Wir verwenden Cookies
Wenn Sie unsere Webseiten besuchen, kann Ihre Systemsoftware Informationen in Form von Cookies oder anderen Technologien von uns und unseren Partnern abrufen oder speichern, um z.B. die gewünschte Funktion der Website zu gewährleisten.
In Alzenau ist Stadtfest. Endlich mal wieder tolles Sommerwetter, und so beschlossen mein Schätzchen und ich, dass wir den Besuch des tollen Events mit einem Essen bei unserem bisherigen Lieblings-Chinesen eröffnen. Nun ja, es soll sich zeigen, ob dies auch in Zukunft so bleibt, da seit März 2016 ein neuer Inhaber das Ruder in die Hand genommen hat.
Normalerweise steht dort auch ausreichend Parkraum zur Verfügung. Wegen des Stadtfestes war der direkt gegenüberliegende Parkplatz sowie die in der Umgebung liegenden alle besetzt. Mein Glück ließ mich aber nicht im Stich. Just in dem Moment, als ich auf den Parkplatz einschwenkte, parkte einer aus. Den freien Platz direkt gegenüber dem Restaurant-Eingang nahmen wir sofort in Beschlag und legten die fünf Schritte zum Eingang vergnügt und mit schon leicht knurrendem Magen zurück.
Man kann das Restaurant von zwei Seiten aus betreten. Von der Vorderfront aus ebenerdig durch den mit schattenspendenden Bäumen zum Verweilen einladenden Sommergarten oder aber von der Seite des Parkplatzes aus zwei Treppenstufen nach unten, direkt ins Restaurant. Wenn man durch den Sommergarten das Restaurant betritt, ist alles ebenerdig. Auch die Toiletten sind auf der gleichen Ebene und deshalb für Gehandicapte kein Problem.
Der Service
Um 19.15 traten wir ein. Auf den ersten Blick sah ich, dass das Restaurant recht gut besucht war. Mongolisches Abendbuffet sorgte wohl für den entsprechenden Zulauf. Wir wollten aber à la carte essen. Ein gut deutsch sprechender Chinese, begrüßte uns freundlich. Unsere Frage, ob wir draußen im Sommergarten sitzen können, wurde bejaht. Durch den hinteren Ausgang begaben wir uns schnurstracks in den Sommergarten, wo wir einen von noch vier freien Tischen in Beschlag nahmen.
Der Mann folgte uns auf dem Fuß, hatte dabei schon Papier-Servietten und Bestecke in der Hand, die er für uns auf den bis auf eine Tischdecke und ein Topf-Blümchen nackten Tisch legte. Er rechnete wohl damit, dass wir auch wie die meisten oder sogar alle anderen Gäste vom Buffet essen wollten, und hatte deshalb auch keine Speisekarten dabei. Wir baten ihn aber um die Speisekarte, da uns à la carte mehr zusagte. Er nickte kurz, sagte dass er die Karten sofort bringen wolle und entfernte sich.
Die Betonung lag hier auf wollte. Nachdem wir schon 15 Minuten auf die Karte warteten und der Mann an den Nebentischen zwar leere Teller der Buffetgäste abräumte, uns aber ignorierte, ging ich ins Restaurant und fragte ihn höflich, ob er noch an uns denkt. Er stutzte, schaute mich an, da fiel es ihm wie Schuppen vor den Augen wieder ein, dass er uns ja die Speisekarten bringen wollte. Die Entschuldigung war überschwänglich. Ich nutzte die Gelegenheit und bestellte gleich mal direkt zwei alkoholfreie Weizenbiere, denn Durst hatten wir inzwischen ja auch.
Die hellen Hefeweizen (Erdinger aus der Flasche, 0,5 l, 3,30 €), waren schön eingeschenkt und wurden gut gekühlt im Weizenbierglas serviert. Und tatsächlich, er hatte die Speisekarten dabei.
Nach diesmal angenehmer Wartezeit nahm er unsere Bestellung auf. Ein Sonderwunsch in puncto Sauce wurde entgegengenommen und auch problemlos in die Tat umgesetzt.
Zusammen mit zwei Frauen erledigte er den Job des Servierens, sowie Teller abräumen bei den Buffetgästen und kümmerte sich zwischendurch auch noch um die kleine, ca. 3 Jahre alte Tochter des Hauses. Ich ging deshalb einfach mal davon aus, dass es sich hier um den neuen Inhaber des Peking Garden handelte. Beim Bezahlen der Rechnung bestätigte er mir auf Nachfrage, dass die Familie das gesamte Restaurant gekauft und nicht nur gepachtet hat.
Na da wollen wir ihnen mal wünschen, dass das Geschäft brummt. Auf alle Fälle war schon mal gut, dass er den Schlemmerblock-Coupon seines Vorgängers anstandslos akzeptierte.
In Anbetracht aller Umstände würde ich die Serviceleistung als akzeptabel betrachten und somit 3 GG-Sterne vergeben.
Das Essen
Nachdem wir geraume Zeit damit verbrachten, unsere Wahl aus der umfangreichen Speisekarte zu treffen, waren wir uns beide einig, dass es wieder die Ente sein soll. Leider vermissten wir hier unsere so gern gegessene Erdnuss-Sauce. Wie unter Service schon erwähnt, war dieser Sonderwunsch kein Problem. Man könne selbstverständlich auch eine Erdnuss-Sauce servieren. Nach der Bestellung ging alles rasend schnell von statten.
Nach ca. zwei Minuten wurde der Rechaud auf den Tisch gestellt, auf dem die beiden bis dato noch leeren Teller für uns vorgewärmt wurden. In einer Aluminium-Schüssel mit Deckel war auch schon der Reis dabei. Weitere fünf Minuten später wurde die große Portion Ente mit Champignons und Bambussprossen (13,- €) gegen die leeren Teller auf dem Rechaud getauscht. Nach und nach legten wir dann selbstständig die Zutaten auf unseren Teller.
Die Entenbrust schön kross gebraten in zig Scheiben geschnitten. Eine angenehme Bräune und auch schön knusprig die Haut, zart das Fleisch. Die Bambussprossen waren schön bissfest. Jede Menge Champignons waren auch noch dabei. Ich möchte fast sagen zu viel, denn die Champignons waren ob ihrer Konsistenz einwandfrei für mich aus der Dose, was leider bei allen Asiaten, die wir kennen, der Fall ist. Der Reis war logischerweise etwas klebrig und trotz der frühen Lieferung an den Tisch noch schön heiß.
Ein wahres Gedicht im Vergleich zu unserem letzten Besuch bei einem chinesischen Mitbewerber in Aschaffenburg war die extra für uns gemachte Erdnuss-Sauce. Diese Sauce lieben wir beide. Nicht zu dickflüssig wie man öfter bei anderen Asiaten erlebt, ließ sie sich wunderbar über die einzelnen Entenscheiben verteilen. Und auch der Reis auf dem Teller wurde mit ihr beträufelt. Eine Nachorder der Sauce war nicht nötig, denn ein jeder von uns beiden bekam seine Sauce in einem Extra-Schüsselchen aus Porzellan gereicht.
Zum Zustand des Buffets kann ich nicht viel, oder besser gesagt, mir gar kein Urteil erlauben, da wir ja à la carte gegessen haben.
Fürs Essen vergebe ich in der Kategorie Chinesisch für unser Essen an diesem Abend 4 GG-Sterne.
Das Ambiente
Wie man es landläufig bei den Chinesen kennt. Die Räumlichkeiten etwas dunkler gehalten. Die Lampen mit dezentem Licht. Etliche Aquarien. Im Sommergarten, in dem wir saßen, 4 runde Tische sowie etliche 2er- und 4er-Tische. Die Stühle aus Kunststoff der einfachen Art, mit einem Sitzkissen bestückt, das optisch bei uns zu Hause unvorstellbar wäre. Auf dem ebenfalls Kunststoff-Tisch liegt aber immerhin eine saubere Tischdecke sowie eine Topfblume, die jedenfalls echt war.
Mehr als drei GG-Sterne sind da nicht drin.
Die Sauberkeit
Für Drinnen kann ich mir kein Urteil erlauben. Zumindest machte es beim Gang auf die Toilette einen sauberen Eindruck. Die Toilette gab auch keinen Grund, etwas zu beanstanden. Nun ja, im Freien kann man nicht viel machen, aber die Sitzkissen könnten schon etwas mehr an Reinigung vertragen.
Mein Fazit
Kein allzu großer Fresstempel. Ruhige Atmosphäre. Ohne Hektik schön gemütlich essen ist beim Buffet allemal drin. Bei à la carte braucht man mit großem Hunger auch nicht lange warten, und satt wird man sowieso. Das Essen hat uns geschmeckt. Wir werden auf alle Fälle wiederkommen. Ob es allerdings unser Lieblings-Chinese bleibt, wird sich erst nach mehreren Besuchen zeigen.