Besucht am 06.09.2023Besuchszeit: Abendessen 1 Personen
Rechnungsbetrag: 29 EUR
Der zweite Tag unserer Safety Konferenz war zu Ende, die eine Hälfte der Kollegen war schon wieder auf dem Nachhauseweg, die andere Hälfte blieb noch über Nacht in Hanau, da deren Flieger erst am nächsten Morgen ging. Auch ich blieb über Nacht noch hier und reiste erst am nächsten Morgen zurück nach Dresden, da ich noch einige Fachgespräche mit meinen Alzenauer Kollegen hatte. Im Hotel trafen wir Safetyleute uns dann noch einmal, um gemeinsam den Abend bei einem zünftigen Abendessen und lockeren Gesprächen zu verbringen. Die Frage nach dem wohin war auch recht schnell geklärt, denn wo zieht es ausländische Gäste am ehesten in Deutschland in die Gastro? Genau, in ein Brauhaus wo es derbe, deftige Küche und gutes deutsches Bier gibt. Meine Kollegen hatten da auch schon was ausfindig gemacht, denn die Werbeschilder rings um unser Hotel für das Hanauer Hofbrauhaus waren nicht zu übersehen. Da ich ja auch der Bierliebhaber schlechthin bin, musste ich auch nicht zweimal überlegen, sagte zu und freute mich auf deutsche Küche und hessisches Bier.
Der Weg von unserem Hotel führte über mehrere Jahrhunderte alte Treppen hinauf in die Steinheimer Vorstadt. Durch die alten Burgmauern, welche bereits um 1200 von den Herren von Eppstein mit der großen Steinheimer Burg gebaute wurden, kamen wir in die malerische Altstadt mit ihren uralten, liebevoll restaurierten Häusern. Hier inmitten der alten Gemäuer, hinter einem großen Tor verborgen, findet man das Hofbrauhaus Steinheim.
Wir begaben uns in den großen Innenhof, welcher den hiesigen Biergarten beheimatet. Unter einer großen Kastanie oder mit mehreren Pergolen überdacht, findet man ein schattiges Plätzchen.
Große Tische, stabile Gartenstühle mit Auflage, ja hier kann man den Abend gut verbringen. Beim Gang zum WC gab es auch einen Blick in die Gaststube. Auch hier kann man gut sitzen.
Die Gaststube ist rustikal eingerichtet und mit viel Holz vertäfelt, die offene Holzbalkendecke ist was fürs Auge. An den Wänden viele Bilder der früheren Steinheimer Geschichte.
Im Biergarten wirbelten drei, vier Bedienungen umher, darunter auch der Chef, der immer ein kritisches Auge auf die Zufriedenheit der Gäste hat. Wir wurden von einer Dame bewirtet, welche einen starken osteuropäischen Akzent hatte. Die Speisekarte war schnell zur Hand, und für meine Kollegen auch in Englisch verfügbar.
Beim Blick in die Karte traf mich dann der Schlag wie aus heiterem Himmel. Bereits beim Betreten des Biergartens fiel mir die Leuchtreklame von „Radeberger Pilsner“ auf. Auch die Bierdeckel auf den Tischen deuteten auf dieses Bier hin, und beim Blick in die Karte wurde mir klar, ich bin 500 km von meiner Heimat entfernt, und bekomme hier das Bier vorgesetzt welches keine 10 km von meiner Haustür entfernt gebraut wird.
Dabei hatte ich mich so auf ein zünftiges hessisches Bier aus dem örtlichen Brauhaus gefreut. Ein Blick auf die Website des Hofbrauhauses gab dann aber schnell Klarheit, denn dort steht geschrieben: „Das Hofbrauhaus in Steinheim bei Hanau am Main wurde im 15. Jahrhundert erbaut und diente auch den Erzbischöfen von Mainz als Sommerresidenz. Es ist seit etwa 160 Jahren im Besitz der Familie Jung. In der dazugehörigen Brauerei wird allerdings seit 1912 kein Bier mehr gebraut.“ Ok, schade. Aber noch mehr schade, warum wird dann hier kein heimisches Bier ausgeschenkt? Das leckere Schlappeseppel ist in der hiesigen Gastronomie allgegenwärtig. Binding ist auch nicht weit weg, muss es da Radeberger sein? Mir blieb also nichts weiter übrig, als auf das sächsische Bier auszuweichen, denn als Fassbier wurde nur noch das tschechische Krusovice Schwarzbier angeboten. Meine ausländischen Kollegen freuten sich auf das Schöfferhofer Weizen, welches hier aus der Flasche ebenfalls angeboten wird. Da der Nachbarort Alzenau ja bereits in Bayern liegt, wollten sie natürlich bayrisches Bier.
Beim weiteren Blick in die Speisekarte kam ich dann erst einmal aus dem Staunen nicht heraus, denn neben gutbürgerlicher, saisonaler und regionaler deutscher Küche gab es auch kroatische Spezialitäten. Jetzt erklärte sich auch der Akzent unserer Bedienung und auch der Name des Chefs, Stjepan Mrsic spricht dafür. Nun kam ich aber ins Zweifeln. Eigentlich sollte es doch noch einmal was Regionales werden, gutbürgerliche hessische Küche. Aber bei uns zu Hause sucht man vergeblich nach Restaurants mit Balkanküche, also hätte ich ja darauf auch Appetit. Ich überlegte und zweifelte, und kam eigentlich zu keinem richtigen Entschluss. Letztendlich entschied ich mich aus der Not heraus und orderte als:
Getränke:
· 1x 0,40 l Radeberger Pilsner für 4,60 €
Vorspeisen:
· 1x Pfeffersuppe für 5,50 €
Hauptspeise:
· 1x Räuberspiess – ein Rückensteak, ein Rinderschnitzel, ein Hacksteak mit Speck auf Zigeunersauce, Bratkartoffeln und Salat für 18,50 €
Fast zeitgleich mit meinem Radeberger Pils kam ca. 10 Minuten nach Bestellung bereits die Pfeffersuppe. Die versprach das wie sie hieß. Eine dampfend heiße, kräftig würzige Bouillon wurde mir hier serviert.
Garniert mit kleinen Bandnudeln und Bohnen waren außerdem noch kleine Stückchen Rindfleisch und reichlich grüner, ganzer Pfeffer drinnen. Zusätzlich noch einige Stückchen Lauch, fehlte mir eigentlich nur noch ein Scheibchen Baguette dazu. Dies wäre nötig gewesen, denn der Pfeffer stach deutlich aus der Suppe heraus und gab ihr eine ordentliche Schärfe.
So richtig hatte ich mir das bei Temperaturen von über 30 Grad nicht überlegt, denn nicht nur die Wärme der Suppe, sondern auch die Schärfe heizte ordentlich ein. Aber holla, so eine leckere und gute Suppe hatte ich lange nicht.
Nun ging es Schlag auf Schlag. Bereits 3 Minuten nach der Suppe brachte der Chef persönlich den zum Abendessen zugehörigen Salatteller. Ich glaube bei Balkanküche ist solch Teller obligatorisch.
Auch wenn er nicht unbedingt viel hermachte, war es was frisches für diesen Abend. Frischer Möhrenraspel, ein Stückchen Tomate, etwas eingelegtes Weißkraut, ein Scheibchen grüne Gurke, welche ihre beste Zeit schon hinter sich hatte und viel Salat machten diesen Teller aus. Ein mildes Dressing würzte etwas ab. Zusätzlich würde ich diesen Salatteller nicht bestellen, denn vom Wert her war das nichts, als Beilage ok.
Bereits 10 Minuten nach der Suppe kam dann auch schon die Hauptspeise. Holla, das ging aber fix. Gut der Biergarten war gut gefüllt, die Küche lief auf Hochtouren, aber das war dann doch etwas fix. Notgedrungen hatte ich mich für diesen Räuberspiess entscheiden.
Und da kamen wirklich ein Rückensteak, ein Rinderschnitzel und das Hacksteak auf einem Spieß geliefert. Nicht schlecht schaute ich, als die Dame meine Gabel vom Platz nahm, den Spieß packte, und alles vom Spieß auf meinen Teller herüberschob und den Spieß mitnahm. Ist das jetzt Pflicht damit ich niemanden anderes verletze? Ich war erst mal baff. Noch mehr baff war ich vom Essen. Während das Rückensteak noch angenehm dick und halbwegs noch saftig war, kam das Rinderschnitzel als hauchdünner, nichts schmeckender, trockener Lappen daher. Auch das Hacksteak bin ich eigentlich von der Balkanküche besser gewohnt. Auch relativ dünn war es mir zu trocken. Die knusprig gebraten Scheibe Schweinebauch konnte das nicht rausreißen.
Besonders von der Zigeunersoße (dass man das hier noch so nennen darf) war ich enttäuscht. Sie war zwar leicht würzig, aber die eigentliche Schärfe vermisste ich, oder waren meine Geschmacksknospen von der Pfeffersuppe betäubt? Auch der Inhalt der Zigeunersoße sah mir sehr nach Fertigware aus. Kleine Paprikastückchen, Glaszwiebeln und Mais, das alles in einer dünnen Soße. Nee das geht in der Balkanküche besser. Auch die Bratkartoffeln waren nicht so unbedingt mein Favorit. Es gab zwar hier und da mal ein Stückchen Zwiebel und Speck, in allem war mir das aber zu wenig. Auch wenn man nachwürzen kann, fehlte hier dann doch einiges an den Bratkartoffeln.
Ich war weitestgehend enttäuscht von meinem Essen, und schaute neidisch auf die Schnitzel mit Pfifferlingen meiner Kollegen oder aber auch auf die anderen kroatischen Speisen. Schade.
Mein Fazit: ich ließ 28,60 € im Hofbrauhaus in der Steinauer Vorstadt in Hanau. Das Konzept mit gemischter kroatischer und deutscher Küche mag ok sein. Für mich war das aber hier zu viel Fertigware und auch die Küche war für frisch angerichtet bei dieser Belegung viel zu schnell. Und vielleicht überlegt man sich noch einmal dann doch hessisches Bier auszuschenken. Nach einer dreiviertel Stunde waren wir 10 Mann komplett durch und zogen dann in den benachbarten Pub. Dort gab es auch wieder hessisches Bier.
Der zweite Tag unserer Safety Konferenz war zu Ende, die eine Hälfte der Kollegen war schon wieder auf dem Nachhauseweg, die andere Hälfte blieb noch über Nacht in Hanau, da deren Flieger erst am nächsten Morgen ging. Auch ich blieb über Nacht noch hier und reiste erst am nächsten Morgen zurück nach Dresden, da ich noch einige Fachgespräche mit meinen Alzenauer Kollegen hatte. Im Hotel trafen wir Safetyleute uns dann noch einmal, um gemeinsam den Abend bei einem zünftigen Abendessen... mehr lesen
3.0 stars -
"Balkanküche und sächsisches Bier im hessischen Hofbrauhaus? Seltsame Kombination." JenomeDer zweite Tag unserer Safety Konferenz war zu Ende, die eine Hälfte der Kollegen war schon wieder auf dem Nachhauseweg, die andere Hälfte blieb noch über Nacht in Hanau, da deren Flieger erst am nächsten Morgen ging. Auch ich blieb über Nacht noch hier und reiste erst am nächsten Morgen zurück nach Dresden, da ich noch einige Fachgespräche mit meinen Alzenauer Kollegen hatte. Im Hotel trafen wir Safetyleute uns dann noch einmal, um gemeinsam den Abend bei einem zünftigen Abendessen
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Der Weg von unserem Hotel führte über mehrere Jahrhunderte alte Treppen hinauf in die Steinheimer Vorstadt. Durch die alten Burgmauern, welche bereits um 1200 von den Herren von Eppstein mit der großen Steinheimer Burg gebaute wurden, kamen wir in die malerische Altstadt mit ihren uralten, liebevoll restaurierten Häusern. Hier inmitten der alten Gemäuer, hinter einem großen Tor verborgen, findet man das Hofbrauhaus Steinheim.
Wir begaben uns in den großen Innenhof, welcher den hiesigen Biergarten beheimatet. Unter einer großen Kastanie oder mit mehreren Pergolen überdacht, findet man ein schattiges Plätzchen.
Große Tische, stabile Gartenstühle mit Auflage, ja hier kann man den Abend gut verbringen. Beim Gang zum WC gab es auch einen Blick in die Gaststube. Auch hier kann man gut sitzen.
Die Gaststube ist rustikal eingerichtet und mit viel Holz vertäfelt, die offene Holzbalkendecke ist was fürs Auge. An den Wänden viele Bilder der früheren Steinheimer Geschichte.
Im Biergarten wirbelten drei, vier Bedienungen umher, darunter auch der Chef, der immer ein kritisches Auge auf die Zufriedenheit der Gäste hat. Wir wurden von einer Dame bewirtet, welche einen starken osteuropäischen Akzent hatte. Die Speisekarte war schnell zur Hand, und für meine Kollegen auch in Englisch verfügbar.
Beim Blick in die Karte traf mich dann der Schlag wie aus heiterem Himmel. Bereits beim Betreten des Biergartens fiel mir die Leuchtreklame von „Radeberger Pilsner“ auf. Auch die Bierdeckel auf den Tischen deuteten auf dieses Bier hin, und beim Blick in die Karte wurde mir klar, ich bin 500 km von meiner Heimat entfernt, und bekomme hier das Bier vorgesetzt welches keine 10 km von meiner Haustür entfernt gebraut wird.
Dabei hatte ich mich so auf ein zünftiges hessisches Bier aus dem örtlichen Brauhaus gefreut. Ein Blick auf die Website des Hofbrauhauses gab dann aber schnell Klarheit, denn dort steht geschrieben: „Das Hofbrauhaus in Steinheim bei Hanau am Main wurde im 15. Jahrhundert erbaut und diente auch den Erzbischöfen von Mainz als Sommerresidenz. Es ist seit etwa 160 Jahren im Besitz der Familie Jung. In der dazugehörigen Brauerei wird allerdings seit 1912 kein Bier mehr gebraut.“ Ok, schade. Aber noch mehr schade, warum wird dann hier kein heimisches Bier ausgeschenkt? Das leckere Schlappeseppel ist in der hiesigen Gastronomie allgegenwärtig. Binding ist auch nicht weit weg, muss es da Radeberger sein? Mir blieb also nichts weiter übrig, als auf das sächsische Bier auszuweichen, denn als Fassbier wurde nur noch das tschechische Krusovice Schwarzbier angeboten. Meine ausländischen Kollegen freuten sich auf das Schöfferhofer Weizen, welches hier aus der Flasche ebenfalls angeboten wird. Da der Nachbarort Alzenau ja bereits in Bayern liegt, wollten sie natürlich bayrisches Bier.
Beim weiteren Blick in die Speisekarte kam ich dann erst einmal aus dem Staunen nicht heraus, denn neben gutbürgerlicher, saisonaler und regionaler deutscher Küche gab es auch kroatische Spezialitäten. Jetzt erklärte sich auch der Akzent unserer Bedienung und auch der Name des Chefs, Stjepan Mrsic spricht dafür. Nun kam ich aber ins Zweifeln. Eigentlich sollte es doch noch einmal was Regionales werden, gutbürgerliche hessische Küche. Aber bei uns zu Hause sucht man vergeblich nach Restaurants mit Balkanküche, also hätte ich ja darauf auch Appetit. Ich überlegte und zweifelte, und kam eigentlich zu keinem richtigen Entschluss. Letztendlich entschied ich mich aus der Not heraus und orderte als:
Getränke:
· 1x 0,40 l Radeberger Pilsner für 4,60 €
Vorspeisen:
· 1x Pfeffersuppe für 5,50 €
Hauptspeise:
· 1x Räuberspiess – ein Rückensteak, ein Rinderschnitzel, ein Hacksteak mit Speck auf Zigeunersauce, Bratkartoffeln und Salat für 18,50 €
Fast zeitgleich mit meinem Radeberger Pils kam ca. 10 Minuten nach Bestellung bereits die Pfeffersuppe. Die versprach das wie sie hieß. Eine dampfend heiße, kräftig würzige Bouillon wurde mir hier serviert.
Garniert mit kleinen Bandnudeln und Bohnen waren außerdem noch kleine Stückchen Rindfleisch und reichlich grüner, ganzer Pfeffer drinnen. Zusätzlich noch einige Stückchen Lauch, fehlte mir eigentlich nur noch ein Scheibchen Baguette dazu. Dies wäre nötig gewesen, denn der Pfeffer stach deutlich aus der Suppe heraus und gab ihr eine ordentliche Schärfe.
So richtig hatte ich mir das bei Temperaturen von über 30 Grad nicht überlegt, denn nicht nur die Wärme der Suppe, sondern auch die Schärfe heizte ordentlich ein. Aber holla, so eine leckere und gute Suppe hatte ich lange nicht.
Nun ging es Schlag auf Schlag. Bereits 3 Minuten nach der Suppe brachte der Chef persönlich den zum Abendessen zugehörigen Salatteller. Ich glaube bei Balkanküche ist solch Teller obligatorisch.
Auch wenn er nicht unbedingt viel hermachte, war es was frisches für diesen Abend. Frischer Möhrenraspel, ein Stückchen Tomate, etwas eingelegtes Weißkraut, ein Scheibchen grüne Gurke, welche ihre beste Zeit schon hinter sich hatte und viel Salat machten diesen Teller aus. Ein mildes Dressing würzte etwas ab. Zusätzlich würde ich diesen Salatteller nicht bestellen, denn vom Wert her war das nichts, als Beilage ok.
Bereits 10 Minuten nach der Suppe kam dann auch schon die Hauptspeise. Holla, das ging aber fix. Gut der Biergarten war gut gefüllt, die Küche lief auf Hochtouren, aber das war dann doch etwas fix. Notgedrungen hatte ich mich für diesen Räuberspiess entscheiden.
Und da kamen wirklich ein Rückensteak, ein Rinderschnitzel und das Hacksteak auf einem Spieß geliefert. Nicht schlecht schaute ich, als die Dame meine Gabel vom Platz nahm, den Spieß packte, und alles vom Spieß auf meinen Teller herüberschob und den Spieß mitnahm. Ist das jetzt Pflicht damit ich niemanden anderes verletze? Ich war erst mal baff. Noch mehr baff war ich vom Essen. Während das Rückensteak noch angenehm dick und halbwegs noch saftig war, kam das Rinderschnitzel als hauchdünner, nichts schmeckender, trockener Lappen daher. Auch das Hacksteak bin ich eigentlich von der Balkanküche besser gewohnt. Auch relativ dünn war es mir zu trocken. Die knusprig gebraten Scheibe Schweinebauch konnte das nicht rausreißen.
Besonders von der Zigeunersoße (dass man das hier noch so nennen darf) war ich enttäuscht. Sie war zwar leicht würzig, aber die eigentliche Schärfe vermisste ich, oder waren meine Geschmacksknospen von der Pfeffersuppe betäubt? Auch der Inhalt der Zigeunersoße sah mir sehr nach Fertigware aus. Kleine Paprikastückchen, Glaszwiebeln und Mais, das alles in einer dünnen Soße. Nee das geht in der Balkanküche besser. Auch die Bratkartoffeln waren nicht so unbedingt mein Favorit. Es gab zwar hier und da mal ein Stückchen Zwiebel und Speck, in allem war mir das aber zu wenig. Auch wenn man nachwürzen kann, fehlte hier dann doch einiges an den Bratkartoffeln.
Ich war weitestgehend enttäuscht von meinem Essen, und schaute neidisch auf die Schnitzel mit Pfifferlingen meiner Kollegen oder aber auch auf die anderen kroatischen Speisen. Schade.
Mein Fazit: ich ließ 28,60 € im Hofbrauhaus in der Steinauer Vorstadt in Hanau. Das Konzept mit gemischter kroatischer und deutscher Küche mag ok sein. Für mich war das aber hier zu viel Fertigware und auch die Küche war für frisch angerichtet bei dieser Belegung viel zu schnell. Und vielleicht überlegt man sich noch einmal dann doch hessisches Bier auszuschenken. Nach einer dreiviertel Stunde waren wir 10 Mann komplett durch und zogen dann in den benachbarten Pub. Dort gab es auch wieder hessisches Bier.