Gargrad. Eine cremige Paste verband die Zutaten untereinander. – Einige Forellen-Esser wurden neidisch auf die gelungene Speise.
Gerolsteiner-Mineralwasser
Weißburgunder (0,2 l)
Frisch und einfach - gut zur Forelle.
Spätburgunder (0,2 l)
Der Rotwein war harmonisch mit ganz leichten Holzaromen und passte gut zum Fleisch.
Fazit
3 – wenn es sich ergibt. Die Preise sind relativ niedrig. Die Gerichte sind überwiegend in Ordnung.
Für eine Rast bei einer Wanderung entlang der Ahr sicher auch gut geeignet.
Das Ambiente im Außenbereich fällt gegen den Innenraum für mich deutlich ab.
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder – nach „Kuechenreise“)
Datum des Besuchs: 02.04.2017 - 7 Personen - Lunch