Regnerische, eiskalte Ostern in der Pfalz. Was bleibt einem da mehr, als Essen, Trinken, Schlemmen und Wirtschaftskunde? Der Pfälzer Hof in Edenkoben war uns mehrfach empfohlen worden und bot am Ostermontag auch genügend Platz für eine größere Gruppe. Glücklicherweise lag uns die vielfältige Speisekarte bereits im Vorfeld vor, so dass wir wählen und die gewünschten Gerichte schon telefonisch von unterwegs durchgeben konnten. Das sollte eigentlich Basis für einen reibungslosen Ablauf gewähren. Doch während mein Vorredner „Gourminator“ noch 2015 attestierte: „Die Programmierung der Registrierkasse war wohl wichtiger“, kann ich zwei Jahre später konstatieren: „Programmierung abgeschlossen, doch der Service muss immer noch Kopfrechnen“.
Trotz den zeitlichen und organisatorischen Einschränkungen, das Lobenswerte vorneweg: 1a Küche mit modernen Interpretationen regionaler Spezialitäten und kreativer Ausführung. Auch (innen)architektonisch macht der Pfälzer Hof einiges her und ist sehr ansprechend gestaltet. Unsere Gruppe war im Nebenraum „Hambacher Schloß“ untergebracht, das über bequeme Sitzmöbel, helle Wände und ansprechenden Tischschmuck verfügte. Allerdings war der Raum so eiskalt, dass mein Begleiter es wagte, den Heizkörper aufzudrehen, der von der Bedienung recht schnell wieder zurückgedreht wurde. Nun gut, so stieg der Umsatz an Suppen und Heissgetränken…
Trotz Spargelzeit stand uns der Sinn nach Schlemmereien aus der Region. Meine Pfälzer Waldforelle, gebacken in Mandelbutter (17,90 Euro) war zart, fein und auf den Punkt gegart. Sie ließ sich herrlich leicht von den Gräten lösen. Unmengen von gerösteten Mandeln sorgten für kraftvollen Röstgeschmack. Nur war so viel „Butter bei die Fisch“, dass ich nach dem Essen ganz dringend einen Digestiv zur Verdauung brauchte. Etwas fettärmer in der Zubereitung wäre mehr nach meinem Gusto gewesen. Dafür überzeugte mich der dazu gereichte Beilagensalat komplett - mit jungen Spinatblättchen, erdiger Roter Bete, Pinienkernen und Apfelspalten, gekrönt von einer Himbeeressig-Vinaigrette. Die Kartoffeln wurden ausserdem begleitet von kräftig-würzigem gekochten Spinat und leicht süßlicher Möhre. Der Wildgulasch Trifelsblick für 15,90 Euro stammte von Reh und Wildschwein aus dem hiesigen Biosphären-Reservat. Die dazu gereichten Semmelknödelscheiben waren hausgemacht und wie geschaffen zum Aufsaugen der dickflüssigen, aromatischen, dunklen Sauce. Zuerst hielten wir das Püree im Glas für Kartoffelpüree – doch hier war Sellerie drin. Köstlich und herzhaft! Von der attraktiven Weinkarte wählten wir einen Grauburgunder, dann einen St. Laurent (mit intensivem Duft nach Waldbeeren und Kirschen) aus der Gegend und waren sehr erstaunt, dass hier noch Viertellitergläser in Gebrauch sind, während bei uns zuhause fast nur noch 0,2 ausgeschenkt wird. Mein zur Verdauung bestellter Kastanienbrand (offenbar eine regionale Spezialität, auf die ich sehr gespannt war) wurde in einem rundbauchigen Glas serviert und erinnerte in der Farbe an im Holzfass gelagerten Grappa. Der Geruch war nussig und aromatisch, der Geschmack überraschenderweise leider nur sprittig.
Organisatorisch hatte man die Speisenausgabe für unsere große Gruppe supergut geregelt: auf handgemalten Skizzen der Tische wurden auf jedem Platz das gewählte Gericht eingetragen. So lief das Servicemädel zu Anfang kurz mit dem Klemmbrett rum und notierte die Wünsche. Tatsächlich kam es beim Servieren zu keinerlei Verwechslungen und Diskussionen. Großes Lob!
Nur das abschliessende Bezahlen geriet zur nervigen Geduldprobe. Hatte sich das freundliche Servicemädel schon zwischendrin als „neu hier“ geoutet und manche Getränkebestellungen nicht ganz verstanden, tat sie mir beim Abrechnen geradezu leid. Auf einer mehrseitigen Gemeinschaftsrechnung waren von Hand die einzelnen Posten aufzuaddieren. -zig mal musste für das Wechselgeld nach draussen gerannt werden. Eine Kontrolle oder gar eine Einzelrechnung hatte kein Gast aus unserer Gruppe. Trotzdem würde ich aufgrund der hervorragenden, hochwertigen Küche jederzeit wiederkommen! Das Lokal hat ganzjährig geöffnet und bietet immer wieder saisonale Spezialitäten an.
Regnerische, eiskalte Ostern in der Pfalz. Was bleibt einem da mehr, als Essen, Trinken, Schlemmen und Wirtschaftskunde? Der Pfälzer Hof in Edenkoben war uns mehrfach empfohlen worden und bot am Ostermontag auch genügend Platz für eine größere Gruppe. Glücklicherweise lag uns die vielfältige Speisekarte bereits im Vorfeld vor, so dass wir wählen und die gewünschten Gerichte schon telefonisch von unterwegs durchgeben konnten. Das sollte eigentlich Basis für einen reibungslosen Ablauf gewähren. Doch während mein Vorredner „Gourminator“ noch 2015 attestierte: „Die... mehr lesen
Restaurant Garten Eden im Hotel Pfälzer Hof
Restaurant Garten Eden im Hotel Pfälzer Hof€-€€€Restaurant06323938910Weinstr. 85, 67480 Edenkoben
4.5 stars -
"Reichlich Mandelbutter zur Forelle - statt Mandelblüte in der Natur" MinitarRegnerische, eiskalte Ostern in der Pfalz. Was bleibt einem da mehr, als Essen, Trinken, Schlemmen und Wirtschaftskunde? Der Pfälzer Hof in Edenkoben war uns mehrfach empfohlen worden und bot am Ostermontag auch genügend Platz für eine größere Gruppe. Glücklicherweise lag uns die vielfältige Speisekarte bereits im Vorfeld vor, so dass wir wählen und die gewünschten Gerichte schon telefonisch von unterwegs durchgeben konnten. Das sollte eigentlich Basis für einen reibungslosen Ablauf gewähren. Doch während mein Vorredner „Gourminator“ noch 2015 attestierte: „Die
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Trotz den zeitlichen und organisatorischen Einschränkungen, das Lobenswerte vorneweg: 1a Küche mit modernen Interpretationen regionaler Spezialitäten und kreativer Ausführung. Auch (innen)architektonisch macht der Pfälzer Hof einiges her und ist sehr ansprechend gestaltet. Unsere Gruppe war im Nebenraum „Hambacher Schloß“ untergebracht, das über bequeme Sitzmöbel, helle Wände und ansprechenden Tischschmuck verfügte. Allerdings war der Raum so eiskalt, dass mein Begleiter es wagte, den Heizkörper aufzudrehen, der von der Bedienung recht schnell wieder zurückgedreht wurde. Nun gut, so stieg der Umsatz an Suppen und Heissgetränken…
Trotz Spargelzeit stand uns der Sinn nach Schlemmereien aus der Region. Meine Pfälzer Waldforelle, gebacken in Mandelbutter (17,90 Euro) war zart, fein und auf den Punkt gegart. Sie ließ sich herrlich leicht von den Gräten lösen. Unmengen von gerösteten Mandeln sorgten für kraftvollen Röstgeschmack. Nur war so viel „Butter bei die Fisch“, dass ich nach dem Essen ganz dringend einen Digestiv zur Verdauung brauchte. Etwas fettärmer in der Zubereitung wäre mehr nach meinem Gusto gewesen. Dafür überzeugte mich der dazu gereichte Beilagensalat komplett - mit jungen Spinatblättchen, erdiger Roter Bete, Pinienkernen und Apfelspalten, gekrönt von einer Himbeeressig-Vinaigrette. Die Kartoffeln wurden ausserdem begleitet von kräftig-würzigem gekochten Spinat und leicht süßlicher Möhre. Der Wildgulasch Trifelsblick für 15,90 Euro stammte von Reh und Wildschwein aus dem hiesigen Biosphären-Reservat. Die dazu gereichten Semmelknödelscheiben waren hausgemacht und wie geschaffen zum Aufsaugen der dickflüssigen, aromatischen, dunklen Sauce. Zuerst hielten wir das Püree im Glas für Kartoffelpüree – doch hier war Sellerie drin. Köstlich und herzhaft! Von der attraktiven Weinkarte wählten wir einen Grauburgunder, dann einen St. Laurent (mit intensivem Duft nach Waldbeeren und Kirschen) aus der Gegend und waren sehr erstaunt, dass hier noch Viertellitergläser in Gebrauch sind, während bei uns zuhause fast nur noch 0,2 ausgeschenkt wird. Mein zur Verdauung bestellter Kastanienbrand (offenbar eine regionale Spezialität, auf die ich sehr gespannt war) wurde in einem rundbauchigen Glas serviert und erinnerte in der Farbe an im Holzfass gelagerten Grappa. Der Geruch war nussig und aromatisch, der Geschmack überraschenderweise leider nur sprittig.
Organisatorisch hatte man die Speisenausgabe für unsere große Gruppe supergut geregelt: auf handgemalten Skizzen der Tische wurden auf jedem Platz das gewählte Gericht eingetragen. So lief das Servicemädel zu Anfang kurz mit dem Klemmbrett rum und notierte die Wünsche. Tatsächlich kam es beim Servieren zu keinerlei Verwechslungen und Diskussionen. Großes Lob!
Nur das abschliessende Bezahlen geriet zur nervigen Geduldprobe. Hatte sich das freundliche Servicemädel schon zwischendrin als „neu hier“ geoutet und manche Getränkebestellungen nicht ganz verstanden, tat sie mir beim Abrechnen geradezu leid. Auf einer mehrseitigen Gemeinschaftsrechnung waren von Hand die einzelnen Posten aufzuaddieren. -zig mal musste für das Wechselgeld nach draussen gerannt werden. Eine Kontrolle oder gar eine Einzelrechnung hatte kein Gast aus unserer Gruppe. Trotzdem würde ich aufgrund der hervorragenden, hochwertigen Küche jederzeit wiederkommen! Das Lokal hat ganzjährig geöffnet und bietet immer wieder saisonale Spezialitäten an.