Ich kenne amerikanische Sportsbars und ich kenne amerikanische Diners. Dort beginnt der Service schon ab der Türschwelle… „Please wait to be seated“ legt den Grundstein für eine grandiose Service-Erfahrung. Am zugewiesenen Tisch angelangt, stellt sich der/die persönliche Kellner/in namentlich vor und krächzt ein munteres „Hi, I’m Sharon /Susie / Steven“ oder was auch immer. Es vergehen keine fünf Minuten, in denen nicht Sharon-Susie-Steven am Tisch vorbeikommt und nach den Befindlichkeiten fragt, oder die aus dem Glas abgetrunkenen 10 Milliliter Wasser sofort neu auffüllt. Gezahlt wird diskret mit Kreditkarte und Mappe, in der schlussendlich auch das Trinkgeld nach Bezahlung verwahrt wird.
Die Wände eines solchen Etablissements sind über und über mit Sportdevotionalien beplackert und in reliquienartigen Schreinen werden signierte Baseballs oder Trikots verehrt. Von keinem Spitzplatz aus hat man nicht mindestens zwei Monitore im Blickfeld, auf denen Football / Baseball / Soccer oder was auch immer flimmern.
Entsprechend hoch sind die Ansprüche an ein Restaurant, das sich Diner und Sportsbar im amerikanischen Stil nennt… Ein maßgebliches Kriterium für die Ortswahl war der Kinderspielraum, in dem sich die dreijährige Tochter von Freunden austoben können sollte, während der Rest der Meute Fußball guckte...
Der Laden liegt mitten im Rottenburger Industriegebiet und wirkt von außen ein wenig Western-like. Eine grob behauene und überdachte Holzterrasse samt LED-Lichtschlauchbeleuchtung erinnerte mich jetzt eher weniger an eine Sportsbar. Im Laden selbst warten Diner-mäßige Tische samt wulstigen Kunstleder-Sitzbänken auf hungrige Kundschaft. Das sieht tatsächlich einigermaßen amerikanisch aus… aber eben nur einigermaßen. Das Kinder-Separee war, nun ja, ausbaufähig. Eine Plastikrutsche auf hartem Fliesenboden und eine Art Schaukelpferd waren doch ein wenig übersichtlich und die Dreijährige kommentierte alsbald mit „langweilig“.
Speisekarten standen direkt auf den Tischen und so konnte die große Futtersuche auch gleich losgehen. Es vergingen über zehn Minuten, bis der Kellner an den Tisch kam und die Getränkebestellung aufnahm. Weitere fünfzehn Minuten später kamen auch die Getränke… Nein, keiner hatte exotische Dinge oder gar Tropfbier bestellt. Warum Cola und co. so lange dauern, erschießt sich mir nicht.
Das Spiel kam in Fahrt, der Hunger auch. Bis wir allerdings Essen bestellen konnten, verging nochmal eine gute Viertelstunde. Ich wählte Rinderhüftsteak mit Pommes und texanischem Bohnen, das mit 14,90 sicherlich nicht ganz billig, aber auch nicht völlig überzogen bepreist war. Das Essen kam erstaunlich schnell und schmeckte durchaus lecker. Das Fleisch war sehr gut gebraten und tatsächlich medium, die texanischen Bohnen waren gut gewürzt und die dazu gereichten Shoestring Fries konnten sich auch sehen lassen. Der probierte Hähnchenflügel war ebenfalls sehr appetitlich und auch die Dips, die zu bestellten Nachos geliefert wurden, waren fein.
Abräumen dauerte wiederum ewig und die kolossale Lautstärke des Fernsehers wurde vor allem in Werbepausen unerträglich… Das bringt mich schon zum nächsten Punkt... Die Anzahl an Fernsehern war erstaunlich gering und auch die sportsbarmäßige Deko der amerikanischen Pendants wurde schmerzlich vermisst.
Bis wir zahlen konnten, verging erneut eine ordentliche Zeitspanne und entsprechend gering fiel dann auch mein Trinkgeld aus. Das Essen war lecker, der Service ziemlich überfordert. Das Interieur ist ausbaufähig. Amerikanische Sportsbar gewollt und nicht ganz gekonnt – so war unser Eindruck. Das Kinderspielzimmer könnte auch noch einige Verbesserungen vertragen.
Drei Sterne… Vielleicht sollte man doch noch von Sharon-Susie-Steven lernen... Parkplätze gibt es en masse direkt vor der Tür und das Lokal ist barrierefrei.
Ich kenne amerikanische Sportsbars und ich kenne amerikanische Diners. Dort beginnt der Service schon ab der Türschwelle… „Please wait to be seated“ legt den Grundstein für eine grandiose Service-Erfahrung. Am zugewiesenen Tisch angelangt, stellt sich der/die persönliche Kellner/in namentlich vor und krächzt ein munteres „Hi, I’m Sharon /Susie / Steven“ oder was auch immer. Es vergehen keine fünf Minuten, in denen nicht Sharon-Susie-Steven am Tisch vorbeikommt und nach den Befindlichkeiten fragt, oder die aus dem Glas abgetrunkenen 10 Milliliter Wasser... mehr lesen
3.0 stars -
"Ich kenne amerikanische Sportsbars ..." JulPalIch kenne amerikanische Sportsbars und ich kenne amerikanische Diners. Dort beginnt der Service schon ab der Türschwelle… „Please wait to be seated“ legt den Grundstein für eine grandiose Service-Erfahrung. Am zugewiesenen Tisch angelangt, stellt sich der/die persönliche Kellner/in namentlich vor und krächzt ein munteres „Hi, I’m Sharon /Susie / Steven“ oder was auch immer. Es vergehen keine fünf Minuten, in denen nicht Sharon-Susie-Steven am Tisch vorbeikommt und nach den Befindlichkeiten fragt, oder die aus dem Glas abgetrunkenen 10 Milliliter Wasser
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Die Wände eines solchen Etablissements sind über und über mit Sportdevotionalien beplackert und in reliquienartigen Schreinen werden signierte Baseballs oder Trikots verehrt. Von keinem Spitzplatz aus hat man nicht mindestens zwei Monitore im Blickfeld, auf denen Football / Baseball / Soccer oder was auch immer flimmern.
Entsprechend hoch sind die Ansprüche an ein Restaurant, das sich Diner und Sportsbar im amerikanischen Stil nennt… Ein maßgebliches Kriterium für die Ortswahl war der Kinderspielraum, in dem sich die dreijährige Tochter von Freunden austoben können sollte, während der Rest der Meute Fußball guckte...
Der Laden liegt mitten im Rottenburger Industriegebiet und wirkt von außen ein wenig Western-like. Eine grob behauene und überdachte Holzterrasse samt LED-Lichtschlauchbeleuchtung erinnerte mich jetzt eher weniger an eine Sportsbar. Im Laden selbst warten Diner-mäßige Tische samt wulstigen Kunstleder-Sitzbänken auf hungrige Kundschaft. Das sieht tatsächlich einigermaßen amerikanisch aus… aber eben nur einigermaßen. Das Kinder-Separee war, nun ja, ausbaufähig. Eine Plastikrutsche auf hartem Fliesenboden und eine Art Schaukelpferd waren doch ein wenig übersichtlich und die Dreijährige kommentierte alsbald mit „langweilig“.
Speisekarten standen direkt auf den Tischen und so konnte die große Futtersuche auch gleich losgehen. Es vergingen über zehn Minuten, bis der Kellner an den Tisch kam und die Getränkebestellung aufnahm. Weitere fünfzehn Minuten später kamen auch die Getränke… Nein, keiner hatte exotische Dinge oder gar Tropfbier bestellt. Warum Cola und co. so lange dauern, erschießt sich mir nicht.
Das Spiel kam in Fahrt, der Hunger auch. Bis wir allerdings Essen bestellen konnten, verging nochmal eine gute Viertelstunde. Ich wählte Rinderhüftsteak mit Pommes und texanischem Bohnen, das mit 14,90 sicherlich nicht ganz billig, aber auch nicht völlig überzogen bepreist war. Das Essen kam erstaunlich schnell und schmeckte durchaus lecker. Das Fleisch war sehr gut gebraten und tatsächlich medium, die texanischen Bohnen waren gut gewürzt und die dazu gereichten Shoestring Fries konnten sich auch sehen lassen. Der probierte Hähnchenflügel war ebenfalls sehr appetitlich und auch die Dips, die zu bestellten Nachos geliefert wurden, waren fein.
Abräumen dauerte wiederum ewig und die kolossale Lautstärke des Fernsehers wurde vor allem in Werbepausen unerträglich… Das bringt mich schon zum nächsten Punkt... Die Anzahl an Fernsehern war erstaunlich gering und auch die sportsbarmäßige Deko der amerikanischen Pendants wurde schmerzlich vermisst.
Bis wir zahlen konnten, verging erneut eine ordentliche Zeitspanne und entsprechend gering fiel dann auch mein Trinkgeld aus. Das Essen war lecker, der Service ziemlich überfordert. Das Interieur ist ausbaufähig. Amerikanische Sportsbar gewollt und nicht ganz gekonnt – so war unser Eindruck. Das Kinderspielzimmer könnte auch noch einige Verbesserungen vertragen.
Drei Sterne… Vielleicht sollte man doch noch von Sharon-Susie-Steven lernen... Parkplätze gibt es en masse direkt vor der Tür und das Lokal ist barrierefrei.