Besucht am 15.07.2017Besuchszeit: Mittagessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 24 EUR
Der Bodensee ist immer eine Reise wert – natürlich ganz besonders im kulinarischen Sinne. Auch das Hinterland lädt (immer wieder) zu Entdeckungen ein. Vieles ist hier gemütlicher, langsamer, nicht so überlaufen wie direkt am See. Dafür sollte man allerdings ein Auto, respektive Fahrrad, zur Verfügung haben.
Auf der Rückreise von Österreich strande ich dieses Mal in Kressbronn. Genau genommen: auf dem Lande. Hier gedeihen Obst und Gemüse im Übermaß, Hopfen wird im großen Stile angebaut (ich liebe diesen Anblick, den man nur noch selten in Deutschland hat). Unweit der Gießenbrücke befindet sich der Landgasthof „Zum Zollhaus“, der seit 1816 in Familienbesitz ist. Behäbig und ausladend streckt sich das hellgelb getünchte Gebäude mit den markanten grünen Fensterläden und Butzenscheiben dahin. Rechts davon eine Scheune, links davon ein herrlicher Biergarten: urgemütliche Holzbänke und -tische, sehr viel Grün, Schatten spendende Bäume, blühende Stauden und Sommerblumen, dazwischen ein kleines Häusle, das früher vielleicht mal das Backhaus war. Auch die Inneneinrichtung urtümlich und in langer Tradition gewachsen; fast fühlt man sich wie zu Besuch bei den Großeltern auf dem Land. Dunkles Holz, handbestickte Tischdecken, Einmachgläser. Ein wundervolles Ambiente, das unaufgesetzt ist und weit weg von dem üblichen modernen Landhausstil mit Chichi.
Das Zollhaus wird täglich, ausser donnerstags, ab 10:30 bewirtet. Gegen 14 Uhr macht die Küche allerdings eine Pause. Welch Glück, dass wir noch knapp davor eintreffen. Und das an einem sonnigen Samstagnachmittag. Rundherum Wanderer, Biker, Pensionäre mit Hunden, junge Familien mit kleinen Kindern. Aber so lose verteilt, dass noch viel Luft ist und man sich nicht bedrängt fühlt.
Auf der Karte gibt es Ehrliches, Bodenständiges, Regionales: Wurstsalat in verschiedenen Variationen, angemachten Käse (entweder rezenten Romadur oder dreierlei verschiedene Sorten), Maultaschen, Fleischkäse, aber auch moderne Anklänge wie Gemüsequiche. Sehr gerne probiert hätte ich den hiesigen Apfelmost, aber als Autofahrer halte ich mich zurück und trinke ausnahmsweise nur Mineralwasser (angenehm kühl und in einer Halbliterflasche serviert). Während wir aufs Essen warten, kommt eine Bekannte oder Mitarbeiterin oder Nachbarin vorbei, bringt frisch gepflückte Himbeeren und einen ganzen Sack voll Landgurken mit. Im Gegenzug erhält sie einen dicken Strauss Schnittlauch, der gerade zu blühen anfängt. Diese Region strotzt nur so vor Üppigkeit und Fruchtbarkeit. Ein bisschen fühlt man sich hier wie im Paradies.
Zum Essen wählen wir „Sauren Käs“ (6,50 Euro) und einen Schweizer Wurstsalat (7,20 Euro). Der herzhafte Romadur-Käse ist großzügigst mit einer sauren Essigmarinade angemacht, beziehungsweise: schwimmt darin. Darüber so viel Zwiebelringe, dass ich noch Stunden später damit zu kämpfen habe. Aber genauso muss es sein! Ich haue mir noch reichlich Pfeffer aus der extra dazu gestellten Pfeffermühle drüber. Der Wurstsalat ist ebenfalls sehr rezent und wurde aus in dicken Scheiben geschnittenen Emmentaler Käse und Wiener Würstchen plus Essiggurken und frischen Zwiebeln angemacht. Die Portionen sind riesig. Dazu gibt es einige Scheiben frisches Landbrot mit dunkler, knackiger Kruste. Damit kann man schön die saure Marinade auftunken. Das Brot wird in einem rustikalen Brotkorb mit handgearbeiteter Decke gereicht. Um die schlimmsten Blähungen einzudämmen, wählen wir einen Obstler (etwas über 2 Euro), der kräftig reinhaut. Danach noch einen Kaffee, der in zwei Größen angeboten wird und in dickwandigen Tassen serviert wird.
Gegen 14 Uhr macht die Küche tatsächlich dicht und die Großfamilie der Wirtsleute setzt sich ganz selbstverständlich an den Nebentisch und serviert sich Deftiges aus einer großen Terrine. Hier geht es wirklich sehr familiär und angenehm ungezwungen zu. Die Patronin arbeitet und bedient konzentriert und zuverlässig, wirkt jedoch stets etwas reserviert und zurückhaltend. Man könnte meinen, sie hätte einfach einen schlechten Tag, aber ich erinnere mich an einen Besuch vor einigen Jahren, an dem mein Gefühlt dasselbe war. Egal, das Essen ist vorzüglich, grundehrlich und wird frisch zubereitet. Im Gastraum stehen frische Marmelade und selbstgemachte Grissini zum Verkauf bereit. Im Vorraum kann man sich kleine kostenlose Postkarten des Hauses aus Einmachgläsern klauben. Die Toiletten befinden sich im hinteren Trakt des Hauses und sind in moosgrünen Kacheln der 1970er Jahre gekachelt. Geradezu noch jugendlich, wenn man das Alter dieses Hauses bedenkt.
Der Bodensee ist immer eine Reise wert – natürlich ganz besonders im kulinarischen Sinne. Auch das Hinterland lädt (immer wieder) zu Entdeckungen ein. Vieles ist hier gemütlicher, langsamer, nicht so überlaufen wie direkt am See. Dafür sollte man allerdings ein Auto, respektive Fahrrad, zur Verfügung haben.
Auf der Rückreise von Österreich strande ich dieses Mal in Kressbronn. Genau genommen: auf dem Lande. Hier gedeihen Obst und Gemüse im Übermaß, Hopfen wird im großen Stile angebaut (ich liebe diesen Anblick, den... mehr lesen
Zum Zollhaus
Zum Zollhaus€-€€€Landgasthof075438745Gießenbrücke 1, 88079 Kressbronn am Bodensee
4.5 stars -
"Ländliche Idylle mit herrlichem Biergarten" MinitarDer Bodensee ist immer eine Reise wert – natürlich ganz besonders im kulinarischen Sinne. Auch das Hinterland lädt (immer wieder) zu Entdeckungen ein. Vieles ist hier gemütlicher, langsamer, nicht so überlaufen wie direkt am See. Dafür sollte man allerdings ein Auto, respektive Fahrrad, zur Verfügung haben.
Auf der Rückreise von Österreich strande ich dieses Mal in Kressbronn. Genau genommen: auf dem Lande. Hier gedeihen Obst und Gemüse im Übermaß, Hopfen wird im großen Stile angebaut (ich liebe diesen Anblick, den
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Auf der Rückreise von Österreich strande ich dieses Mal in Kressbronn. Genau genommen: auf dem Lande. Hier gedeihen Obst und Gemüse im Übermaß, Hopfen wird im großen Stile angebaut (ich liebe diesen Anblick, den man nur noch selten in Deutschland hat). Unweit der Gießenbrücke befindet sich der Landgasthof „Zum Zollhaus“, der seit 1816 in Familienbesitz ist. Behäbig und ausladend streckt sich das hellgelb getünchte Gebäude mit den markanten grünen Fensterläden und Butzenscheiben dahin. Rechts davon eine Scheune, links davon ein herrlicher Biergarten: urgemütliche Holzbänke und -tische, sehr viel Grün, Schatten spendende Bäume, blühende Stauden und Sommerblumen, dazwischen ein kleines Häusle, das früher vielleicht mal das Backhaus war. Auch die Inneneinrichtung urtümlich und in langer Tradition gewachsen; fast fühlt man sich wie zu Besuch bei den Großeltern auf dem Land. Dunkles Holz, handbestickte Tischdecken, Einmachgläser. Ein wundervolles Ambiente, das unaufgesetzt ist und weit weg von dem üblichen modernen Landhausstil mit Chichi.
Das Zollhaus wird täglich, ausser donnerstags, ab 10:30 bewirtet. Gegen 14 Uhr macht die Küche allerdings eine Pause. Welch Glück, dass wir noch knapp davor eintreffen. Und das an einem sonnigen Samstagnachmittag. Rundherum Wanderer, Biker, Pensionäre mit Hunden, junge Familien mit kleinen Kindern. Aber so lose verteilt, dass noch viel Luft ist und man sich nicht bedrängt fühlt.
Auf der Karte gibt es Ehrliches, Bodenständiges, Regionales: Wurstsalat in verschiedenen Variationen, angemachten Käse (entweder rezenten Romadur oder dreierlei verschiedene Sorten), Maultaschen, Fleischkäse, aber auch moderne Anklänge wie Gemüsequiche. Sehr gerne probiert hätte ich den hiesigen Apfelmost, aber als Autofahrer halte ich mich zurück und trinke ausnahmsweise nur Mineralwasser (angenehm kühl und in einer Halbliterflasche serviert). Während wir aufs Essen warten, kommt eine Bekannte oder Mitarbeiterin oder Nachbarin vorbei, bringt frisch gepflückte Himbeeren und einen ganzen Sack voll Landgurken mit. Im Gegenzug erhält sie einen dicken Strauss Schnittlauch, der gerade zu blühen anfängt. Diese Region strotzt nur so vor Üppigkeit und Fruchtbarkeit. Ein bisschen fühlt man sich hier wie im Paradies.
Zum Essen wählen wir „Sauren Käs“ (6,50 Euro) und einen Schweizer Wurstsalat (7,20 Euro). Der herzhafte Romadur-Käse ist großzügigst mit einer sauren Essigmarinade angemacht, beziehungsweise: schwimmt darin. Darüber so viel Zwiebelringe, dass ich noch Stunden später damit zu kämpfen habe. Aber genauso muss es sein! Ich haue mir noch reichlich Pfeffer aus der extra dazu gestellten Pfeffermühle drüber. Der Wurstsalat ist ebenfalls sehr rezent und wurde aus in dicken Scheiben geschnittenen Emmentaler Käse und Wiener Würstchen plus Essiggurken und frischen Zwiebeln angemacht. Die Portionen sind riesig. Dazu gibt es einige Scheiben frisches Landbrot mit dunkler, knackiger Kruste. Damit kann man schön die saure Marinade auftunken. Das Brot wird in einem rustikalen Brotkorb mit handgearbeiteter Decke gereicht. Um die schlimmsten Blähungen einzudämmen, wählen wir einen Obstler (etwas über 2 Euro), der kräftig reinhaut. Danach noch einen Kaffee, der in zwei Größen angeboten wird und in dickwandigen Tassen serviert wird.
Gegen 14 Uhr macht die Küche tatsächlich dicht und die Großfamilie der Wirtsleute setzt sich ganz selbstverständlich an den Nebentisch und serviert sich Deftiges aus einer großen Terrine. Hier geht es wirklich sehr familiär und angenehm ungezwungen zu. Die Patronin arbeitet und bedient konzentriert und zuverlässig, wirkt jedoch stets etwas reserviert und zurückhaltend. Man könnte meinen, sie hätte einfach einen schlechten Tag, aber ich erinnere mich an einen Besuch vor einigen Jahren, an dem mein Gefühlt dasselbe war. Egal, das Essen ist vorzüglich, grundehrlich und wird frisch zubereitet. Im Gastraum stehen frische Marmelade und selbstgemachte Grissini zum Verkauf bereit. Im Vorraum kann man sich kleine kostenlose Postkarten des Hauses aus Einmachgläsern klauben. Die Toiletten befinden sich im hinteren Trakt des Hauses und sind in moosgrünen Kacheln der 1970er Jahre gekachelt. Geradezu noch jugendlich, wenn man das Alter dieses Hauses bedenkt.