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Es wurden noch keine Empfehlungen zu Restaurant im Hotel Landhaus Höpen abgegeben.
"Um Höhen schätzen zu lernen muss man auch Niederungen erleben"
Geschrieben am 13.08.2015 2015-08-13

Es wurden noch keine Empfehlungen zu Restaurant im Hotel Landhaus Höpen abgegeben.
Heute hatten wir etwas in Schneverdingen zu erledigen. Wir haben dies genutzt um das Hotel-Restaurant "Landhaus Höpen" zu besuchen. In den letzten Jahren haben wir Essen von "Sehr gut" bis "schwach" erlebt. Unsere Bewertungen waren sehr schwankend. Das letzte Essen kurz vor einem Eigentümerwechsel war im Ergebnis "schwach". Heute wollten wir dem Restaurant eine neue Chance geben. Zu diesem Zeitpunkt konnten wir noch nicht ahnen, dass die vier Sterne der Hotelbewertung in Eingangsbereich von dem Essen bei weitem nicht erreicht werden. Der Abend stand unter dem Motto
"Schwach anfangen und dann stark nachlassen".
Service
Wir wurden freundlich empfangen und uns wurde ein freier Fensterplatz angeboten, der umgehend eingedeckt wurde. Uns wurden die Speise- und die separate Weinkarte überreicht. Beides machte von der Aufmachung einen hochwertigen exklusiven Eindruck. Die Weinkarte war ca. 4-mal so dick wie die Speisekarte. Die Erklärung: Es gab nur eine Abendmenü-Karte mit einem Drei-Gänge-Menü mit zwei alternativen Hauptgerichten. Auf die Frage nach einer a-la-carte Abendkarte teilte uns die Servicekraft mit, dass es diese nicht mehr gibt. Im Internet ist diese Abendkarte aber noch eingestellt. Es fehlt ein Hinweis auf diese gravierende Angebotsänderung. Überrascht von dem schmalen Speiseangebot, bot uns die Serviekraft an, dass wir in Ruhe überlegen können was wir ggf. auch einzeln bestellen möchten. Dieser Vorschlag war akzeptabel. Leider war die Servicekraft schnell verschwunden ohne eine Getränkebestellung aufzunehmen. Danach begann eine längere Geduldsprobe. An diesem Abend waren insgesamt zwei Servicekräfte im Einsatz, die zunächst die überschaubare Zahl der anderen Gäste bedienten. Danach wurden die nach uns gekommenen Gäste versorgt. Nach einer unangemessenen Wartezeit und vielen Servicegängen direkt an unserem Tisch vorbei, ohne uns eines Blickes zu würdigen, passierte ein Wunder. Die jüngere der beiden Servicekräfte stopptean unserem Tisch und fragte, ob wir schon bestellt haben. Frage: Bei wem denn? Die Gerichte aus der Menü-Karte waren auch einzeln bestellbar. Hier konnten wir noch den Sonderwunsch nach einer anderen Suppe platzieren. Beinahe wäre die Bedienung wieder ohne Getränkebestellung davon gerauscht.
Essen
Die Stärke der Weinkarte weist schon auf ein Ungleichgewicht zwischen Getränken und Speisen hin. Es gibt viele Flaschenweine und eine ausreichende Anzahl an offenen Weinen, allerdings zu flotten Preisen. Die drei offenen Weißweine wurden zu € 6,50 für 0,2 l , € 8,50 für 0,1 l und € 13,50 für 0,2 l angeboten. Wir haben uns für eien Grünen Veltiner für € 6,50 entschieden. Der war teuer aber nicht gut.
Wir haben uns für eine Zucchinicremesuppe, Rumpsteak mit Pfifferlingrahmsauce, einem Bündel grüner Bohnen und Rosmarinkartoffeln sowie für eine kalte Gurkensuppe mit Lachsstreifen, Zanderffiletmit gedünstetem mediterranen Gemüse und Rosmarinkartoffeln entschieden.
Vorab: So übersichtlich wie die Speisekarte waren auch die Portionen der Hauptgerichte. Zunächst wurde uns ein ausgezeichnetes frisches Brot mit einem Schälchen Frischkäse serviert. Die Zucchinicremesuppe war optisch und geschmacklich in Ordnung. Die kalte Gurkensuppe war ebenfalls in Ordnung und sah optisch interessant aus, weil sie in einem Glas serviert wurde. Der Räucherlachs wurde als Beilage lieblos auf einemLöffel der Suppe beigelegt. Geschmacklich war dies nicht mein Fall. Das Rumpsteak war ein Witz. Hier wurde offensichtlich ein größeres Stück Fleisch wie ein Braten aufgeschnitten, mit zwei großen Schnittflächen, das Ganze durchgebraten und max. 150 Gramm schwer, drei Pfifferlinge sowie ein Hauch von Rahmsauce, ein kleines Bündel grüne Bohnen, kalt, schwabbelig und halb roh. Das hätte der Koch weglassen sollen. Die Rosmarinkartoffeln schmeckten gut, was fehlte war Rosmarin, jedenfalls haben wir den typischen Rosmaringeschmack vermisst. Für uns waren das qualitativ gut schmeckende Pellkartoffeln. Das Zanderfilet, zwei kleine Stücke, war ebenfalls durchgebrtaen und trocken. Eins der beiden Stücke enthielt reichlich Gräten. Das gehört für mich nicht in ein Fischfilet und ich musste das Stück Fischfilet fein säuberlich sezieren. Das Essen war rein garnichts, eine einzige Enttäuschung. Für den Preis hätten wir übliche Portionen und eine gute Qualität erwartet. Hier war es umgekehrt. Kleine Leistung zum überhöhten Preis.
Ambiente
Das Haus hat den 70-iger Jahre-Charme bewahrt. Die Einrichtung ist in Ordnung, sauber, weist die üblichen Gebrauchsspuren auf und ist in die Jahre gekommen. Hier sollte der neue Eigentümer investieren um auf den heute üblichen Standard solch höherwetiger Hotel-Restaurants zu kommen. Die Tische sind mit weißen Tischdecken, weißen Stoffservietten, Kerzen und echten Blumen ausgestattet. Das macht einen sehr ansprechenden Eindruck. Die toten Wespen auf der Fensterbank eigenen sich dagegen schlecht als Dekoration und hätten entsorgt werden sollen.
Sauberkeit
Die Sauberkeit war soweit von uns erkennbar in Ordnung. Die Toiletten haben wir nicht besucht.